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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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auf, oh, geh auf!« rief die junge Frau, die Angst bekam, daß sie in dem Gang gefangen sein könnten. Sobald sich das Chaos in dem Raum hinter ihnen gelegt hatte, würden ihre Feinde sie sicherlich überwältigen. Wie zur Bestätigung von Catti-bries Ängsten wurde der Gang auf einmal schwarz.
    Es war reines Glück, was sie rettete, als der nächste Schuß der Frau einen der Öffnungsmechanismen in der Tür traf und diese daraufhin aufglitt. Obwohl sie noch immer nichts sehen konnte, rannte Catti-brie auf den Hof hinaus, dicht hinter ihr auch Drizzt und Entreri, und zum Schluß setzte ihnen Guenhwyvar nach.
    Sie sahen das Blitzen von leuchtenden Hauswappen, die eine Lichterspur zurückließen, als ein Trupp von Eidechsenreitern zum Zentrum des Aufruhrs hin ausschwärmte. Die Gefährten mußten sofort einen Entschluß fassen, da bereits Armbrustbolzen um sie herum auf dem Steinboden aufschlugen. Entreri übernahm die Führung. Sein erster Gedanke war, zum Zaun zu laufen, aber ihm wurde klar, daß sie dieses Hindernis zu dritt und mit nur einer Spinnenmaske unmöglich rechtzeitig überwinden konnten. Er rannte um den großen Stalagmiten herum nach rechts. Es war eine unebene Wand, denn das Gebäude bestand eigentlich aus einer sehr eng zusammenstehenden Ansammlung mehrerer riesiger Stalagmiten. Catti-brie und Drizzt waren ihm dicht auf den Fersen, aber Guenhwyvar machte noch in der Türöffnung kehrt und stürmte wieder hinein, um die Vorhut der sie verfolgenden Drow zurückzutreiben.
    Entreris Verstand arbeitete auf Hochtouren, und er versuchte, sich an den ungefähren Grundriß des riesigen Anwesens zu erinnern. Gleichzeitig überlegte er, wie viele Wachen wahrscheinlich im Dienst waren und wo sie normalerweise wohl stationiert waren. Der ausgedehnte Besitz erstreckte sich fast eine halbe Meile in der einen Richtung und eine Viertelmeile in der anderen, und viele der Wachen würden, wenn Entreri sich nicht irrte, überhaupt nicht in die Nähe des Kampfplatzes kommen.
    Es hatte jedoch den fatalen Anschein, als ob alle Drow des Hauses jetzt um sie herum waren und eine immer stärker werdende Welle der Raserei um die geflohenen Gefangenen bildeten.
    »Wir können nirgendwohin!« schrie Catti-brie. Ein Speer krachte direkt über ihrem Kopf gegen den Felsen, und sie wirbelte mit gespanntem Bogen herum. Der feindliche Drow hechtete bereits hinter einen Stalagmiten nahe des Zaunes, aber Catti-brie schoß dennoch. Der magische Pfeil sprang von dem Stein ab und prallte gegen den Zaun, wo er in einem gewaltigen Schauer aus silbernen und purpurnen Funken explodierte. Einen kurzen Augenblick lang hoffte Catti-brie, daß sie vielleicht aus purem Glück eine Möglichkeit gefunden hatte, dieses Hindernis zu vernichten, aber als sich die Funken verflüchtigt hatten, erkannte sie, daß der gewaltige Zaun nicht einmal einen Kratzer hatte.
    Catti-brie zögerte einen Moment, um über den Schuß nachzudenken, aber Drizzt prallte unsanft gegen ihren Rücken und zwang sie weiterzulaufen.
    Der Meuchelmörder bog um einen weiteren Felsvorsprung, nur um festzustellen, daß ihnen aus der anderen Richtung viele Drow entgegenstürmten. Es wäre Selbstmord gewesen, angesichts der Nähe der Feinde auf den offenen Hof hinauszulaufen, und sie konnten weder weiter nach vorn rennen noch den Weg zurückeilen, den sie gerade gekommen waren. Entreri stürmte trotzdem weiter vor, schlug dann einen scharfen Haken nach rechts und sprang an dem Stalagmiten empor auf einen schmalen Steg, der weiter nach oben führte und hauptsächlich von den Goblinsklaven der Familie Baenre benutzt wurde, die die Außenseite des wunderbaren Palastes mit noch mehr Reliefs versehen mußten.
    Der Sims stellte für den Meuchelmörder keine besondere Schwierigkeit dar, da er gewohnt war, über die hochgelegenen, schmalen Dachrinnen der großen Häuser südlicher Städte zu rennen. Und auch der gewandte und trittsichere Drizzt hatte keine Probleme damit. Hätte jedoch Catti-brie Zeit gehabt, über ihren Weg nachzudenken, dann wäre sie sicherlich außerstande gewesen, dort weiterzulaufen. Sie rannten einen Steg entlang, der anderthalb Fuß breit und auf der einen Seite offen war - und der Abgrund neben ihnen wurde mit jedem Schritt tiefer - und auf der anderen von einer unregelmäßigen Wand begrenzt wurde. Aber die Drow waren ihnen dicht auf den Fersen, und keiner der Fliehenden hatte die Zeit, über seinen Weg nachzudenken. Catti-brie hielt mit Entreri nicht nur Schritt,

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