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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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unterbrochen sehen wollte.
    Aber ein Schlurfen an der Seite zwang ihn, seinen Blick loszureißen. LaValle kroch aus seinem Zimmer, unmittelbar verfolgt von einem Zwerg, der wild eine Axt in seiner Hand schwang.
    Bruenor erkannte sofort, in welch gefährlicher Lage sich Wulfgar befand, und begriff, dass der Zauberer die Dinge nur erschweren würde. Er packte LaValle an den Haaren, zog ihn auf die Knie hoch, ging um ihn herum und sah ihn an.
    »Guten Tag zum Schlafen«, bemerkte der Zwerg und schlug dem Zauberer wieder seine Stirn ins Gesicht. Diesmal verlor LaValle das Bewusstsein. Als der Zauberer niederstürzte, hörte Bruenor ein Klicken hinter sich und schwenkte automatisch seinen Schild zwischen sich und das Geräusch — gerade rechtzeitig, um Pooks Armbrustgeschoß abzufangen. Das Geschoß riss ein Loch in das Bild von dem überschäumenden Krug und verfehlte um Haaresbreite Bruenors Arm, als es auf der anderen Seite hindurchtrat.
    Bruenor spähte über den Rand seines heißgeliebten Schildes hinweg und starrte auf den Einschlag. Schließlich bedachte er Pook mit einem gefährlichen Blick. »Du hättest meinen Schild nicht beschädigen sollen!« knurrte er und trat vor.
    Ein Bergriese schnitt ihm schnell den Weg ab.
    Wulfgar verfolgte das Geschehen aus den Augenwinkeln und hätte sich gerne daran beteiligt — besonders, weil Pook eifrig mit dem Laden seiner schweren Armbrust beschäftigt war —, aber der Barbar hatte eigene Schwierigkeiten. Ein geflügelter Gereliß sauste plötzlich durch das Tor und flog an Wulfgar vorbei.
    Seine hervorragenden Reflexe retteten den Barbaren, denn er ließ eine Hand hervorschnellen und bekam den Gereliß an einem Bein zu fassen. Von dem Schwung des Monsters taumelte Wulfgar zurück, aber dennoch gelang es ihm, nicht loszulassen. Er schleuderte den Gereliß neben sich auf den Boden und erledigte ihn mit einem einzigen Hieb seines Kriegshammers.
    Mehrere Arme griffen durch den Tarosring, Schultern und Köpfe zeigten sich, und Wulfgar schwenkte Aegisfang immer wilder herum und versuchte, die niederträchtigen Kreaturen in Schach zu halten.
    Drizzt hatte sich Catti-brie auf die Schulter gelegt, wo sie liegenblieb, und lief auf der rauchverhangenen Brücke weiter. Lange Zeit traf er auf keinerlei Widerstand, aber als schließlich das Tor zu seiner eigenen Ebene in Sicht kam, verstand er erst den Grund.
    Vor dem Tor standen dicht zusammengedrängt etwa zwanzig Gereliß und versperrten ihm den Weg.
    Der Dunkelelf sank bestürzt auf die Knie und legte Catti-brie behutsam neben sich. Er überlegte, ob er Taulmaril einsetzen sollte, aber entschied sich dagegen. Wenn er sein Ziel verfehlte und ein Pfeil seinen Weg durch die Horde hindurch fand, würde er durch das Portal in das Zimmer fliegen, wo Wulfgar stand. Dieses Risiko durfte er nicht eingehen.
    »So dicht davor!« flüsterte er hilflos und sah auf Catti-brie hinab. Er hielt sie fest in seinen Armen und strich ihr mit einer schlanken Hand über das Gesicht. Wie kalt sie sich anfühlte. Drizzt beugte sich über sie. Eigentlich wollte er nur den Rhythmus ihrer Atemzüge überprüfen, aber dann war er ganz nah bei ihr, und bevor ihm sein Handeln überhaupt bewusst wurde, berührten seine Lippen die ihren in einem zarten Kuss. Catti-brie regte sich, hielt aber die Augen geschlossen.
    Bei ihrer Bewegung fasste Drizzt erneut Mut. »Zu dicht davor!« murmelte er grimmig, »du wirst wirklich nicht an diesem furchtbaren Ort sterben!« Er hob Catti-brie auf die Schulter und zog seinen Umhang dicht um sie, damit er sie nicht verlieren konnte. Dann nahm er seine Krummsäbel und fuhr mit seinen feinfühligen Fingern über die kunstvollen Verzierungen an ihren Griffen. Er wurde eins mit seinen Waffen und machte sie zu todbringenden Verlängerungen seiner schwarzen Arme. Schließlich holte er tief Luft und setzte eine unbewegte Miene auf.
    Dann näherte er sich so lautlos, wie es nur ein Dunkelelf konnte, der erbärmlichen Horde von hinten.
    * * *
    Regis erhob sich nervös, als die schwarzen Silhouetten von Raubkatzen sichtbar wurden, die sich in dem Sternenlicht um ihn herum blitzschnell bewegten und wieder verschwanden. Sie schienen ihn nicht zu bedrohen — noch nicht —, aber sie sammelten sich. Es war ihm völlig klar, dass ihr Interesse ihm galt.
    Schließlich sprang Guenhwyvar herbei und stellte sich vor ihn hin. Der Kopf der großen Katze war in gleicher Höhe mit seinem.
    »Du weißt etwas«, sagte Regis und erkannte die Aufregung in

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