Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Baenre herab, dessen war sie sich sicher.
    Alles, was sie hörte, war der Gesang und nicht die Kampfgeräusche, und alles, was sie sah, als sie nach oben blickte, war die überwältigende Illusion der Spinnenkönigin, die in ihrer immerwährenden Verwandlung von Spinne zu Drow und wieder zurück zur Spinne begriffen war. Wie konnte sie, oder eine der anderen, die jene Vision mit derselben Ehrfurcht betrachteten, etwas von dem gnadenlosen Kampf wissen, der fast tausend Fuß über dem Dach der Kapelle zwischen den mit Brücken verbundenen Stalaktiten des Hauses Baenre tobte?
    * * *
    »Ein Tunnel!« schrie Catti-brie Drizzt zu. Sie packte ihn an der Schulter und drehte ihn in Richtung des noch immer schwebenden toten Drow.
    Drizzt blickte sie an, als würde er sie nicht verstehen.
    »Dort oben!« rief sie. Catti-brie hob ihren Bogen und feuerte erneut in die ungefähre Richtung. Der Pfeil krachte in die Basis eines Stalaktiten, durchschlug ihn aber nicht.
    »Es ist da oben, glaub mir!« rief die junge Frau. »Noch ein Tunnel, über der Höhle!«
    Drizzt blickte zweifelnd in die angegebene Richtung. Er stellte Catti-bries Behauptung überhaupt nicht in Frage, aber er wußte nicht, wie sie zu diesem angeblichen Tunnel gelangen sollten. Der nächstliegende Steg war ein gutes Dutzend Fuß von dem bewußten Punkt entfernt, und um zu diesem Steg zu gelangen, würden die Gefährten zuerst noch einen langen Umweg machen müssen, viele hundert Meter, obgleich er kaum dreißig Fuß von ihnen entfernt und nur ein paar Fuß oberhalb ihrer gegenwärtigen Position lag.
    »Was gibt es?« rief Entreri, der zurückgeeilt war, um sich seinen zögernden Begleitern anzuschließen. Er blickte an ihnen vorbei, den Steg entlang, und sah die Gestalten vieler Drow, die sich dort sammelten.
    »Da ist vielleicht ein Tunnel über uns«, erklärte Drizzt schnell.
    Entreris finsterer Blick zeigte, daß er diese Information für nicht sehr wichtig hielt, aber seine Zweifel spornten Catti-brie nur noch weiter an. Ihr Bogen kam hoch, und Pfeil auf Pfeil sauste durch die Luft, alle auf die Basis jenes widerspenstigen Stalaktiten ausgerichtet.
    Ein Feuerball explodierte nicht weit hinter ihnen auf dem Steg, und die Brücke begann zu beben, als Metall und Stein in dem Gebiet der Detonation schmolzen und drohten, ganz auseinanderzubrechen.
    Catti-brie wirbelte herum und schoß schnell zwei Pfeile ab, mit denen sie einen Drow tötete und die anderen in die Deckung eines Stalaktiten trieb. Irgendwo voraus erklang Guenhwyvars Knurren und das Klicken von Armbrüsten.
    »Wir müssen weg!« drängte Entreri, packte Drizzt und versuchte ihn mitzuziehen. Der Waldläufer widersetzte sich jedoch und beobachtete zuversichtlich, wie Catti-brie sich wieder zurückbog und einen weiteren Pfeil abschoß. Er krachte heftig in den geschwächten Stein.
    Der beschossene Stalaktit knirschte protestierend und rutschte dann auf einer Seite herab, so daß er in einem seltsamen Winkel von der Decke hing. Einen Augenblick später löste er sich ganz und fiel in den Abgrund. Einen Moment lang glaubte Drizzt, daß er die purpurn leuchtende Kuppel der Kapelle treffen könnte, aber dann krachte er in einigem Abstand auf den Boden und zersprang in tausend Teile.
    Drizzt, der scharfe Ohren hatte, blickte mit aufgerissenen Augen und einem Funken Hoffnung auf seinem Gesicht zu dem Loch hinauf. »Wind«, erklärte er atemlos, »aus dem Tunnel kommt Wind!«
    Es stimmte. Das unmißverständliche Geräusch rauschenden Windes erklang aus dem Loch in der Decke, als sich der Luftdruck in der Höhle über ihnen an jenen in der großen Kaverne anpaßte.
    »Aber wie kommen wir dorthin?« fragte Catti-brie.
    Entreri, der jetzt endlich überzeugt war, hantierte bereits an seinem Rucksack. Er zog ein Seil mit einem Enterhaken heraus und wirbelte das Ding schon kurze Zeit später über seinem Kopf. Mit dem ersten Wurf verhakte er es an dem Steg, der dem Tunnel am nächsten lag. Er befestigte das Ende des Seiles eilig an der Brüstung ihres eigenen Steges, und Drizzt kletterte, ohne zu zögern, auf die Schnur und begann vorsichtig darauf zu gehen. Der gewandte Dunkelelf wurde bald zuversichtlicher und immer schneller.
    Seine Zuversicht zerging jedoch, als plötzlich ein Drow erschien. Er tauchte aus einem Unsichtbarkeitszauber auf und hieb mit seinem scharfen Schwert nach dem Seil.
    Drizzt fiel auf das Seil und klammerte sich verzweifelt daran fest. Zwei Hiebe trennten es von dem Enterhaken, und Drizzt

Weitere Kostenlose Bücher