Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Aegisfang, daran, was er tun würde, wenn er die Waffe wieder in seinen Händen hielt, zum gegenwärtigen Zeitpunkt alles andere als klar, da Wulfgar mannigfaltige Empfindungen aufwühlten. Was bedeutete der Kriegshammer ihm tatsächlich?
Dieser Hammer, ein Geschenk Bruenors, war als Symbol der Liebe des Zwergs für ihn gedacht gewesen. Er drückte seine Anerkennung dafür aus, dass Wulfgar über seine stoische und brutale Erziehung hinausgewachsen war, um ein besserer Krieger und, wichtiger noch, ein besserer Mann zu werden. Aber war Wulfgar dies wirklich? Hatte er den Kriegshammer, hatte er Bruenors Liebe verdient? Die Ereignisse seit seiner Rückkehr aus dem Abgrund sprachen offenkundig dagegen. In den letzten Monaten hatte Wulfgar wenig getan, auf das er stolz sein konnte. Dafür gab es eine ganze Reihe von Dingen, angefangen mit dem Schlag in Catti-bries Gesicht, die er am liebsten vergessen würde.
Und so hatte er die Jagd nach Aegisfang als eine willkommene Ablenkung begrüßt, die ihn beschäftigte und zugleich in den Dienst einer guten Sache stellte, während er sich über diese Dinge klar zu werden versuchte. Doch falls Aegisfang sich auf dem Schiff dort vorn befand oder vielleicht auf dem nächsten, das sie aufbrachten, und Wulfgar ihn zurückgewann, wo würde ihn dies hinführen? Wartete noch immer sein Platz bei seinen früheren Freunden im Eiswindtal auf ihn? Würde er zu einem Leben voller Abenteuer und wilder Kämpfe mit Drizzt und den anderen zurückkehren, das sich immer am Rand der Katastrophe bewegte?
Wulfgars Gedanken wandten sich wieder Delly und dem Kind zu. Wenn er die neuen Realitäten seines Lebens berücksichtigte, wenn er diese beiden einbezog, wie konnte er da sein altes Leben wieder aufnehmen? Was würde eine solche Rückkehr für seine Verantwortung seiner neuen Familie gegenüber bedeuten?
Der Barbar stieß ein Lachen aus, als ihm bewusst wurde, dass es mehr als nur Verantwortungsgefühl war, das ihn hemmte, auch wenn er sich dies sogar sich selbst gegenüber nur selten eingestand. Als er das Kind damals in Auckney, einem winzigen Königreich, das sich an die westlichen Ausläufer des Grats der Welt schmiegte, aufgenommen hatte, war dies aus Verantwortungsbewusstsein geschehen. Er hatte es getan, weil die Person, die er wirklich war (oder die er wieder sein wollte!), gefordert hatte, dass er das Kind nicht für die Sünden seiner Mutter oder die Feigheit und Dummheit seines Vaters leiden lassen durfte.
Es war eine Verantwortlichkeit gewesen, die ihn zurück in die Luskaner Taverne ›Zum Entermesser‹ geführt hatte, eine Verpflichtung, die er seinen früheren Freunden Arumn, Delly und sogar Josi Puddies schuldig gewesen war, die er mit seinen betrunkenen Eskapaden wahrlich im Stich gelassen hatte. Delly zu fragen, ob sie mit ihm und dem Kind kommen wollte, war ein weiterer aus dieser Verantwortlichkeit geborener Impuls gewesen – er hatte die Möglichkeit gesehen, sein schändliches Benehmen der armen Frau gegenüber wenigstens zum Teil wieder gutzumachen, und so hatte er ihr eine neue Richtung für ihr Leben angeboten. Tatsächlich hatte Wulfgar nicht lange über die Entscheidung nachgedacht, Delly dazu einzuladen, ihn zu begleiten, und selbst nach ihrer überraschenden Zusage hatte er nicht geahnt, wie einschneidend ihre Wahl sein Leben verändern sollte. Denn jetzt… jetzt war aus seiner Beziehung zu Delly und ihrem Adoptivkind mehr geworden. Dieses Kind, das er aus Großherzigkeit angenommen hatte – und auch, weil er instinktiv gespürt hatte, dass er selber diese Großherzigkeit weitaus mehr brauchte, als es das Kind jemals tun würde – dieses Kind war zu seiner Tochter geworden, zu seinem eigenen Kind. In jeder Weise. Genau wie er selbst vor so langer Zeit zu Bruenor Heldenhammers Kind geworden war. Nie zuvor hatte Wulfgar einen Bruchteil der Verwundbarkeit verspürt, die ihm der neue Titel, Vater, auferlegt hatte. Nie hatte er sich vorgestellt, dass irgendjemand ihm wirklich wehtun könnte. Jetzt brauchte er nur in Colsons blaue Augen zu schauen, die denen ihrer richtigen Mutter so sehr glichen, und Wulfgar wusste, wie leicht seine ganze Welt zerstört werden könnte.
Ganz ähnlich war es mit Delly Curtie. Auch hier hatte der Barbar erkannt, dass er mehr bekommen hatte, als er vorausahnen konnte. Diese Frau hatte er ebenfalls aus einem Gefühl des Großmuts heraus und aus Widerstand gegen den Rüpel, zu dem er geworden war, gebeten, ihn zu begleiten, und sie war zu
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