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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Häuflein wurde von Robillards Verteidigungszaubern gegen alle nichtmagischen Pfeile abgeschirmt und sollte die Schüsse der Feinde auf sich ziehen.
    »Salve frei, sobald wir sie passieren!«, befahl der Gruppenführer, und alle Männer und Frauen der Schützenkette machten ihre Bögen bereit und wählten sorgfältig Pfeile aus, die besonders zielgenau fliegen würden. Hinter ihnen schritt Wulfgar nervös und erregt auf und ab. Er wollte dies hier hinter sich bringen – ein vollständig vernünftiges und verständliches Bestreben – und verfluchte sich zugleich für diese Gefühle.
    »Einen Schluck, um die Hände ruhig zu machen?«, fragte ein verschmiertes Mannschaftsmitglied und hielt ihm eine kleine Rumflasche hin, die der Entertrupp hatte kreisen lassen. Wulfgar starrte die Flasche lange und hart an. Für viele Monate hatte er sich gewissermaßen im Inneren eines dieser scheinbar durchsichtigen Behältnisse versteckt. Monatelang hatte er seine Ängste und seine schrecklichen Erinnerungen ertränkt. Es war ein vergeblicher Versuch gewesen, den Tatsachen seines Lebens und seiner Vergangenheit zu entkommen.
    Er schüttelte den Kopf und nahm sein Hin-und-Her-Laufen wieder auf.
    Einen Augenblick später erklang das Surren von zwanzig Bogensehnen, gefolgt von den Schreien vieler Piraten und einiger weniger Besatzungsmitglieder der Seekobold, die von feindlichen Schüssen getroffen worden waren.
    Wulfgar wusste, dass er seinen Platz im Entertrupp einnehmen sollte, doch er konnte es nicht. Seine Beine wollten ihn nicht an den heraufbeschworenen Bildern von Delly und Colson vorbeitragen. Wie konnte er dies hier tun? Wie konnte er hier draußen sein und hinter einem Kriegshammer her jagen, während sie in Tiefwasser auf ihn warteten?
    Die Fragen klangen laut und schrecklich in Wulfgars Kopf. Alles, was er einst gewesen war, versuchte, sie lauthals zu übertönen. Er hörte den Namen von Tempus in seinem Kopf widerhallen, und der Barbarengott des Kriegs befahl ihm, seine Ängste zu überwinden, ermahnte ihn, sich daran zu erinnern, wer er war.
    Mit einem Brüllen, das die Männer in seiner Umgebung ängstlich zurückweichen ließ, stürmte Wulfgar, Sohn des Beornegar, an die Reling. Und obgleich der Entertrupp noch keine Order erhalten hatte, obwohl Robillard gerade jetzt einen Feuerball vorbereitete, obgleich die beiden Schiffe noch ein Dutzend Fuß voneinander entfernt waren, setzte der rasende Barbar auf die Reling und sprang nach vorn.
    Hinter ihm erklangen Schreie des Protests, vor ihm solche der Überraschung und der Angst.
    Doch der einzige Schrei, den Wulfgar hörte, war sein eigener. »Tempus!«, röhrte er trotzig seiner Angst und seinem Zaudern entgegen. »Tempus!«
    Kapitän Deudermont stürmte zu Robillard, packte den hageren Zauberer und presste ihm die Arme an den Leib, um seine Beschwörung zu unterbrechen.
    »Der Narr!«, schrie Robillard, als er die Augen öffnete und sah, aus welchem Grund der Kapitän eingegriffen hatte. Nicht dass der Zauberer überrascht war, denn Wulfgar war Robillard ein Dorn im Auge gewesen, seit er sich der Mannschaft angeschlossen hatte. Anders als seine alten Gefährten Drizzt und Catti-brie schien dieser Barbar einfach nicht die Feinheiten magischer Kriegsführung zu begreifen. Und was Robillard anging, so waren Kampfzauber das Allerwichtigste und zweifellos den Albernheiten lächerlicher Krieger weit überlegen.
    Robillard befreite sich aus Deudermonts Griff. »Ich werde den Feuerball schon bald schleudern können«, beharrte er. »Sobald Wulfgar tot ist!«
    Deudermont hörte ihm kaum zu. Er rief seiner Mannschaft zu, die Seekobold, die den Gegner bereits hinter sich gelassen hatte, zu wenden, dann befahl er den Bogenschützen, sich Schusspositionen zu suchen, von denen aus sie den EinMann-Entertrupp unterstützen konnten.
    Wulfgar streifte die Reling, als er das Piratenschiff erreichte, und stolperte nach vorn auf das Deck. Sofort brandeten Schwerter schwingende Seeräuber wie eine mächtige Welle auf ihn zu – aber er sprang brüllend auf in jeder Hand eine schwere herumwirbelnde Eisenkette.
    Der sich am nächsten befindliche Pirat hieb mit dem Schwert zu und landete einen Treffer an der Schulter des Barbaren, obwohl Wulfgar sofort den Arm hochriss und die Klinge fortschlug, bevor sie ihm mehr als einen oberflächlichen Schnitt zufügen konnte. Noch während er parierte, schoss der Barbar einen rechten Haken ab, der seinen Gegner hart an der Brust traf, ihn von den Beinen

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