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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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trotzdem wahnsinnig männlich.
     
    Wie sich diese Hände wohl auf meinen Brüsten anfühlen würden?
     
    Ich sollte mich auf irgendetwas anderes konzentrieren. Fürs Erste versuche ich es damit, nicht schon wieder rot zu werden, muss mir aber ziemlich schnell eingestehen, dass dieser Versuch vergeblich ist.
    „Was möchten Sie trinken, Ms. .. .?“, reißt er mich aus meinen Gedanken.
    Lewis. Luna Lewis“, antworte ich, ihn über meinen Familienstand absichtlich im Unklaren lassend.
    „Also, Ms. Lewis?“
    „Bitte, sagen Sie Luna zu mir. Ich nehme einen Milchkaffee!“, sage ich schnell, weil mir nichts Besseres einfällt. Eigentlich wäre mir eher nach Whisky zumute, wahlweise auch nach etwas anderem Hochprozentigem, aber aus irgendwelchen mir selbst noch unbekannten Gründen möchte ich nicht, dass er hinterher noch denkt, ich würde dem Alkohol übermäßig zusprechen.
    „Luna “, sagt er und ich horche seiner Stimme nach. Es hört sich gut an, wie er meinen Namen betont. „Luna, wie der Mond?“, ich nicke zustimmend. Er schaut mich einen Moment an und nickt ebenfalls. „Der Name passt zu ihnen. Eine goldene Mondelfe!“
     
    Mondelfe! Hat er gerade goldene Mondelfe zu mir gesagt? Wie kitschig ist das denn bitte? Ich glaube, ich habe mich verhört. Ich muss einen Lachanfall unterdrücken.
    „Ihre Eltern waren wohl Hippies, dass sie ihnen einen solchen Namen gegeben haben? “, fragt er mich jetzt, ein wenig zu schnell.
     
    War dir das etwa peinlich, Junge?
     
    Irgendwie freue ich mich darüber, dass ihm sein Kommentar noch unangenehmer zu sein scheint als mir.
    „ Meine Mutter war gerade in einer esoterischen Phase und vermutlich war Vollmond! Keine Hippies“, ich beuge mich ein bisschen vor, um ihn genauer anzusehen. Ohne dass ich weiß warum, ist mir die ganze Situation plötzlich auch wieder unangenehm.
    Er schaut mich an, den Kopf leicht schief gelegt, fragend, abwartend, abschätzend. Als wü rde er mich irgendwie bewerten, was dazu führt, dass ich mich fühle, als wäre ich bei einem Vorstellungsgespräch. Ich bin aufgeregt und verunsichert und meine Hände fangen erst nervös mit der Tischdecke und dann mit meiner Armbanduhr zu spielen an.
     
    „Sie haben mir Ihren Namen noch nicht verraten! Oder ist er ihnen peinlich, weil er schlimmere Rückschlüsse auf Ihre Eltern ziehen lässt, als meiner auf meine?“, ich versuche es mit Gegenangriff. Wollen wir doch mal sehen, ob ich ihn nicht auch in Verlegenheit bringen kann. Sein Mund verzieht sich zu einem kleinen Lächeln.
    „Mein Name ist Philipp Dawn“, antwortet er und nach einem kurzen Zögern, gepaart mit einem erneuten Lächeln „Ich glaube, das lässt wenig Rückschlüsse auf meine Eltern zu.“,
    Der Name kommt mir vage bekannt vor, aber ich kann ihn nicht zuordnen.
    „Zumindest lässt sich aus ihrem Namen schließen, dass ihre Eltern schlimmstenfalls spießig, bestenfalls nicht sehr kreativ waren!“
     
    Hah! Ich kann das auch!
     
    Kaum habe ich es ausgesprochen, bereue ich es auch. Seine Miene ist unergründbar und ich bin mir irgendwie nicht sicher, ob ich ihn amüsiert oder verärgert habe. Eine peinliche Stille breitet sich am Tisch aus. Zum Glück wird sie durch die Bedienung unterbrochen, die unsere Getränke bringt.
     
    Ich rühre Zucker in meinen Kaffee, erleichtert, eine Beschäftigung zu haben, die dafür sorgt, dass ich mir keine Gedanken mehr darüber machen muss, wo ich meine Hände lassen soll.
    Zwischendrin schaue ich kurz auf, um festzustellen, dass er mich immer noch mustert.
    Ich tue so, als würde das Zuckereinrühren meine ganze Aufmerksamkeit beanspruchen. Kurz bevor ich eine gesättigte Lösung aus Kaffee und Zucker hergestellt habe, höre ich auf. Ich nippe am Kaffee und verziehe sofort angewidert das Gesicht.
    Er grinst. „Zuviel Zucker? “, fragt er mich. Ich werde rot und nicke.
    „Soll ich Ihnen einen Neuen bestellen?“, fragt er aufmerksam. Ich schüttele mit dem Kopf, mehr als verlegen. Es scheint heute nicht mein Tag zu sein. Und dieser umwerfende Typ sitzt da, lehnt sich zurück mit einem zufriedenen Lächeln, als könnte er meine Unsicherheit förmlich riechen.
    „Luna “, setzt er an und betrachtet mich einen Moment mit einem kurzen Zögern im Blick, seine Stimme scheint mich zu streicheln.
    „Sie haben vorhin gefragt, ob sie Ihren … Fauxpas mit der zerbrochenen Weinflasche wieder gut machen können. Nun, da wäre tatsächlich ein kleiner Gefallen, den sie mir tun

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