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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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schnaubte geringschätzig, aber Jarlaxle wich nicht mehr als ein paar Schritte zurück.
    »Zuerst auf einem Friedhof und nun hier«, sagte der Priester namens Gositek, als Entreri vor seinem Tisch stand. »Ihr seid wirklich ein überraschender Mann.«
    »Mehr, als Ihr Euch vorstellen könnt«, erwiderte Entreri und hob den Sack Gold auf den Tisch, der unter dem Gewicht bebte. Dabei öffnete sich der Sack ein wenig, das glänzende gelbe Metall wurde sichtbar, und ein Keuchen erklang sowohl von den Leuten hinter Entreri als auch von dem Priester vor ihm, der die Augen so weit aufriss, dass es einen Moment lang aussah, als würden sie ihm aus dem Kopf fallen und auf die Goldmünzen rollen.
    Die Wachen hinter Gositek traten vor, um die Menge zurückzuhalten, die sich näher herandrängen wollte, und Gositek brachte schließlich heraus: »Wollt Ihr einen Aufruhr verursachen?« Es schien, als könne er kaum Atem finden, um zu sprechen.
    »Ich will einen Ablass erwerben«, erwiderte Entreri.
    »Der Friedhof ...«
    »Für einen Namen, den die Priester der Selûne lange vergessen haben – verflucht mögen ihre Versprechen sein.«
    »W-was wollt Ihr damit sagen?«, stotterte Gositek, und er versuchte, den Sack mit Hilfe der Schnur wieder zu schließen und das Gold zu verstecken, bevor es tatsächlich einen Aufruhr gab. Als er den Sack jedoch auf sich zuziehen wollte, packte Entreri ihn schnell und fest am Handgelenk, ein eiserner Griff, der den Priester erstarren ließ.
    »Ja, der N-n-name ...«, stotterte Gositek und wandte sich seinem Schreiber zu, der mit offenem Mund dasaß und dümmlich glotzte. »Schreib den Namen auf – und es wird Euch wirklich einen großen Ablass ...«
    »Nicht von Euch«, sagte Entreri.
    Gositek starrte ihn ausdruckslos an.
    »Ich werde diesen Ablass nur von der Wahrhaft Gesegneten Stimme persönlich erwerben«, erklärte Entreri. »Er wird das Gold persönlich entgegennehmen, wird den Namen persönlich niederschreiben und persönlich die Gebete sprechen.«
    »Aber das ist nicht ...«
    »Entweder so oder gar nicht«, sagte Entreri. »Wollt Ihr, nachdem ich mein Gold wieder mitgenommen habe, Eurer Wahrhaft Gesegneten Stimme erklären, wieso Ihr mir nicht erlauben konntet, ihn zu sehen?«
    Gositek rutschte nervös hin und her, rieb sich das Gesicht und befeuchtete sich die schmalen Lippen.
    »Ich habe nicht die Autorität«, brachte der Priester schließlich heraus.
    »Dann geht und findet sie.«
    Der Priester blickte zu seinem Schreiber und zu den Wachen auf, die alle hilflos die Schultern zuckten. Schließlich gelang es ihm, einem der Wachposten Anweisungen zu geben, und der Mann eilte davon.
    Die Leute hinter Entreri wurden unruhig, aber er rührte sich nicht von der Stelle. Bald schon kehrte der Mann, den Gositek losgeschickt hatte, zurück, zog den Priester beiseite und flüsterte ihm etwas zu. Der Fromme Gositek kehrte an den Tisch zurück und setzte sich hin.
    »Ihr habt Glück«, sagte er, »denn die Wahrhaft Gesegnete Stimme ist im Augenblick in seinem Audienzsaal, und seine Liste der Bittsteller ist noch nicht voll. Da es um einen so extremen Ablass geht ...«
    »Es geht um einen Sack Goldmünzen«, verbesserte Entreri, und Gositek räusperte sich und widersprach nicht.
    »Er wird Euch empfangen.«
    Entreri hob den Sack, ging hinter den Tisch und auf die Tür zu, aber die Wachen versperrten ihm den Weg.
    »Ihr könnt keine Waffen ins Haus der Beschützerin bringen«, erklärte Gositek, erhob sich erneut und ging zu Entreri. »Und auch keine magischen Gegenstände. Es tut mir leid, aber die Sicherheit von ...«
    Entreri schnallte den Waffengurt ab und reichte ihn Jarlaxle, der auf ihn zugekommen war, immer noch gefolgt von Athrogate – wobei der Zwerg sich weiterhin der Menge zuwandte und sie mit seinen wütenden Grimassen zurückhielt.
    »Soll ich mich hier ausziehen?«, fragte Entreri und nahm den Piwafwi von den Schultern.
    Gositek wurde unsicher. »Tut es drinnen«, sagte er und bedeutete den Wachen, die Tür zu öffnen. Entreri ging hinein, und Jarlaxle und Athrogate folgten ihm.
    »Euren Gürtel«, sagte Gositek, »und Eure Stiefel.«
    Entreri löste den Gürtel und reichte ihn dem Drow, dann zog er die Stiefel aus, während Gositek begann, Magie zu wirken. Als er fertig war, untersuchte der Priester Entreri von oben bis unten und bat ihn, das Hemd zu öffnen. Ein kräftiger Soldat, der in der Nähe stand, begann Entreri auf ein Zeichen des Priesters hin zu durchsuchen.
    Einen

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