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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Verbeegschädel kochte. »Gebraucht euren Verstand!« hatte er als Kommentar auf Drizzts und Wulfgars Gesichter, auf denen sich Entsetzen und Ekel spiegelten, erklärt. »Eine Hausente schmeckt besser als eine Wildente, weil sie mit ihren Muskeln nichts macht. Das gleiche trifft sicher auch bei dem Gehirn von Riesen zu!«
    Drizzt und Wulfgar waren anderer Meinung gewesen. Sie wollten den Raum jedoch nicht verlassen und etwas von dem verpassen, was Regis zu berichten hätte. Also hockten sie in der hintersten Ecke und setzten eine vertrauliche Unterhaltung fort.
    Bruenor strengte sich aufs äußerste an, etwas von ihrem Gespräch zu verstehen, denn an dem Thema hatte er mehr als nur ein flüchtiges Interesse.
    »Der letzte in der Küche zählt halb«, wiederholte Wulfgar hartnäckig, »und die Hälfte für die Katze.«
    »Und du bekommst nur die Hälfte für den einen an der Schlucht«, gab Drizzt zurück.
    »Einverstanden«, sagte Wulfgar. »Und den einen im Korridor und Biggrin teilen wir je zur Hälfte auf?«
    Drizzt nickte. »Mit allen halben und geteilten Leichen macht es dann zehneinhalb für mich und zehneinhalb für dich.«
    »Und vier für die Katze«, ergänzte Wulfgar.
    »Vier für die Katze«, wiederholte Drizzt. »Gut gekämpft, Freund. Bis jetzt hast du dich wacker geschlagen, aber ich habe das Gefühl, daß wir noch eine Reihe von Kämpfen vor uns haben, und letzten Endes wird dann meine Erfahrung siegen!«
    »Aber du wirst alt, guter Elf«, neckte ihn Wulfgar und lehnte sich gegen die Wand. Er lächelte zuversichtlich und entblößte dabei seine weißen Zähne zwischen den blonden Barthaaren. »Wir werden ja sehen! Wir werden ja sehen!«
    Auch Bruenor lächelte; zum einen belustigte ihn der gutmütige Wettstreit zwischen seinen Freunden, und außerdem hatte sich sein Stolz auf den jungen Barbaren bisher nicht gemindert. Wulfgar tat gut daran, mit einem erfahrenen Krieger wie Drizzt Do'Urden Schritt zu halten.
    Regis kam aus dem Nebenraum. Die graue Blässe auf seinem sonst immer so fröhlichen Gesicht dämpfte augenblicklich ihre unbeschwerte Stimmung. »Wir stecken in Schwierigkeiten«, verkündete der Halbling düster.
    »Wo ist der Ork?« wollte Bruenor wissen, während er seine Axt aus dem Gürtel zog. Er hatte den Halbling offenbar mißverstanden.
    »Dort drinnen. Mit ihm ist alles in Ordnung«, erwiderte Regis. Der Ork war glücklich gewesen, seinem neuen Freund alles über Akar Kessells Pläne, in Zehn-Städte einzumarschieren, und über die Größe seiner Armee erzählen zu können. Regis erschauderte sichtbar, als er seinen Freunden die unerfreulichen Neuigkeiten mitteilte.
    »Alle Stämme der Orks und Goblins und die Verbeeg-Sippen am Grat der Welt haben sich unter einem Zauberer namens Akar Kessell zusammengeschlossen«, begann der Halbling. Drizzt und Wulfgar tauschten einen Blick, denn sie erinnerten sich an den Namen. Als der Verbeeg Akar Kessell erwähnte, hatte der Barbar angenommen, es ginge um einen Frostriesen, während Drizzt, insbesondere nach dem Vorfall am Spiegel, andere Vermutungen gehegt hatte.
    »Sie wollen Zehn-Städte angreifen«, erzählte Regis weiter. »Und sogar die Barbaren haben sich unter der Führung eines mächtigen, einäugigen Königs angeschlossen!«
    Wulfgar errötete vor Zorn und Verlegenheit. Sein Volk kämpfte neben Orks! Er wußte, welchen Anführer Regis meinte, denn er gehörte dem Elchstamm an und hatte einst sogar Heafstaags Banner getragen. Auch Drizzt erinnerte sich an den einäugigen König, der Name erinnerte ihn an Schmerzen. Beruhigend legte er eine Hand auf Wulfgars Schulter.
    »Geht nach Bryn Shander!« sagte der Dunkelelf zu Bruenor und Regis. »Die Bewohner müssen Vorbereitungen treffen.«
    Angesichts der Sinnlosigkeit eines solchen Unternehmens zuckte Regis zusammen. Falls die Angaben des Orks über Kessells Armee stimmten, konnte auch ein verbündetes Zehn-Städte deren Angriff nicht standhalten. Der Halbling senk te den Kopf, und um seine Freunde nicht noch mehr zu beunruhigen, sagte er lediglich leise: »Wir sollten aufbrechen!«
    Bruenor und Regis konnten zwar Cassius von der Dringlichkeit und der Wichtigkeit ihrer Neuigkeiten überzeugen, aber es nahm trotzdem einige Tage in Anspruch, bis alle Sprecher zu einer Ratssitzung zusammenfanden. Jetzt im Spätsommer war der Fischfang in vollem Gange, und die letzten Anstrengungen wurden unternommen, noch einen guten Fang an Knöchelkopfforellen für die letzte Handelskarawane nach Luskan zu

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