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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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er.
    Wulfgar hatte bereits festgestellt, dass er das glasartige Bild in dem Ring nicht zerstören konnte — wenn er darauf einschlüge, würde er lediglich den Kopf seines Kriegshammers nach Tartarus schicken. Wulfgar wollte Aegisfang daher gerade zur Seite legen.
    Im selben Augenblick fiel ihm auf der anderen Seite des Zimmers eine Bewegung auf.
    * * *
    »Bist du schnell genug mit dem Schild?« fragte Pook und bewegte die Armbrust.
    Bruenors Aufmerksamkeit war auf die Waffe gerichtet, daher hatte er nicht einmal Drizzts und Catti-bries eindrucksvolles Eintreten bemerkt. »Du hast einen Schuss, um mich zu töten, du Hund!« fauchte er zurück, da ihn der Tod völlig kalt ließ, »und nur einen einzigen.« Entschlossen machte er einen Schritt nach vorn.
    Pook zuckte die Schultern. Er war ein vorzüglicher Schütze, und seine Armbrust war magisch wie jede andere Waffe in den Welten. Ein Schuss würde ausreichen.
    Aber dazu sollte es nicht kommen.
    Ein Kriegshammer schlug wirbelnd in seinem Thron ein. Der große Stuhl wurde umgestoßen und prallte gegen den Gildenvorsteher, der daraufhin mit voller Wucht gegen die Wand krachte.
    Bruenor drehte sich um, um sich mit einem grimmigen Lächeln bei seinem Barbarenfreund zu bedanken. Aber das Lächeln verging ihn, als er Drizzt — und Catti-brie — neben dem Tarosring liegen sah.
    Der Zwerg stand wie versteinert da. Er blinzelte nicht und hielt den Atem an. Alle Kraft wich aus seinen Beinen, und er fiel auf die Knie. Axt und Schild ließ er fallen, und er kroch auf allen Vieren auf seine Tochter zu.
    Wulfgar umklammerte die Eisenfassung des Tarosrings mit beiden Händen und versuchte, sie zusammenzudrücken. Sein Oberkörper lief rot an, und seine Adern und sehnigen Muskeln traten an seinen riesigen Armen wie Eisenstränge hervor. Falls es in dem Tor eine Bewegung gab, war sie aber nur unbedeutend.
    Ein Gerelißarm zeigte sich, der offenbar das Schließen des Portals verhindern wollte, aber sein Anblick spornte Wulfgar nur noch mehr an. Er rief Tempus an und legte sich tüchtig ins Zeug, drückte mit beiden Händen und verbog die Fassung des Rings.
    Das glasartige Bild unterwarf sich der Verschiebung zwischen den Ebenen, und der Arm des Gereliß fiel sauber abgeschnitten auf den Boden. Auch der Gereliß, der tot vor Wulfgars Füßen lag und dessen eine Körperhälfte noch im Portal steckte, zuckte und krümmte sich.
    Wulfgar wandte die Augen von dem entsetzlichen Anblick eines geflügelten Gereliß ab, der in dem Tunnel, der sich verschoben hatte, gefangen war und sich wand und krümmte, bis seine Haut zu platzen begann.
    Die Magie des Tarosrings war stark, und Wulfgar konnte trotz seiner Kraft nicht hoffen, ihn so zu verbiegen, dass sich das Tor vollständig schloß. Er hatte das Tor blockiert, aber für wie lange? Wenn er ermüdete, und der Tarosring seinen normalen Umfang zurückerlangen sollte, würde sich das Portal wieder öffnen. Voller Trotz brüllte der Barbar auf und strengte sich erneut an. Er wandte den Kopf zur Seite für den Fall, dass die glasartige Oberfläche zerspringen würde.
    Wie blaß sie aussah. Ihre Lippen waren fast blau, und ihre Haut war trocken und eiskalt. Bruenor sah, dass ihre Wunden schlimm waren, aber er spürte, dass die schlimmste Verletzung kein Schnitt war und auch keine Prellung. Vielmehr schien sein kostbares Mädchen alle Lebensfreude verloren zu haben, als hätte sie nicht mehr leben wollen, als sie in die Dunkelheit stürzte.
    Jetzt lag sie schlaff, kalt und blass in seinen Armen. Drizzt, der neben ihr auf dem Boden lag, erkannte instinktiv die Gefahren. Er rollte sich zur Seite, breitete seinen Umhang aus und schützte Bruenor, der seine Umgebung völlig vergessen hatte, und Catti-brie mit seinem Körper.
    Auf der anderen Seite des Zimmers regte sich LaValle und schüttelte sich die Benommenheit aus dem Kopf. Er zog sich hoch und sah sich um. Sofort erkannte er, dass Wulfgar vorhatte, das Tor zu schließen.
    »Töte sie!« flüsterte Pook dem Zauberer zu. Aber er wagte nicht, hinter seinem umgestoßenen Stuhl hervorzukriechen.
    LaValle hörte nicht hin. Er hatte bereits mit einem Zauberspruch begonnen.
    * * *
    Zum ersten Mal in seinem Leben erfuhr Wulfgar, dass seine Kraft nicht reichte. »Ich kann es nicht!« knurrte er bestürzt und sah Drizzt fragend an — so wie er Drizzt immer ansah, wenn er eine Antwort suchte.
    Der verletzte Dunkelelf nahm jedoch kaum etwas um sich herum wahr.
    Wulfgar wollte aufgeben. Sein Arm brannte von

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