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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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befreien.
    »Regis hat es mir gesagt«, erklärte Catti-brie, obgleich das ziemlich offenkundig war. »Ich habe ihn dazu gezwungen.«
    »Bist du allein gekommen?«
    Catti-brie schüttelte den Kopf, und einen Augenblick lang schwanden Drizzt fast die Sinne, weil er befürchtete, daß sich noch jemand von seinen Freunden in Gefahr befinden oder gar tot sein könnte. Aber Catti-brie deutete auf Guenhwyvar, und der Waldläufer stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Du bist eine Närrin«, sagte Drizzt, und seine Worte verrieten seine Fassungslosigkeit und Betroffenheit. Er blickte Catti-brie finster an, denn sie sollte wissen, daß er über ihr Vorgehen nicht erfreut war.
    »Keine größere als du selbst«, antwortete die junge Frau mit einem versonnenen Lächeln, einem Lächeln, das die Finsternis von Drizzts Gesicht wischte. Der Dunkelelf konnte die Freude nicht leugnen, die ihm das Wiedersehen mit Cattibrie bereitete, selbst unter solch gefahrvollen Umständen.
    »Möchtest du jetzt darüber sprechen?« fragte Catti-brie mit einem leisen Lächeln. »Oder möchtest du lieber damit warten, bis wir wieder in Mithril-Halle sind?«
    Drizzt hatte darauf keine Antwort, sondern schüttelte nur den Kopf und fuhr sich mit einer Hand durch seine volle Mähne. Dann blickte er zu der Spinnenmaske und zu Entreri, und sein Gesicht verdüsterte sich wieder.
    »Wir haben eine Abmachung«, sagte Catti-brie schnell. »Er hat mich zu dir gebracht, und er sagt, er bringt uns beide hier heraus, wenn wir ihn zurück an die Oberfläche führen.«
    »Und wenn wir dort angekommen sind?« hakte Drizzt nach.
    »Lassen wir ihn seines Weges ziehen und er uns den unsrigen«, antwortete Catti-brie mit Bestimmtheit, als müßte sie die Entschlossenheit ihrer eigenen Stimme hören, um sich dessen sicher zu sein.
    Erneut blickte Drizzt zweifelnd von der Maske zu dem Meuchelmörder hinüber. Die Aussicht, Artemis Entreri auf der Oberfläche freizulassen, behagte dem edlen Waldläufer ganz und gar nicht. Wer würde noch alles durch Drizzts Handlungen leiden müssen? Wie viele würden erneut durch die Finsternis terrorisiert werden, die Artemis Entreri hieß?
    »Ich habe mein Wort gegeben«, teilte Catti-brie ihrem Freund mit, als sie dessen Zweifel bemerkte.
    Drizzt dachte weiter über die Konsequenzen nach. Er konnte nicht leugnen, daß Entreri bei ihrer Reise von Nutzen sein konnte, besonders bei dem Kampf, den sie wahrscheinlich ausfechten mußten, um von dem Baenre-Besitz zu entkommen. Drizzt hatte bei ähnlichen Gelegenheiten an der Seite des Meuchelmörders gefochten, und gemeinsam waren sie fast unbesiegbar gewesen.
    Dennoch...
    »Ich bin in gutem Glauben gekommen«, stotterte Entreri durch klappernde Zähne, die er kaum kontrollieren konnte. »Ich habe ... habe sie ... gerettet.« Sein freier Arm zuckte, als wolle er auf Catti-brie deuten, aber er wurde plötzlich heftig zurückgeworfen und knallte statt dessen gegen die Wand.
    »Dann will ich dein Wort haben«, verlangte Drizzt und bewegte sich auf den Mann zu. Er hatte vor, einen Schritt weiterzugehen und Entreri das Versprechen abzuringen, daß er seinen bösen Taten abschwören und sich auf der Oberfläche freiwillig vor einem Gericht für seine Verbrechen verantworten werde. Entreri sah dies jedoch voraus und schnitt Drizzt das Wort ab, wobei ihm sein aufwallender Zorn kurzfristig die Kontrolle über seine widerspenstigen Muskeln zurückgab.
    »Nichts da!« knurrte er. »Du erhältst nicht mehr, als ich ihr angeboten habe!«
    Drizzt blickte sich sofort zu Catti-brie um, die aufgestanden war und zu ihrem Bogen ging.
    »Ich habe mein Wort gegeben«, erwiderte sie nachdrücklich und hielt seinem zweifelndem Blick stand.
    »Und uns ... läuft die ... Zeit davon«, fügte Entreri hinzu.
    Der Waldläufer trat schnell die beiden letzten Schritte auf Entreri zu und zog ihm die Maske über den Kopf. Der Arm des Mannes löste sich aus dem Schleim, und er fiel zu Boden, da er nicht mal genug Kontrolle über seinen Körper hatte, um aufrecht zu stehen. Drizzt holte die übriggebliebenen Flaschen mit dem Heiltrank und hoffte, daß ihre Macht dem Meuchelmörder die Gewalt über seine Muskeln zurückgeben würde. Er war noch immer nicht davon überzeugt, daß es die richtige Entscheidung war, Entreri mit zurück an die Oberfläche zu nehmen, aber er war zu dem Schluß gekommen, daß sie sich jetzt nicht damit aufhalten durften, diese Sache auszudiskutieren. Er würde Entreri befreien, und sie

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