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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Schauspiel besser genießen zu können, schlug sie ihren Schleier zurück. Dann zog sie ihre Handschuhe aus und ließ das erfrischende Nass über ihre Handgelenke laufen. Ah, das tat gut!
    „Lady Cassandra!“
    Sie zuckte zusammen.
    „Fürst Jamil hat mich beauftragt, Sie zu Prinzessin Linah zu bringen“, sagte Halim.
    „Oh, ich dachte der Fürst selbst würde mich seiner Tochter vorstellen.“
    „Scheich Jamil hat Wichtigeres zu tun, als sich mit Ihnen zu beschäftigen.“
    Cassie streifte ihre Handschuhe über. „Wird der Fürst seiner Tochter später einen Besuch abstatten?“
    „Das glaube ich kaum. Wichtige Staatsgeschäfte warten darauf, erledigt zu werden. Allerdings“, Halim hob kaum merklich die Augenbrauen, „spricht der Fürst im Allgemeinen nicht mit mir über seine privaten Angelegenheiten.“
    „Ich verstehe …“ Und das tat sie wirklich. Es war offensichtlich, dass Halim nicht glücklich über ihre Anwesenheit im Palast war. Ohne ein weiteres Wort folgte sie ihm quer über den Platz, dann durch einen scheinbar endlosen Flur, der sich auf einen Innenhof öffnete. Sie mussten jetzt schon weit vom Eingang entfernt sein. Waren hier in diesem abgelegenen Winkel die unwichtigsten Bewohner des Palasts untergebracht? Cassie wurde klar, dass Jamil sie mit keinem Wort auf ihren Platz in der Hierarchie seiner Bediensteten vorbereitet hatte. Ein Gefühl der Unsicherheit überkam sie.
    Halim blieb vor einer Tür stehen, vor der ein Wächter postiert war. Niemand sprach. Es war beinahe ein bisschen unheimlich. Dann öffnete der Wächter die Tür, und Cassie trat ein. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Schritte entfernten sich.
    Nun war sie wirklich allein! Doch dann straffte sie die Schultern und schaute sich um. Sie befand sich in einem kleinen Zimmer, in dessen Mitte auf einem niedrigen Tisch eine wunderschöne Vase stand. Spiegel an den Wänden reflektierten das Bild dieser Vase. Cassie sah sich selbst in den Spiegeln und seufzte auf. Ihr Reitkostüm war voller Wüstenstaub, der Rock zerknittert. Sie brauchte dringend ein Bad und frische Kleidung.
    Entschlossen ging sie auf den seidenen Vorhang am anderen Ende des Raums zu. Sie schob ihn beiseite, öffnete eine Tür und trat auf den ungewöhnlichsten Platz, den sie jemals gesehen hatte.
    Er war oval und von einer Reihe von reich verzierten Säulen umgeben, die überdacht waren, sodass es immer irgendwo Schatten gab. Hinter den Kolonnaden waren mehrere Türen zu erkennen, die in ein zweigeschossiges Gebäude führten. Im Hof selbst gab es zwei Brunnen, einer war mit einer Sonne geschmückt, der andere mit einem Mond.
    Staunend betrachtete Cassie den kunstvoll gestalteten Mosaikboden. Beim ersten Blick hatte sie geglaubt, es handelte sich um ein abstraktes Muster, doch beim zweiten Hinschauen erkannte sie Blumenranken. Und direkt gegenüber der Tür, durch die sie in den Hof getreten war, bemerkte sie jetzt ein aus bunten Kacheln gestaltetes Wandbild. Es stellte eine schöne Frau dar, die zu Füßen eines Mannes saß und mit ihm zu sprechen schien. Scheherezade, die dem Schah 1001 Nacht lang Geschichten erzählte! Obwohl Cassie wusste, dass die Darstellung von Menschen in der islamischen Kultur sehr ungewöhnlich war, wunderte sie sich überhaupt nicht, ausgerechnet hier auf Scheherezades Bild zu stoßen.
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie sich weiter umschaute. Schräg gegenüber entdeckte sie eine Wendeltreppe, die zu einem Türmchen am Rande des zweistöckigen Gebäudes hinaufführte. Was würde man von dort oben aus sehen können? Von plötzlicher Energie erfüllt, beschloss sie, es herauszufinden.
    Rasch überquerte sie den Hof, raffte die Röcke und stieg die Treppe hinauf. Diese endete auf einer von kleinen Zinnen umgebenen Aussichtsplattform. Cassie trat an den Rand – und hielt den Atem an. Ihr Blick wanderte über die weißen Wände des Palasts, die bunten Minarette und die flachen Dächer der Stadthäuser. Auf der einen Seite konnte sie die steilen Felsen sehen, die Daars natürlichen Schutz darstellten. Auf der anderen erstreckten sich jenseits der Stadtmauer grüne Felder, die in der Ferne abgelöst wurden von den Braun-, Grau- und Gelbtönen der Wüste.
    Dies also war Jamils Reich.
    Eine Weile stand Cassie reglos und ließ den überwältigenden Ausblick auf sich einwirken. Sie achtete nicht auf die Sonne, die am wolkenlosen Himmel stand und ihr Schweißtropfen auf die Stirn trieb. Erst als unten im Hof Bewegung entstand,

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