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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Wache schlich herein und flüsterte ihnen zu, daß es bei dem großen Stalagmiten zu einer Unruhe gekommen, daß angeblich mehr als nur ein Minotaurus getötet worden und Vendes mit ihrer Eskorte in die unteren Ebenen hinabgestiegen sei.
    Dantrag blickte an den Sitzreihen zahlreicher Drow entlang zu der zentralen Empore. Dort befanden sich all seine Schwestern und auch sein älterer Bruder Gromph - obwohl er nicht den geringsten Zweifel hatte, daß Gromph jeden möglichen Vorwand benutzt haben würde, um aus dieser von Frauen beherrschten Szene zu verschwinden. Das Hohe Ritual war eine Zeremonie mit gefühlsmäßigen Höhen und Tiefen, und die herrschenden Oberinnen, die sich auf der Empore immer schneller und schneller im Kreis drehten, in die Hände klatschten und wilde Zaubergesänge anstimmten, bewegten sich eindeutig auf einen Höhepunkt zu.
    Dantrag blickte in das wartende Antlitz von Berg'inyon. Der jüngere Baenre wußte offensichtlich nicht, was sie tun sollten.
    Der Waffenmeister verließ den Hauptsaal und nahm die Wache und Berg'inyon mit. Hinter ihnen schwoll die Lautstärke der wilden Schreie an, als sich die Raserei steigerte.
    Geht zur Grenze des Anwesens, signalisierten Dantrags Finger Berg'inyon, denn sonst hätte er schreien müssen, um gehört zu werden. Und sichert sie.
    Berg'inyon nickte und ging den gebogenen Gang entlang zu einer der geheimen Seitentüren, vor der er seine Reiteidechse zurückgelassen hatte.
    Dantrag nahm sich einen kurzen Augenblick, um seine Ausrüstung zu überprüfen. Wahrscheinlich hatte Vendes die Situation - wenn es überhaupt ein Problem gab - völlig unter Kontrolle, aber tief in seinem Innersten hoffte Dantrag beinahe, daß es nicht so war, hoffte, daß sein Kampf mit Drizzt endlich bevorstand. Er spürte, daß sein lebendes Schwert diesem Gedanken zustimmte, und er fühlte eine Welle bösartigen Hungers, die von der Waffe ausging.
    Dantrag ließ seine Gedanken weiter in diese Richtung schweifen. Er würde die Leiche des erschlagenen Abtrünnigen während des Hohen Rituals zu seiner Mutter hineintragen, so daß sie und die anderen Oberin Mütter - und Uthegental Armgo, der im Publikum saß - Zeuge seiner überlegenen Waffenmeisterschaft werden würden.
    Der Gedanke war nicht unerfreulich.
    * * *
    »Mit dem Kopf voran«, formte Catti-brie lautlos mit den Lippen, als die Gefährten in dem Marmorzylinder der Hauptebene angelangt waren. Guenhwyvar kauerte sprungbereit vor ihr; Drizzt und Entreri standen mit gezückten Waffen neben der Katze. Catti-brie spannte Taulmaril.
    Eine hochrangige Drowsoldatin stand direkt vor der Öffnung, als die Marmortür zur Seite glitt. Ihre roten Augen weiteten sich, und dann warf sie ihre Hände vor sich hoch.
    Catti-bries Pfeil durchschlug ihre dürftige Abwehr, durchschlug die Frau selbst und tötete noch den Drow, der direkt hinter ihr gestanden hatte. Guenhwyvar folgte dem Flug des Pfeils, sprang mit Leichtigkeit über die zwei fallenden Soldaten hinweg und prallte in einen Trupp anderer, die dadurch über den ganzen kreisförmigen Raum verstreut wurden.
    Drizzt und Entreri stürmten jetzt mit blitzenden Waffen seitlich aus der Öffnung hinaus. Sie kamen fast augenblicklich wieder in Catti-bries Blickfeld, und ihre Klingen waren plötzlich blutbefleckt. Sie feuerte erneut und nagelte einen Drow an eine der Seitentüren des kreisförmigen Raumes. Entreris Dolch fuhr tief in ein Drowherz; Drizzts Krummsäbel kreuzten sich, um eine gegnerische Angriffskombination aufzufangen, und bald fiel auch sein Gegner.
    Aber eigentlich war dies Guenhwyvars Stunde. In dem überfüllten Raum hätte nichts auf der Welt soviel Verheerung und Panik erzeugen können wie sechshundert Pfund fauchende, krallenbewehrte Wildheit. Guenhwyvar stürmte von einem Punkt zum anderen, fetzte einem Drow mit der Pranke über den Rücken und brachte einen anderen durch einen Biß in die Wade zu Fall. Die Katze tötete bei ihrem wilden Sturm durch den Raum keinen einzigen der Drow, aber sie verwundete viele, und noch mehr flohen schreckerfüllt, als sie auftauchte.
    Catti-brie war als erste im Gang.
    »Schieß auf die verdammte Tür!« schrie ihr Entreri zu, aber sie brauchte dazu keinen Anstoß und hatte bereits zwei Pfeile fliegen lassen, noch bevor der Meuchelmörder seine Anweisung beendet hatte. Schon bald konnte sie vor lauter Explosionen und Funken kaum noch die Tür erkennen - aber soweit sie erkennen konnte, schien sie weiterhin fest verschlossen zu sein.
    »Geh

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