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Die Verführung der Mrs. Jones

Die Verführung der Mrs. Jones

Titel: Die Verführung der Mrs. Jones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Laurent
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seinem Rhythmus und zwang sie sanft, ihm zu folgen. Sein Gesicht war ihrem ganz nah, sie konnte seinen Atem spüren, wie er heiß ihre Wange streichelte. In seinen Augen glomm noch immer diese Glut, die sie so faszinierte. Jetzt … sie spürte es … ihre Säfte sammelten sich wieder, bald würde sie ganz oben auf der Welle der Lust tanzen … Als er plötzlich innehielt. Sandra schluckte. Das konnte er doch nicht machen. Sie war so kurz davor …
    Auf ihren fragenden Blick hin sagte er nur „Zwischengang“ und verschwand im Badezimmer. Sie schaute ihm nach. Zwischengang. Von wegen, das waren Machtspiele, und auf die hatte sie keine Lust mehr. Ihre Geschichte hatte sie im Kasten, das war wichtig.
    Als sie das Zimmer verließ, war noch immer das Wasserrauschen der Dusche zu hören.

13
     
    „Machen Sie die Tür auf. Sofort.“
    Schlaftrunken suchte Sandra nach dem Lichtschalter. Sie hatte erwartet, dass Reto ihr noch in der Nacht nach Lugano folgen würde. Schließlich hatte sie sich wie ein Dieb davongestohlen. Nach einer langen, teuren Taxifahrt zum Il Giardino war sie direkt ins Bett gegangen. Sie seufzte. Das hier war seine Suite, und sie musste ihn hineinlassen. Zu einer anderen Uhrzeit hätte sie ausgecheckt und sich ein neues Hotel gesucht, aber sie war erst um zwei Uhr wieder dort gewesen … Sie löste die Verriegelung und ging zurück ins Bett, ohne Reto zu beachten.
    „Sehen Sie mich an.“
    Reto hatte sich zu ihr auf die Bettkante gesetzt. Sandra blinzelte. Draußen wurde es bereits hell. Sie gab sich einen Ruck und setzte sich im Bett auf.
    „Was sollte das vorhin?“ Retos Stimme klang mehr verwundert als empört. „Habe ich Sie nicht immer gut behandelt?“
    Sandra schob sich in den Kissen hoch. Ihre Müdigkeit verflog; die Wut kam zurück.
    „Genau. Sie behandeln mich. Wie es Ihnen passt.“ Sie verschränkte die Hände unter der Brust. Jetzt musste Reto lächeln.
    „Sie sehen wirklich süß aus, wenn Sie sauer sind.“
    Auf Sandras Stirn entstand wieder diese für sie typische steile Falte. Dann sagte sie ganz ernst: „Sie gehen mit mir um wie mit einem Spielzeug. Und außerdem kann ich es nicht leiden, wenn man mitten beim Sex aufhört.“ Bei den letzten Worten war sie laut geworden. Reto zuckte mit den Schultern.
    „Ein Zwischengang eben. Nichts weiter.“
    „Oh doch. Eine Machtdemonstration“, zischte Sandra. Reto schien nachzudenken, stand auf.
    „Wenn Sie das so sehen – ich hatte den Eindruck, es macht Sie an.“ Jetzt sah er auch ernst aus. „Sie können das Zimmer haben. Ich nehme mir ein anderes. Bis morgen.“
    „Morgen bin ich weg“, sagte Sandra leise. Reto sagte nichts, nickte nur. Dann wandte er sich zur Tür. Sandras Herz klopfte.
    „Wer sind Sie eigentlich wirklich, Reto?“, fragte sie. Es klang traurig. Reto drehte sich zu ihr um.
    „Das wissen Sie doch. Ich bin Reto.“
    „Nein, nein.“ Sandra strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Lassen Sie mich nicht so nach Hause fahren. Sagen Sie mir endlich die Wahrheit.“ Ihre Stimme zitterte. „Bitte.“
    Reto schlenderte zum Fenster, sah in den grauen Morgen. Im Halbdunkel sah Sandra seine Silhouette. Er hatte die Hände in die Taschen gesteckt und den Kopf in den Nacken gelegt. Für ein paar Augenblicke blieb er so stehen, dann drehte er sich zu ihr um.
    „Kommen Sie zu mir, bitte.“ Er streckte ihr die Hand entgegen.
    Sandra krabbelte aus dem Bett und griff nach ihrem Bademantel. Sie gesellte sich neben ihn, betrachtete seine markanten Züge.
    „Was sehen Sie?“, wollte er wissen und wies mit dem Kopf in den Hotelgarten.
    „Einen schönen Garten im Morgengrauen“, antwortete Sandra.
    „Genau.“ Reto seufzte. „Hier ist alles schön. Alles perfekt.“
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage“, beharrte Sandra.
    „Was würden Sie tun, Sandra, wenn Sie alles hätten? Wenn die Langeweile Sie auffrisst? Wenn es keine Reize mehr gibt? Nun, ich lasse mich kaufen. Gehe in Etablissements. Vertreibe mir die Zeit. Das ist alles.“
    „Wie haben Sie Katharina kennengelernt?“
    „Sie war meine erste Kundin. Es passierte auf einer Geschäftsreise in Genf. Ich habe aus Spaß gesagt, ich sei Callboy. Eine Stunde später war ich es wirklich.“
    „Und Alicia?“
    „Eine alte Freundin. Wir waren im selben Internat. Ich kenne ihr Haus wie meine Westentasche.“ Er betrachtete sie. „Glauben Sie mir nicht?“
    Sandra betrachtete ihn nachdenklich, dann gab sie ihm einen zarten Kuss. Ich will dir ja glauben,

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