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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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ihrem Mantel nichts davon erkennen. Er schaut ihre Beine an, ihre Schienbeine sind gesprenkelt mit Rotwein, der sich in ihre Seidenstrümpfe fressen zu scheint.
     
    Er muss über ihren entsetzten Gesichtsausdruck lachen. Sie ist keine auffallende Schönheit, so wie etwa die eines Models, aber sie hat etwas Interessantes an sich. Ein bisschen wirkt sie, als ob sie aus einem anderen Jahrhundert käme. Klassisch und weiblich. Sie steht immer noch so nah vor ihm, dass er ihr Parfum wahrnehmen kann. Er schließt einen Moment die Augen und atmet tief ein. Sie riecht gut. Warm und nach irgendeiner Blume, Geißblatt, wenn er sich richtig erinnert. Und nach Gewürzen.
     
    Oh Baby, ich wüsste jede Menge Dinge, die du für mich tun könntest! Du könnest dich zum Beispiel so lange von mir vögeln lassen, bis ich nicht mehr in der Lage bin, zu denken!
     
    Nicht mehr denken zu können scheint ihm heute irgendwie ein erstrebenswerter Zustand zu sein. Schließlich reißt er sich wieder zusammen und schüttelt kurz den Kopf, halb amüsiert halb erstaunt über sich selbst.
     
     
    Ich stehe immer noch da und starre ihn an wie eine Idiotin. Er schüttelt mit dem Kopf, fast unmerklich.
    Er sieht gut aus. Ich würde schätzen, er ist etwas über 30, sehr groß und, soweit ich das beurteilen kann, gut gebaut. Seine Gesichtszüge sind markant aber ebenmäßig, seine Haare braun, nicht zu kurz geschnitten und ein wenig unordentlich, was ihm etwas Jungenhaftes verleiht.
     
    Scheiße, er sieht toll aus. Richtig toll!
     
    Wie sollte es auch anders sein? Wenn mir schon Peinlichkeiten dieser Art passieren, dann richtig. Und dann kann es natürlich auch nicht irgendein x-beliebiger Durchschnittstyp sein, sondern es muss ein Kerl sein, der aussieht, als könnte er sich sein Geld auch als Model für Herrenmode finanzieren. Und er riecht gut. Verdammt und wie!
    Mir wird plötzlich bewusst, wie nah ich noch vor ihm stehe und ich weiche einen Schritt zurück.
    Ihn scheint das zu amüsieren, wenn ich seinen Blick richtig interpretiere.
    „Sir? “, murmel ich verlegen
    Plötzlich erscheint ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Halb so schlimm! “, sagt er und lächelt wieder.
    Er sieht … umwerfend aus, wenn er so lächelt.
     
    In diesem Moment wird der Regen wieder stärker, es fängt an zu gießen, als hätten sich alle Himmelsschleusen geöffnet. Er kommt wieder einen Schritt näher und hält seinen Schirm so, dass auch ich darunter Schutz vor den Wasserfluten finden kann.
    Danach wirft er einen Blick auf das Etikett der zerbrochenen Weinflasche zu meinen Füßen. „Gute Wahl!“, sagt er immer noch lächelnd. Seine Stimme ist tief und angenehm.
    „Ja, ich glaube, das war es wohl …“, antworte ich, „nur ist der Wein jetzt eher unbrauchbar! Schade drum. Zum Kaputtschmeißen hätte es auch eine günstigere Flasche sein können …“, ich versuche es mit einem schiefen Lächeln und er lacht. Tief und sexy.
    Die Gänsehaut, die ich daraufhin bekomme, schiebe ich auf das Wetter.
    „Darf ich Sie auf einen Drink einladen, um Sie über den Verlust hinweg zu trösten? “, fragt er mich und ehe ich richtig weiß, was ich da eigentlich mache, nicke ich.
    Er legt seine Hand auf meinen Rücken, zwischen meine Schulterblätter , und dirigiert mich in Richtung eines kleinen Cafés auf der anderen Straßenseite. Seine Berührung ist angenehm und ein bisschen besitzergreifend. Ich runzel kurz die Stirn und ignoriere dann, dass diese Berührung sich seltsam intim anfühlt. Intimer, als sie der Situation zusteht.
     
    Im Café ist es warm und trocken. Wir müssen einen Moment warten, bis die Bedienung uns einen Tisch zugewiesen hat. Seine Hand bleibt einen Moment länger als nötig zwischen meinen Schulterblättern liegen, dann nimmt er sie weg, um mir aus dem Mantel zu helfen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die fehlende Hand begrüßen soll, oder ob ich ihr Fehlen bedauere. Beim Hinsetzen rückt er mir den Stuhl zurecht. Sehr charmant!
     
    Ich setze mich hin und betrachte ihn genauer. Er ist wirklich verdammt attraktiv! Er trägt einen dunkelgrauen Anzug und dazu ein Hemd mit lavendelfarbenen Streifen und eine farblich abgestimmte Krawatte. Ich muss an die hübsche Brünette von vorhin denken und frage mich, ob sie wohl mit ihm einkaufen geht. Die Sachen sehen geschmackvoll aus und sehr teuer. So wie der ganze Mann. Ich werfe einen Blick auf seine Hände. Sie sind groß, mit schönen, geraden Fingern und gepflegten Fingernägeln und

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