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Die Verführung des Mondes (German Edition)

Die Verführung des Mondes (German Edition)

Titel: Die Verführung des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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könnten.“
     
    Irgendetwas in meinem Bauch zieht sich zu einem festen Knäul zusammen, ich weiß nicht, ob es Angst, Überraschung, Neugierde oder Freude ist.
    „Ja? “, sage ich vorsichtig und fühle mich außerstande, einen ganzen Satz zu bilden.
    “Ich habe heute eine Einladung, zu einer Benefizveranstaltung, einem Ball … und meine ursprünglich angedachte Begleitung … die haben Sie vorhin vermutlich verschwinden gesehen. Ich möchte aber ungern alleine dort erscheinen. Ich weiß ja nicht, wie Ihre Planung für den heutigen Abend aussieht, aber vielleicht könnten Sie mich ja begleiten?“
    Ich starre ihn an und kann meinen Ohren kaum trauen. Ich weiß vor lauter Staunen gar nicht mehr, was ich sagen soll.
    „Falls Sie nichts zum Anziehen haben sollten ...“, er schaut auf seine Armbanduhr „ich kenne da einen netten kleinen Laden, wo wir bestimmt noch das Passende finden. Ich bezahle auch.“. Er sieht mich immer noch an, erwartungsvoll, und ich bekomme immer noch kein Wort heraus.
    „Also, was sagen Sie? Bitte sagen sie ja. “ Plötzlich klingt er gar nicht mehr so souverän, eher wie ein kleiner Junge, der nach Gummibärchen bettelt. Sein Ausdruck bekommt etwas Trauriges und Flehendes. Das muss irgendwie meine Mutterinstinkte wecken, ich merke plötzlich, wie ich mit dem Kopf nicke, ohne mich erinnern zu können, diese Bewegung bewusst in Gang gesetzt zu haben. Ich muss völlig geisteskrank sein.
    „Sehr schön“, sagt er und wirkt jetzt schlagartig wieder ganz souverän. Er winkt der Bedienung und bittet um die Rechnung.
    „Wir müssen uns ein wenig beeilen, in zwei Stunden geht es schon los.“
     
    Als wir das Café verlassen, legt er erneut seine Hand zwischen meine Schulterblätter und beschützt mich mit seinem Schirm vor dem Regen. Ich fühle mich wie paralysiert. Ich bin immer noch so überrascht, dass ich mich von ihm zu seinem Auto führen lasse und ohne nachzudenken einsteige. Es ist irgendeine Limousine, ich vermute ein deutsches Fabrikat, aber ich kenne mich mit Autos überhaupt nicht aus. Im Inneren ist es warm und trocken und es riecht nach Leder. Er steigt ein und wir fahren los.
    „Es ist nicht weit, nur ein paar Blocks entfernt!“
    Ich nicke bloß, unfähig auch nur ein einziges Wort zu formulieren.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen, Luna?“
    Ich nicke erneut. Ich bin zu einem völlig Fremden in den Wagen gestiegen und lasse mich jetzt irgendwo hinfahren. Jegliche Warnungen, die Eltern, Schule und Fernsehen mir je versucht haben nahe zu bringen, habe ich einfach in den Wind geschlagen und bin in diese verdammte Karre gestiegen. Zu einem völlig Fremden! Und alles nur, weil er mich einmal niedlich angeschaut hat. Ob Gewalttäter so schauen können, wie er eben? Vermutlich nicht. Aber wer weiß das schon? Mit irgendwelchen Tricks werden auch sie Frauen in ihre Autos bekommen! Meine Gedanken werden davon unterbrochen, dass wir vor einem kleinen, exklusiv aussehenden Laden für Abendgarderoben anhalten.

Kapitel 3
    Er steigt aus und ich atme einmal tief durch und will gerade auch au ssteigen, als er mir von außen die Tür öffnet und den Schirm hinhält. Falls er wirklich ein frauenmordender Serientäter sein sollte, hat er zumindest sehr gute Manieren. Ohne dass ich auch nur einen Tropfen Regen abbekommen hätte, geleitet er mich in den kleinen Laden. Der Gedanke, dass ich meinen Tod wenn, dann in einem gänzlich trockenen und vor Regen geschützten Zustand finden werde, amüsiert mich irgendwie.
    Eine hübsche, dunkelhaarige Verkäuferin kommt auf uns zu, sieht ihn an, mustert mich kurz, bevor ihr Blick wieder zu ihm wandert und sie erfreut lächelt.
    „Mr. Dawn, wie schön Sie zu sehen“, sagt sie, „was ich kann ich für Sie tun?“
    „ Teresa, dies ist Ms. Luna Lewis.“ Er schenkt ihr ein umwerfendes Lächeln und ich sehe, dass sie unter den diversen Schichten von Make-up errötet. Ich scheine nicht die Einzige zu sein, auf die er so eine Wirkung hat, ich bin ein wenig beruhigt.
    “Ms. Lewis wird mich heute auf den Ball begleiten, sie braucht dafür noch ein Kleid. Und vielleicht hat Mr. Cortez Zeit? Es tut mir leid, dass alles ein wenig kurzfristig ist …“
    „Ach, das ist kein Problem, Mr. Dawn, wir bekommen das alles hin! Wann wollen Sie Ms. Lewis denn wiederhaben?“
    E r nennt ihr die Uhrzeit.
     
    Wiederhaben! Als wäre ich ein antiker Schrank, den man zur Restauration gibt!
     
    Bevor ich damit anfangen kann, mich ernsthaft aufzuregen lächelt er und beugt

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