Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

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Autoren: R.A. Salvatore

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die Waffen bereit.
    »Lasst Euer Gold hier und geht!«, verlangte Yinochek. »Es wird Euch Euer Leben erkaufen, aber nichts weiter. Und seid froh, dass ich in großzügiger Stimmung bin!«
    »Geht auf Euren Balkon hinaus«, erwiderte Entreri. »Schaut sie Euch an, wahrhaft verfluchte Stimme! Wie viele von ihnen stammen von Eurem Samen? Wie vielleicht auch ich?«
    »Bringt ihn weg!«, rief einer der Priester vor dem Thron, aber Yinochek stand plötzlich auf und schrie über ihn hinweg: » Genug! Ihr habt meine Geduld mehr als genug beansprucht. Was habt Ihr Euch ...«
    Entreris Kopfhaut juckte. Er sah sich um, maß die Schritte, berechnete die Zeit, die seine Bewegungen brauchen würden. Dann schreckte er auf, ebenso wie Yinochek, denn die Tür hinter ihm öffnete sich ruckartig, als hätte man sie aufgetreten.
    »Wartet! Ich bitte Euch um Verzeihung und um einen Moment Eurer Zeit, Wahrhaft Gesegnete Stimme«, sagte der Fromme Gositek, der eilig die Halle betrat. Er hielt einen breitkrempigen Hut mit einer Feder in den Händen – Jarlaxles Hut.
    »An dieser Sache ist viel mehr, als unser Freund hier zugeben will – übrigens ein Mann, der mit Elfen verkehrt, die viel mehr sind, als sie scheinen«, fuhr der Mann fort. Dann holte er etwas – eine schwarze Stoffscheibe – aus dem großen Hut. »Viel mehr, als sie scheinen«, sagte er erneut.
    Entreris Kinn sackte nach unten, als er das hörte. Er hatte seine Ablenkung gefunden.
    Yinochek lehnte sich zurück. »Wie könnt Ihr es wagen, Euch einzumischen, Frommer Gositek?«, fragte er.
    Gositek hielt das Stoffstück hoch, und alle starrten ihn neugierig an.
    Entreri sprang zur Seite und schlug den Sack mit dem Gold gegen das Visier des Soldaten. Noch bevor dieser nach hinten fiel, riss Entreri ihm die Hellebarde aus der Hand, drehte sich halb und stieß die Waffe in den Bauch des Soldaten gegenüber, was den Mann vornübersacken ließ. Der Meuchelmörder war schon wieder in Bewegung, direkt auf den Thron zu, und als einer der Priester schnell genug reagierte, um sich ihm in den Weg zu stellen, warf er dem Mann den Goldsack ins Gesicht. Münzen flogen, Blut spritzte, und der Priester fiel – was Entreri noch beschleunigte, indem er ihm den nackten Fuß auf die Brust setzte und über ihn hinwegsprang.
    Den Rest der Entfernung legte er in einem einzigen Schritt zurück, wobei er nach oben griff und an dem Knoten an dem Draht unter seinem Haar zog. Er schwang den Draht herum, fing das freie Ende mit der anderen Hand ein, und mit ausgestreckten Armen warf er sich auf sein Opfer. Yinochek hob verteidigend beide Hände, aber Entreri sprang über ihn hinweg und drückte die Hände nach unten, dann rollte er über Yinocheks Schulter. Er überschlug sich und drehte sich dabei, und als er landete, befand er sich Rücken an Rücken mit dem Priester und hatte den Draht – die Garrotte – fest um Yinocheks Hals gezogen.
    Er nutzte seinen Schwung, um den Mann vom Thron zu reißen, und hoffte, ihm damit das Genick zu brechen.
    Aber Yinochek war störrisch und schnell, und es gelang ihm, sich mit Entreri zu drehen. Als der Meuchelmörder hinter ihm landete, war er noch sehr lebendig, obwohl Entreri fest an dem dünnen Draht zog und dieser sich in Yinocheks Kehle grub.
    Es würde zu lange dauern, fürchtete Entreri, der erwartete, dass die Wachen und die Priester sich jeden Augenblick auf ihn stürzen würden.
    Aber er machte dennoch weiter, mit Entschlossenheit und der Hoffnung, dass es hier und jetzt ein Ende finden würde.

    Schon als Entreri mit dem Angriff begonnen hatte, schon als er nach rechts gesprungen war und den Soldaten angegriffen hatte, hatte der Mann auf dem Teppich hinter ihm, der für alle wie der Fromme Gositek aussah, das runde Stoffstück durch die Luft geworfen. Es zog sich auseinander, hatte bald mehrere Fuß Durchmesser, und landete an der Seite einer der riesigen Säulen in der Halle.
    Und dann war es überhaupt kein Stoffstück mehr, sondern ein magisches, tragbares Loch, eine Dimensionstasche. Aus ihrem Inneren erklangen beinahe sofort, nachdem der Stoff die Säule getroffen hatte, lauter Lärm und ein Ruf.
    »Schnaub!«
    Die Wachen neben dem Loch wichen zurück, als Flammen aus dem Dunkel züngelten und ein rotes, feuerschnaubendes Kriegsschwein herausstürmte, auf dem ein haariger und nicht weniger feuriger Zwerg saß. Er ritt zwischen zwei Wachen hindurch, schwang dabei die Morgensterne nach links und rechts und traf beide so hart, dass es sie zur