Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber
als die Felsenschulter-Brüder und Jarlaxle ankamen. Cadderly schaute zu den Zwergen auf und lächelte nickend, bevor er einen fragenden Blick auf den Meuchelmörder richtete.
»Ihr Handeln hat mich in den Tunneln gerettet«, sagte Entreri säuerlich. »Ich mag es nicht, mich in der Schuld von jemandem zu befinden.« Damit ging er davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Cadderly und seine Gefährten, einschließlich Danica, holten Entreri und Jarlaxle später an diesem Tag ein, nachdem sich zu aller Erleichterung erwiesen hatte, dass Hephaestus sie nicht verfolgen würde.
»Wir werden mit dem gleichen Zauber zu der Schwebenden Seele zurückkehren, der uns auch hergebracht hat«, verkündete der Priester. »Es wäre unhöflich, wenn ich euch nicht wenigstens einen magischen Transport für eure Rückreise anbieten würde.« Jarlaxle blickte ihn fragend an.
»Keine Tricks«, versicherte Cadderly dem misstrauischen Drow. »Ich werde nicht über euch richten, denn ihr habt euch nie anders als ehrenhaft verhalten, seit ihr mein Gebiet betreten habt. Ich warne euch jedoch beide, dass ich nicht erlauben werde…«
»Warum sollten wir mit euch zurückkehren wollen?«, unterbrach ihn Artemis Entreri. »Was kann uns denn in deinem Loch der Falschheit erwarten?«
Cadderly wollte darauf auf viele Weisen gleichzeitig antworten. Er wollte den Mann anbrüllen, ihn überreden, ihn bekehren und sogar vernichten – alles, was er nur konnte, um gegen diese plötzliche Wand der Ablehnung anzugehen. Am Ende sagte er jedoch überhaupt nichts, denn was in der Schwebenden Seele konnte diesen beiden tatsächlich dienlich sein?
Sehr viel, glaubte er, wenn es sie danach verlangte, ihre Seelen zu heilen und ihr Leben zu ändern. Entreris Verhalten Danica gegenüber deutete darauf hin, dass diese Möglichkeit vielleicht wirklich einmal in der Zukunft bestehen würde. Einer plötzlichen Eingebung folgend tauchte der Priester in Deneirs Lied ein und wirkte einen kleinen Zauber, der es ihm erlaubte, die allgemeine Befindlichkeit jener zu erkennen, die er betrachtete.
Ein kurzer Blick auf Entreri und Jarlaxle genügte ihm, um zu erkennen, dass der Schwebenden Seele, Carradoon, dem Wald von Shilmista und dieser gesamten Region des Schneeflockengebirges besser gedient wäre, wenn diese beiden in die entgegengesetzte Richtung zögen.
»Dann lebt wohl«, sagte er und tippte sich an den Hut. »Zumindest hast du die Gelegenheit gehabt, wenigstens eine edle Tat in deiner trüben Existenz zu tun, Artemis Entreri.« Er verließ das Paar mit Ivan und Pikel im Schlepptau.
Danica hingegen nahm sich Zeit und musterte Entreri bei jedem Schritt. »Ich bin nicht undankbar für das, was du getan hast, als meine Wunde mich überwältigte«, gab sie zu. »Aber ich würde auch nicht davor zurückschrecken, das zu beenden, was wir in den Tunneln unter Hephaestus' Lager begonnen haben.«
Entreri wollte darauf antworten: »Mit welchem Ausgang?«, überlegte es sich jedoch anders, bevor ihm noch das erste Wort über die Lippen gekommen war. Stattdessen zuckte er nur mit den Achseln, lächelte und ließ die Frau davongehen. »Eine neue Rivalin für Entreri?«, meinte Jarlaxle, als die vier verschwunden waren. »Vielleicht ein Ersatz für Drizzt?«
»Kaum«, entgegnete Entreri. »Ist sie es denn nicht wert?«
Der Meuchelmörder zuckte nur mit den Achseln. Es war ihm nicht wichtig genug, um herauszufinden zu wollen, ob sie es war oder nicht.
Jarlaxles Lachen riss ihn aus seinen Überlegungen. »Wachstum«, meinte der Drow.
»Ich warne dich: ich dulde nicht viel von deinen Beurteilungen.«
Jarlaxle lachte nur umso lauter. »Dann hast du also vor, bei mir zu bleiben?«
Entreri blickte ihn düster an und dachte über diese Frage nach, die er nicht sofort beantworten konnte.
»Also gut dann«, sagte Jarlaxle leichthin, als fasse er das Schweigen als Zustimmung auf. »Aber ich warne dich, wenn du mich hintergehst, muss ich dich töten.«
»Das wird aus dem Grab heraus schwierig werden«, versprach Entreri.
Jarlaxle lachte erneut. »Als ich jung war«, begann er, »hatte ich einen Freund, einen Waffenmeister, dessen größtes Ärgernis darin bestand, dass er glaubte, ich wäre der bessere Kämpfer – obwohl das einzige Mal, dass ich ihn besiegte, mehr mit Glück als mit Können zu tun hatte. Dieser Mann also sagte mir, dass er endlich jemanden gefunden hatte, der mir einmal ebenbürtig und vielleicht sogar besser sein würde. Es war noch ein Kind, das ein
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