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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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konnte es zwar nicht sehen, ging aber davon aus, dass es sich um ein Seil handelte.
    Wo zur Hölle hat Bruce ein Seil her?
    Sie blickte sich auf dem Parkplatz um, der im Nachmittagslicht furchtbar schmutzig wirkte, konnte jedoch weder Bruce noch Candice sehen.
    Wo sind sie? Gott, wo zur Hölle ist Candice?
    Beth tat der Kopf weh. Nicht nur am Hinterkopf, wo Bruce ihr mit einem – wie sie annahm – Betonbrocken einen Schlag verpasst hatte, sondern auch innerlich: konstante, pochende Schmerzen.
    »Candice!«, rief sie. »Candice, wo bist du?« Ihre Kehle fühlte sich ausgetrocknet an, und ihre Stimme klang wie zerbrochenes Glas.
    Was für eine beschissene bittere Pille. Beth war gerade erst wieder mit ihrer Tochter vereint gewesen, und nun hatte man sie schon wieder getrennt. Noch schlimmer: Sie wusste nicht, wo Candice steckte, und konnte auch Bruce nirgendwo entdecken.
    Dann hörte sie es.
    Zwar nur schwach, aber durch das Trommeln des Regens hörte sie ein Weinen und ein Bumm, Bumm, Bumm, als klopfe jemand mit einem schweren Stock auf eine Matratze.
    Ihr Magen verkrampfte sich.
    Sie reckte den Hals und sah zu Bruces schwarzem Auto hinüber, das in einiger Entfernung stand und wie eine lauernde Bestie aussah, die nur darauf wartete, zuzuschlagen. Das Auto wackelte im Rhythmus des Bumm, Bumm, Bumm hin und her.
    Tränen strömten über Beths Gesicht.
    Dieser Scheißkerl. Ich werd ihn umbringen. Ich weiß noch nicht, wie oder wann, aber ich werd ihn umbringen.
    Kurze Zeit später stiegen zwei Personen aus dem Wagen.
    Candice, die sich aufgrund des Seils, mit dem ihre Fußgelenke gefesselt waren, nur mit kleinen schlurfenden Schritten vorwärtsbewegen konnte, wurde von Bruce wie an einer Leine an dem Seil geführt, das er um ihre Handgelenke gebunden hatte.
    »Du beschissenes Tier«, spuckte Beth aus, als Bruce sich ihr näherte.
    »Na, na, vorsichtig mit den Ausdrücken vor der Kleinen.«
    Candices gerötetes Gesicht glänzte vor Rotz und Tränen, und ihre Augen wirkten glasig.
    »Oh, mein Baby«, sagte Beth mit zitterndem Kinn.
    »Keine Angst, du kommst auch noch früh genug an die Reihe«, entgegnete Bruce. »Du musst warten, bis ich wieder aufgetankt habe, aber wenn der gute alte Liebesdolch erst wieder auf Touren ist …«
    »... beiß ich ihn dir ab«, beendete Beth seinen Satz.
    »Wenn du das versuchst, nehm ich dich aus wie einen Fisch.« Bruce drehte sich zu Candice um. »Setz dich verdammt noch mal hin, du Schlampe.« Er stieß Candice zu Boden.
    Sie landete hart auf Händen und Knien.
    Beth zuckte zusammen.
    Bruce, der das Seil noch immer in der Hand hielt, schleifte Candice ein Stück über den Boden, blieb stehen und band es an einem Pfeiler fest, etwa zwei Meter von Beth entfernt.
    »Warum tust du das?«, fragte Beth. »Gott, wir sind doch alle hier drin gefangen. Wir sollten gemeinsam alles tun, um rauszukommen, und nicht … das hier. «
    Bruce richtete sich auf. Er wischte sich mit dem Unterarm übers Gesicht. »Warum? Weil ich’s kann. Und weil ich nichts habe, zu dem es sich zurückzukehren lohnt. Nur ein beschissenes langweiliges Leben und einen beschissenen langweiligen Job. Ich hab keine Freundin, und ich hol mir viel zu oft einen auf Pornos aus dem Internet runter. Also, warum nicht? Wir stecken hier in einer verrückten, total beschissenen Situation – warum sollte ich mich da nicht austoben? Ich finde, das macht irgendwie Sinn.«
    »Willst du uns die ganze Nacht hier festbinden?«, fragte Beth und hatte alle Mühe, nicht vor Bruce in Tränen auszubrechen. »Gott, es ist furchtbar kalt und wird sicher noch kälter.«
    Bruce klopfte auf seine hintere Hosentasche. »Zum Glück hab ich Streichhölzer. Ich mach mir ein hübsches Feuer, um mich warm zu halten.«
    »Mistkerl«, zischte Beth.
    Bruce grinste. »Um die Wahrheit zu sagen, weiß ich noch gar nicht so genau, was ich mit euch beiden alles anstellen soll – ich nehmʼs einfach, wie es kommt. Apropos kommen: Ich wär bereit für ein bisschen MILF-Action.«
    Beth zerrte an den Seilen. »Bleib verflucht noch mal von mir weg.«
    »Na, na, na, ich will dich nicht noch mal k. o. schlagen müssen. Es ist harte Arbeit, jemanden durch die Gegend zu schleppen, der bewusstlos ist, besonders in diesem Wald hier. Und du magst für eine Frau kurz vor den Wechseljahren ja noch ganz schön heiß sein, aber du bist nicht gerade superschlank.«
    Beth sah rot. »Leck …«
    Das ›mich‹ wurde von ohrenbetäubendem Krach übertönt, der klang, als ob

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