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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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uns passiert war. »Da war so eine Frau, die uns die Karten gelegt hat, und … es war verrückt. Sie hat nichts erklärt, sie hat einfach nur vorausgesagt, was uns auf unserer Kreuzfahrt passieren würde.«

    Helen lachte verständnisvoll. »Die kann nicht besonders bewandert gewesen sein. Tarotlegungen sagen nichts vorher. Man stellt nur Fragen und bekommt Antworten.«
    »Aber sie wusste, dass wir auf eine Reise gehen«, sagte Yoli.
    Helen nickte. »Tja, mag sein, dass sie wahrsagerische Fähigkeiten hatte, aber damit hat Tarot nichts zu tun. Ich könnte doch einer von euch die Karten legen? Wenn das Resultat befriedigend ist, können die anderen auch eine Lesung haben.«
    Alma machte ein Gesicht, als wollte sie sagen, dass es nun an mir läge. Killian spitzte die Lippen in meine Richtung: Mach du es.
    Na gut, es war ja meine Idee gewesen, also konnte ich wohl auch anfangen. »Können die anderen dabei sein?«, fragte ich Helen.
    »Gern!« Helen stapelte ein paar kleine Bücher auf, die an der Kasse lagen. »Es gibt Leute, die strenge Regeln in Bezug auf mehrere Personen haben, aber wenn euer Geist rein ist und ihr ohne Sarkasmus und Zweifel zuhört, habe ich nichts dagegen. Öffent euch einfach, damit ich eure Aura erspüren kann.«
    Sie öffnete eine Schwingtür und ließ uns durchgehen. »Dort hinten«, sagte sie und führte uns in einen weiteren Raum. Ich erwartete schon etwas Altes, Unheimliches, wie das Zelt von Madame Fortuna, aber das hier war ein warmes Zimmer mit einem kleinen Tisch, Sitzkissen, Polstern auf einer Bank, einigen kleinen Statuen, einer Lampe, vielen Büchern und einem Räucherstäbchen, das auf einem hohen Bord glimmte.
    Allmählich hatte ich das Gefühl, dass man Helen trauen konnte. Sie hatte etwas Unkompliziertes. Mir fiel ein, dass ich
gar nicht nach dem Preis gefragt hatte, aber wie viel es auch kostete, wir konnten ja einfach zusammenlegen. Ich würde es den anderen dann zurückzahlen.
    Helen summte vor sich hin und räumte Sachen aus dem Weg, damit wir alle Platz nehmen konnten. »Setzt euch doch. Wie heißt du denn, Schätzchen?«
    »Fiona.«
    »Fiona? Schöner Name.«
    »Danke.«
    »Bestimmt gab es eine Fiona, die deine Mutter mochte.« Sie lächelte.
    Woher wusste sie das? »Ja, das stimmt: die Mutter aus den Dornenvögeln.«
    Sie setzte sich neben mich. »Tolles Buch. Gehört zu meiner Lieblingslektüre. Okay, Fiona, wie alt bist du?«
    »Achtzehn.«
    »Geburtsdatum?«
    »Elfter Dezember.«
    »Okay.« Sie griff in einen Korb und entnahm ihm ein Bündel, das in ein rotes Seidentuch gewickelt war. Sie knotete das Tuch auf und holte ein sehr altes, häufig benutztes und abgegriffenes Paket Tarotkarten heraus. Ob die wohl schon ihrer Mutter gehört hatten? Dann schloss Helen die Augen und holte ein paar Mal tief Luft.
    Killian, Alma und Yoli sahen vom Sofa aus zu. Sie sahen aus, als hielten sie den Atem an.
    »Hast du eine spezielle Frage?«, wollte Helen wissen. »Über irgendwas in deinem Leben?«
    Ich dachte nach. Vielleicht, ob ich mit Lorenzo zusammenbleiben würde? Oder ob ich und meine Freundinnen für immer zusammenblieben? Oder ob die Todeskarte denn möglicherweise doch etwas bedeutete? Aber all diese Fragen
wirbelten irgendwie durcheinander und eine spezielle hatte ich nicht.
    Helen schien das zu spüren, vielleicht sah sie es auch meinem ratlosen Gesicht an. »Wenn nicht, dann können wir auch einfach mal sehen, was das Tarot enthüllt.«
    »Ja, können wir es so machen?«, sagte ich. »Ich weiß einfach nicht, was ich fragen soll.« Außerdem würde ich auf diese Art keine Hinweise auf mein persönliches Leben geben, und sie müsste die Arbeit selbst erledigen. War doch schlau, oder nicht?
    »Jetzt atme mal tief durch«, wies sie mich an, was ich mit geschlossenen Augen tat. Was ich auch im Kopf habe, was immer mich beunruhigt, was immer herauswill, lass es heraus … Lass es diese Frau spüren und für mich interpretieren.
    Sie mischte das Kartendeck mehrmals durch, dann ließ sie mich abheben und drei Haufen machen. Ich tat, wie geheißen, dann schob sie die Karten wieder zu einem Packen zusammen. Das hatte Madame Fortuna nicht gemacht. Ich war mehr und mehr überzeugt, dass Madame Fortuna ein Scharlatan gewesen war.
    Helen legte eine Karte in die Mitte des Tisches: irgendeine Dame, die mich repräsentieren sollte. Dann murmelte sie: »Das ist, was hinter dir liegt … das ist über dir … das liegt vor dir … das unter dir.« Neben diesem ersten Kartenkreuz legte

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