Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)
zu tun, als hätte ich vergessen, wie ich Sie damals in der Wüste zum ersten Mal gesehen habe? Wie ich Sie geküsst habe? Wie Sie meinen Kuss erwidert haben?“
Cassie begann am ganzen Körper zu zittern. „Bitte, lassen Sie mich los!“
Aber selbst wenn Jamil sie hätte freigeben wollen, er hätte nicht die Kraft dazu gefunden.
„Soll ich so tun, als würde ich nicht davon träumen, Sie erneut zu küssen? Als würde ich nicht ständig vergessen, dass Sie die Gouvernante meiner Tochter sind?“ Seine Stimme klang heiser. „Sie sind es doch, die mir wieder und wieder gesagt hat, ich solle mich zu meinen Gefühlen bekennen.“
Aus großen Augen starrte sie ihn an. „Sie wissen genau, dass ich das nicht gemeint habe. Bitte, Jamil, hören Sie auf!“
„Warum sollte ich aufhören?“ Er zog sie fester an sich.
Sie reagierte nicht, zwang sich nur, den Blick zu senken.
Nun, er wollte keine gefühllose Puppe in den Armen halten! Also schüttelte er Cassie ein wenig und befahl: „Schauen Sie mich an! Können Sie mir ehrlich versichern, dass ich Ihnen gleichgültig bin? Verflixt, Sie spüren es doch auch! Wahrhaftig, ich schwöre, dass ich Sie sofort loslasse, wenn Sie mir sagen, dass Sie sich nicht nach mir sehnen.“
Eine halbe Ewigkeit schien zu vergehen, ohne dass Cassie sich rührte. Jamil wartete. Endlich stieß sie einen kleinen Seufzer aus. Es war ein Laut, der nicht Enttäuschung oder Resignation ausdrückte, sondern etwas ganz anderes. Etwas, das Jamils Pulsschlag beschleunigte. Dann hob sie den Kopf. Und ihre Augen verrieten all ihre heimlichen Träume und all die Wünsche, gegen die sie so verzweifelt angekämpft hatte. Es war, als sei eine Schleuse geöffnet worden, durch die ihre unterdrückten Gefühle, Sehnsüchte und Leidenschaften plötzlich ins Freie drängten.
Jamil schaute ihr einen Moment lang fest in die Augen. Dann ließ er den Blick zu ihrem Mund, zu ihren Brüsten und wieder zu ihrem Mund wandern.
Wenn sie ihn nicht davon abhielt, würde er sie küssen. Sie wusste es mit hundertprozentiger Gewissheit. Und sie wusste auch, dass sie ihn nicht würde abweisen können. Sie wünschte sich so sehr, von ihm geküsst zu werden! Sie hatte es sich gewünscht, seit er ihr damals in der Wüste jenen ersten Kuss gegeben hatte. Sie hatte mit aller Kraft gegen diesen Wunsch angekämpft – vergeblich!
„Cassie!“ Er schloss sie in die Arme und zog sie an sich. „Cassie, lass uns dieses Theaterspielen beenden!“
Sie schloss die Augen. Es war so wichtig, dass sie sich jetzt vernünftig benahm! Aber es war bereits zu spät. Unmöglich, jetzt noch zu tun, was die Vernunft verlangte. Eine Sekunde lang wusste sie noch, dass es falsch war, sich an Jamil zu schmiegen und sich seinen Liebkosungen hinzugeben. Dann war dieser Gedanke fort, und das beseligende Gefühl, am Ziel ihrer Träume zu sein, erfüllte sie.
Hatte sie Jamil nur um seiner Tochter willen gedrängt, Zeit mit ihr und Linah zu verbringen? Ach nein … Ihre Gedanken verwirrten sich, so stark waren ihre Gefühle. Wenn sie überhaupt hätte denken können, dann hätte sie sich eingestehen müssen, dass sie verrückt vor Verlangen nach Jamil war. Dass ihre Knie weich wurden, weil es so wundervoll war, seinen männlichen Körper zu spüren. Dass ihr Herz raste, weil er sie küsste und streichelte und weil es nichts gab, das sie sich mehr gewünscht hätte.
„Ja“, hauchte sie, „kein Theaterspiel mehr …“
Einen kurzen Moment lang zögerte er. Cassie war bezaubernd, hinreißend, unwiderstehlich. Aber sein ganzes Leben lang hatte er sich nach dem gerichtet, was Ehre und Pflicht ihm vorschrieben. Dann wurde ihm klar, wie wenig diese Werte ihm gerade jetzt bedeuteten. Es war unglaublich, aber das Vergnügen, das Glück, das Cassie ihm schenken konnte, zählte tatsächlich mehr als alles, was man ihn gelehrt hatte. Wenigstens für ein paar Stunden wollte er vergessen, dass er der Herrscher von Daar-el-Abbah war. Eine kurze Zeit lang wollte er nichts weiter sein als ein Mann, der sich der Leidenschaft für eine Frau hingab. Der Leidenschaft für diese Frau.
Er legte Cassie zwei Finger unters Kinn, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie.
Sanft kostete er ihre süßen Lippen. Sie schmeckten nach Erdbeeren und Pfirsichen – und nach ihr, nach Cassie. Nichts hätte berauschender sein können. Er spürte, wie seine Erregung wuchs. Sein Kuss wurde drängender, leidenschaftlicher. Wie weich und weiblich ihr Körper war, wenn sie sich an
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