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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einander an.
    Wie als Antwort hallte ein tiefes Knurren durch das Lager, das klang, als würde es aus dem Boden selbst aufsteigen und durch die Körper der drei Banditen vibrieren. Die Pferde am Rand des Lagers wieherten, stampften unruhig auf und warfen nervös die Köpfe hoch.
    »Ich schätze, das ist er«, beantwortete Jule ihre eigene Frage und stieß einen tiefen Seufzer aus.
    Eine Bewegung an der Seite, ein Blitz durch die Luft schießender Schwärze erregte ihre Aufmerksamkeit, und drei Köpfe wandten sich gleichzeitig dem Neuankömmling zu. Es war eine riesige, schwarze Katze, die mindestens zehn Fuß lang war und deren muskulöse Schultern die Brusthöhe eines großen Mannes erreichten.
    »Die Katze des Drowelfen?«, fragte einer der schmutzigen Banditen.
    »Es heißt, ihr Name sei Guenhwyvar«, bestätigte Jule.
    Der andere Wegelagerer wich bereits zurück, ohne die Katze aus den Augen zu lassen. Er stieß gegen den Wagen und schob sich an ihm entlang, bis er vor den nervösen und schwitzenden Pferden stand.
    »Und da seid ihr also direkt zurück zu mir gerannt«, sagte Jule mit offener Verachtung zu dem anderen. »Euch ist nicht in den Sinn gekommen, dass der Drow euch erlaubt hat zu entkommen?«
    »Nein, er war beschäftigt«, protestierte der verbliebene Bandit.
    Jule schüttelte einfach nur den Kopf. Sie war über dieses Ende nicht sonderlich überrascht. Vermutlich war das die Quittung dafür, dass sie sich mit einer Bande von Idioten eingelassen hatte.
    Guenhwyvar brüllte auf und sprang in die Mitte des Lagers, wo sie direkt zwischen den beiden Menschen landete. Jule, die zu klug war, um auch nur an Widerstand gegen das gewaltige Tier zu denken, streckte einfach nur die Hände in die Luft. Sie wollte gerade ihre Kumpane anweisen, es ebenso zu halten, als sie hörte, wie einer von ihnen auf dem Boden aufschlug. Er war in Ohnmacht gefallen.
    Der verbliebene Bandit sah nicht einmal, wie Guenhwyvar sprang. Er wirbelte herum, stürmte durch die Öffnung in dem Felsenring und zwängte sich durch das Gestrüpp. Er wollte seine Freunde im Kampf zurücklassen, während er sich davon machte, so wie er es bereits auf der Straße getan hatte. Er kam durch das Gebüsch und hatte die Augen gegen die peitschenden Zweige zusammengekniffen. Er registrierte eine dunkle Gestalt, die dort stand, er bemerkte ein Paar stechende violette Augen, die ihn beobachteten – und im nächsten Moment sauste der Griff eines Krummsäbels auf ihn zu, traf ihn mitten im Gesicht und streckte ihn nieder.

Widerstreit
    Der Wind und die salzige Gischt fühlten sich gut an auf seinem Gesicht. Das lange blonde Haar flatterte hinter ihm her, und die kristallblauen Augen hatte er gegen das Gleißen der Sonne zu schmalen Schlitzen zusammengepresst. Wulfgars Züge waren, trotz der Rötung seiner Haut nach all den Wochen auf See, noch immer energisch und doch jungenhaft geblieben. Für den aufmerksamen Beobachter lag jedoch in seinem Blick eine Tiefe, die das jugendliche Aussehen Lügen strafte, eine Traurigkeit, die aus bitterer Erfahrung geboren war.
    Im Augenblick war er jedoch frei von dieser Melancholie, denn hier oben, auf dem Vordersteven der Seekobold, verspürte Wulfgar, der Sohn von Beornegar, die gleiche Erregung, die er von den Jahren seiner Jugend im Eiswindtal her kannte, den Jahren, in denen er das Leben seines Volkes erlernt hatte, den Jahren, während der er an Drizzts Seite gekämpft hatte. Die Heiterkeit, die ihn überkam, konnte er nicht verleugnen; dies war die Art des Kriegers, die stolze und prickelnde Spannung vor der Schlacht.
    Und eine Schlacht würde es schon bald geben, dessen war sich der Barbar gewiss. Weit voraus, über den funkelnden Wassern, sah Wulfgar die Segel des dahineilenden Piraten. War dies die Blutiger Kiel, das Schiff von Sheila Kree? Befand sich sein Kriegshammer, der mächtige Aegisfang, das Geschenk seines Adoptivvaters, in den Händen eines Seeräubers auf jenem Schiff?
    Wulfgar zuckte zusammen, als er über diese Frage nachdachte, als ihn die vielfältigen Gefühle überkamen, die der bloße Gedanke daran, Aegisfang wieder zu besitzen, in ihm aufsteigen ließ. Er hatte Delly Curtie und Colson, das kleine Mädchen, das sie als ihre eigene Tochter angenommen hatten, in Tiefwasser zurückgelassen. Die beiden waren in Kapitän Deudermonts schönem Haus geblieben, während er mit dem ausdrücklichen Ziel an Bord der Seekobold gekommen war, den Kriegshammer zurückzugewinnen. Und doch war der Gedanke an

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