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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Schritt kostete sie Überwindung. Ihre Füße waren bleischwer. Und der Schmerz in ihrer Brust war kaum auszuhalten. Mit beinahe übermenschlicher Anstrengung gelang es ihr, zunächst Jamils Schlafgemach und dann seinen Innenhof zu verlassen.
    Als er sicher sein konnte, dass sie fort war, erhob Jamil sich und holte seinen Scimitar aus der reich verzierten Schatulle, in der er aufbewahrt wurde. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er noch immer nackt war, trat Jamil in den Hof hinaus. Auf einer Seite wuchs eine Pflanze, deren Zweige sich um ein hölzernes Gitter rankten. Hier und da hingen blütengeschmückte Zweige nach unten.
    Jamil hob das Krummschwert und hieb auf die Pflanze ein, als befände er sich auf dem Schlachtfeld und kämpfe um sein Leben.

11. KAPITEL
    F rüh am nächsten Morgen begab Jamil sich zu den Stallungen. Cassies Zurückweisung hatte ihn zutiefst in seinem Stolz gekränkt. Das allerdings war nicht der Grund, warum er Daar-el-Abbah verließ. Sein Verlangen nach ihr hatte nicht im Geringsten nachgelassen. Aber er wusste, dass er seine Begierde zügeln musste, wenn er Cassie doch noch gewinnen wollte. Außerdem war da noch etwas anderes. Etwas, das er noch nicht in Worte fassen konnte. Deshalb war es besser, zunächst einmal dafür zu sorgen, dass er Abstand zu Cassie gewann.
    Er war entschlossen, ihr gegenüber keine Schwäche zu zeigen. Das würde ihm nur gelingen, wenn er ihr aus dem Weg ging. Auch wollte er nicht in unergiebige quälende Grübeleien verfallen. Deshalb musste er etwas tun, etwas Sinnvolles. Was hätte da nähergelegen, als zu Prinzessin Adira und ihrer Familie zu reiten und die Nachricht von der gelösten Verlobung selbst zu überbringen?
    Am Abend zuvor hatte er entsprechende Befehle erteilt. Und nun, da er sich den Stallungen näherte, sah er, dass alles bereit war. Sein weißes Kamel war gesattelt, und eine kleine Karawane erwartete ihn.
    Er runzelte die Stirn. Nun ja, Halim hatte von einer kleinen Karawane gesprochen. Aber tatsächlich gehörten ihr zehn Krieger an, dazu zehn Diener sowie auch Halim. Zwanzig Maultiere trugen Zelte, verschiedene Ausrüstungsgegenstände und viele kostbare Geschenke für die Prinzessin und ihre Angehörigen. Jamil hatte darauf bestanden, dass die Entschädigung für die nicht stattfindende Hochzeit mehr als großzügig ausfiel, denn auf keinen Fall wollte er einen Krieg riskieren.
    Natürlich gab es keinen zwingenden Grund mehr, die Verlobung überhaupt zu lösen, da Cassie sich weigerte, ihn zu heiraten. Andererseits gab es einen durch nichts aus der Welt zu schaffenden Grund: Er konnte sich nicht vorstellen, Adira oder sonst irgendeine arabische Prinzessin zur Frau zu nehmen. Allein der Gedanke, mit einer dieser Frauen das Bett zu teilen, erfüllte ihn mit Widerwillen. Es gab nur eine, mit der er gern seine Nächte – und seine Tage – verbringen wollte. Doch an die mochte er jetzt nicht denken.
    Später allerdings, als die Karawane das Nachtlager aufgeschlagen hatte, stellte Jamil fest, dass all seine Gedanken um Cassie kreisten. Sie hatte es gewagt, ihn zwei Mal abzuweisen. Das hätte genügen müssen, um sein Verlangen nach ihr für alle Zeiten zu ersticken. Stattdessen verzehrte er sich vor Sehnsucht nach ihr. Sein Körper schmerzte vor unbefriedigter Begierde. Es war einfach unerträglich!
    Wenn er wenigstens ihre Beweggründe verstanden hätte! Schließlich war es offensichtlich, dass sie ihn ebenso begehrte wie er sie. Sie hatte sich ihm rückhaltlos und leidenschaftlich hingegeben. Er zweifelte nicht daran, dass ihr Zusammensein für sie ebenso wundervoll gewesen war wie für ihn. Warum also weigerte sie sich, ihn zu heiraten?
    Bitter gestand er sich ein, dass alles sich als falsch erwiesen hatte, was er bisher über Engländerinnen zu wissen glaubte. Er hatte gehört, alle seien darauf erpicht, sich einen Gatten zu angeln. Doch nur die wenigstens würde die so genannten ehelichen Pflichten genießen. Nun, Cassie hatte genau das Gegenteil getan. Sie war eine temperamentvolle Geliebte. Und sie wollte nicht heiraten.
    Jamil war bis zum Rand der Oase gewandert und setzte sich nun auf eine umgestürzte Palme. Im Mondlicht beobachtete er, wie zwei Skorpione ihren Paarungstanz aufführten. Ritual und Instinkt. Vorspiel, Paarung und Fortpflanzung. Das entsprach in etwa dem, was man auch ihm über die Beziehung von Eheleuten gesagt hatte. Ein Heiratsvertrag, eine nach strengen Ritualen abgehaltene Hochzeitsfeier, dann

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