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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Eisentopf Abfall über den Hang.
    »Der gehört mir«, sagte Drizzt, der plötzlich ernst geworden war. »Kannst du für Ablenkung sorgen?«
    »Das kann die Katze besser«, antwortete Wulfgar, obwohl er nicht gerade versessen darauf war, mit Guenhwyvar eine Zeitlang allein zu sein.
    Drizzt schlich die Felswand hinauf. Er versuchte, im Schatten zu bleiben, denn er würde im Mondlicht verwundbar sein, bis er oberhalb des Eingangs war. Doch der Weg erwies sich als schwieriger, als er erwartet hatte, und er kam nur langsam voran.
    Als er den Eingang fast erreicht hatte, hörte er bereits wieder den Koch, der offenbar einen zweiten Topf mit Abfall zum Ausleeren hochhob.
    Der Dunkelelf wußte nicht, wohin er ausweichen sollte. Doch der Koch wurde von einem Ruf aus der Höhle abgelenkt. Da ihm wenig Zeit blieb, sich in Sicherheit zu bringen, überwand Drizzt schnell die letzten Meter zum Eingang und spähte um die Ecke in die mit Fackeln beleuchtete Küche.
    Der Raum war ungefähr rechteckig, und an der Wand gegenüber dem Eingang stand ein großer Steinofen. Neben dem Ofen gab es eine Holztür, die einen Spalt geöffnet war. Durch den drangen die Stimmen von mehreren Riesen zu Drizzt heraus. Der Koch war nicht zu sehen, aber mitten im Eingang stand ein Topf mit Abfall.
    »Er wird gewiß bald zurück sein«, murmelte der Dunkelelf zu sich. Er verschaffte sich einen Halt und kroch lautlos die Wand hinauf und über den Höhleneingang. Am Fuß des Hangs wartete Wulfgar trotz seiner Nervosität regungslos ab, während Guenhwyvar vor ihm auf und ab schritt.
    Einige Minuten später kam der Koch wieder zum Vorschein und ergriff den Topf. Der Verbeeg kippte gerade den Abfall aus, als Guenhwyvar auftauchte. Mit einem großen Sprung gelangte die Katze vor die Höhlenöffnung. Der schwarze Panther neigte dem Koch den Kopf zu und knurrte ihn an.
    »Ach, verschwinde bloß, du räudige Katze«, keifte der Riese, den das plötzliche Erscheinen des Panthers offensichtlich weder beeindruckte noch überraschte, »bevor ich dir den Kopf zerquetsche und dich in den Kochtopf werfe!«
    Es sollte eine leere Drohung bleiben. Denn während er dastand, der Katze mit der Faust drohte und sich dabei völlig auf sie konzentrierte, sprang Drizzt Do'Urden wie ein dunkler Schatten von der Wand auf seinen Rücken. Die Krummsäbel hielt er einsatzbereit und verschwendete keine Zeit und schnitt dem Koch die Kehle durch. Ohne noch einen Schrei auszustoßen, stürzte der Verbeeg den Hang hinunter und landete bei dem übrigen Abfall. Drizzt ließ sich auf die Stufe vor der Höhle fallen und wirbelte herum. Er hoffte inbrünstig, daß keine anderen Riesen die Küche betreten hatten.
    Im Moment war er in Sicherheit. Der Raum war leer. Als Guenhwyvar und später Wulfgar auftauchten, gab er ihnen ein Zeichen, ihm leise zu folgen. Die Küche war für Riesen recht klein und spärlich eingerichtet. An der rechten Wand stand ein Tisch mit einigen Pfannen. Daneben gab es einen großen Hackblock, in dem ein abstoßend schmutziges, rostiges Hackmesser steckte. An der linken Wand waren Regale angebracht, die Gewürze, Kräuter und andere Vorräte enthielten. Während der Dunkelelf sie näher untersuchte, spähte Wulfgar in den anliegenden Raum, und der war nicht leer. Der Raum war ebenfalls rechteckig und etwas größer als die Küche. Ein langer Tisch stand in der Mitte, und direkt gegenüber sah Wulfgar auf der anderen Seite eine zweite Tür. Drei Riesen saßen dicht vor Wulfgar am Tisch, ein vierter stand zwischen ihnen und der Tür, und zwei weitere saßen auf der anderen Seite des Tisches. Sie waren mit Hammelfleisch und dickem Eintopf beschäftigt, und dabei fluchten sie die ganze Zeit und zogen sich gegenseitig auf — ein typisches Abendessen bei den Verbeeg. Wulfgar stellte voller Interesse fest, daß die Ungeheuer mit bloßen Händen das Fleisch von den Knochen rissen. In dem Raum gab es offenbar auch keine Waffen.
    Drizzt, der in einer Hand einen Beutel hielt, den er in dem Regal gefunden hatte, zog einen seiner Krummsäbel und gesellte sich mit Guenhwyvar zu Wulfgar. »Sechs«, flüsterte Wulfgar und zeigte in den Raum. Dann hob er Aegisfang und nickte ungeduldig. Drizzt sah durch die Tür und überlegte sich schnell einen Angriffsplan.
    Er zeigte auf Wulfgar und dann zur Tür. »Rechts«, flüsterte er. Dann zeigte er auf sich: »Hinter dir, links.«
    Wulfgar verstand seinen Plan sehr gut, wunderte sich aber, warum er Guenhwyvar nicht einbezogen hatte. Der

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