Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
Vom Netzwerk:
kann, wenn sie ein wenig Verständnis und Mitgefühl für ihre Untertanen aufbringt.“
    „Ich weiß es nicht, denn dergleichen ist in meinem Land nicht üblich.“
    „Traditionen sind Ihnen wichtig, das ist mir klar. Aber nicht alle Traditionen sind zu jedem Zeitpunkt richtig. Sie, Jamil, sind in der Lage, etwas zu ändern. Beginnen Sie damit, indem Sie eigene Traditionen schaffen.“
    Er hatte sich ein wenig entspannt, und jetzt spielte sogar ein schwaches Lächeln um seine Lippen. „Der Ältestenrat …“
    „… muss, wie Sie selbst gesagt haben, begreifen, dass wir im 19. Jahrhundert leben.“ Cassie runzelte die Stirn. „Jedenfalls habe ich Ihre Worte so verstanden.“
    Jetzt lächelte er wirklich. „Man merkt, Sie sind tatsächlich Lord Armstrongs Tochter.“
    „Das ist hoffentlich als Kompliment gemeint.“ Cassie erwiderte sein Lächeln.
    Und wieder einmal war Jamil fasziniert davon, wie unwiderstehlich es war.
    „Ein Kompliment aus dem Munde des Fürsten von Daar-el-Abbah ist so selten wie Regen in der Wüste. Ich werde es nie vergessen.“ Sie wurde wieder ernst, schaute Jamil fest in die Augen und meinte: „Ich bitte Sie inständig, um Linahs willen über das nachzudenken, was ich gesagt habe. Sie wissen selbst …“
    Noch immer lächelnd unterbrach er sie. „Eines weiß ich auf jeden Fall: Ein kluger Mann weiß – ebenso wie eine kluge Frau –, wann genug Worte gewechselt worden sind. Sie haben mir unmissverständlich klargemacht, worum es Ihnen geht. Ich werde darüber nachdenken.“
    „Danke.“ Sie spürte, dass sie jetzt nicht weiter in ihn dringen durfte. Dennoch fiel es ihr schwer zu schweigen. Sie presste die Lippen aufeinander und schaute zu Boden.
    „Offensichtlich geben Sie sich große Mühe, mich zufriedenzustellen“, bemerkte Jamil amüsiert. Längst hatte er begriffen, dass solche Zurückhaltung ganz und gar nicht Cassies Wesen entsprach. Belustigt musterte er ihr Gesicht, das deutlich verriet, was sie dachte. Er musste auch ein wenig über sich selbst schmunzeln. Eben noch hatte diese Frau ihn an eine Zeit seines Lebens erinnert, die er am liebsten aus seinem Gedächtnis gestrichen hätte. Sie hatte ihn zornig gemacht und ihn verunsichert. Und nun brachte sie ihn zum Lachen. In ihrer Gegenwart fiel er von einem Extrem ins andere. Warum?
    Müdigkeit überkam ihn. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Die Aufgaben eines Fürsten erforderten Kraft, Klugheit und Durchhaltevermögen. Er war der Meinung gewesen, sein Land böte den Bewohnern ein großes Maß an Sicherheit. Aber ein paar Männer hatten es sogar gewagt, ihn anzugreifen. Halim war darüber beinahe so entsetzt gewesen wie Cassie, allerdings aus anderen Gründen. Halim sorgt sich um den Herrscher, Cassie sorgte sich um den Menschen. Sie schien die Einzige zu sein, die in ihm nicht nur den für seine Untertanen verantwortlichen Fürsten sah.
    „Haben Sie alles, was Sie brauchen?“, fragte er.
    „Danke, ja. Das Schulzimmer ist hervorragend ausgestattet.“
    „Das meinte ich nicht.“ Er streckte die Hand nach ihr aus, um sie neben sich auf die Kissen zu ziehen. Aufmerksam musterte er ihr Gesicht. „Sie sehen müde aus und traurig. Haben Sie geweint?“
    Sie wandte den Blick ab.
    „Linah hat irgendetwas Schlimmes angestellt, nicht wahr? Und Sie versuchen, sie zu schützen.“
    „Nein.“ Sie schluckte. „Ich gebe es nur ungern zu: Ich habe mich selbst bemitleidet.“
    „Weil Sie hier unglücklich sind?“
    „Ich bin nicht unglücklich“, widersprach sie. „Es bedrückt mich nur manchmal, dass ich ständig hier eingesperrt bin.“
    Er runzelte die Stirn. „Ich hätte eher daran denken sollen … Natürlich sind Sie daran gewöhnt, mehr Freiheiten zu haben. Würden Sie gern reiten?“
    „Auf einem Kamel?“
    Ihr Gesichtsausdruck war so komisch, dass Jamil laut auflachte. „Auf einem Pferd.“
    Sein Lachen gefiel Cassie. Es hörte sich sehr männlich an. Und es war ansteckend. Außerdem freute sie sich darauf, ausreiten zu können. Ja, Bewegung war es, was ihr fehlte. Und gewiss würde auch Linah ein wenig Anstrengung guttun. „Das wäre wundervoll!“, rief sie. „Kann Ihre Tochter auch reiten?“
    „Frauen reiten nicht selbst. Ihre Tiere werden geführt.“
    „Nun, Sie als Fürst könnten diese Tradition abschaffen.“
    Er runzelte die Stirn.
    „Verzeihung, Hoheit. Es ist nicht meine Absicht, Sie in eine schwierige Position zu bringen. Wenn es zu viel Widerstand gibt …“
    „Nun, Sie haben

Weitere Kostenlose Bücher