Die Verlockung des Glücks (German Edition)
wieder genug Zeit, wenn er weg ist. Manchmal frage ich mich, wie es wohl sein wird, wieder alleine zu sein.
Und jedes Mal schiebe ich diese Gedanken so schnell wieder von mir, dass es mich eigentlich in Alarmbereitschaft versetzen sollte. Ic h will nicht darüber nachdenken. Auf gar keinen Fall.
An unserem letzten gemeinsamen Abend sind wir beide schweigsamer als sonst. Wir sitzen bei lauem Sommerwetter auf meiner Terrasse und beobachten stumm die Sonne, die langsam hinter den Bäumen verschwindet und schließlich untergeht. Mich fröstelt es und ich schlinge meine Arme eng um meinen Oberkörper und suche Schutz in Matthews Umarmung.
„Komm!“, sagt er nach einer Weile. Er steht auf und hält mir die Hand hin um mich hochzuziehen.
Er bringt mich ins Haus und schließt die Tür hinter uns. Dann hebt er mich auf seine Arme und trägt mich andächtig die Treppe hoch, in etwa so, als würde er seine Braut über die Schwelle tragen. Lächelnd lasse ich es geschehen, ich verberge mein Gesicht in seiner Halsbeuge und nehme seinen Duft tief in mir auf.
Im Schlafzimmer beginnt er mich auszuziehen. Jeden Zentimeter Haut, den er freilegt, bedeckt er mit Küssen und ich bekomme erst eine Gänsehaut und fange dann an, am ganzen Körper zu zittern. Er küsst meinen Hals, meine Schulter und meine Schlüsselbeine, als er bei meinen Brüsten ankommt, muss ich mir auf die Lippe beißen, um nicht laut aufzustöhnen.
Ich zerre an seinem T-Shirt, das er sich schließlich über den Kopf zieht und einfach auf den Boden fallen lässt. Ich dränge mich an ihn, presse meinen nackten Oberkörper gegen seinen und kann die restliche Kleidung zwischen uns auf einmal nicht mehr ertragen. Beinahe panisch ziehe ich an seinen Sachen, während er mir meine auszieht, und endlich sind wir beide nackt. Seine Haut trifft auf meine und Matt küsst mich, seine Zunge dringt tief und verlangend in meinen Mund ein, während er sich zwischen meinen Beinen positioniert. Ich spüre seine harte Erektion die um Einlass zu bitten scheint und ich spreize meine Beine noch ein bisschen weiter für ihn.
Während er langsam in mich eindringt, nimmt er den Blick nicht von meinem Gesicht. Als er mich küsst und ich ihn fest mit meinen Beinen umschlinge, ist sein Lächeln vor Erregung bereits ein bisschen verzerrt, aber er hört nicht auf, mich anzusehen. Dann nimmt er meine Arme um sie sich um den Nacken zu legen und zieht mich mit sich hoch, bis wir uns gegenübersitzen.
Mit nahezu gemächlicher Langsamkeit beginnt er sich wieder in mir zu bewegen, während unsere Blicke einander festhalten. Ich halte mich an seinen Schultern fest und lehne meinen Oberkörper weit zurück, um ihn noch besser betrachten zu können. Sein Blick ist weit und offen und ich kann darin lesen, dass für ihn mehr zwischen uns ist, als nur Sex. Er sieht mich an, als wäre ich ein unbezahlbar wertvoller Schatz für ihn.
Immer wieder streichelt und küsst er mich, liebkost meine Brüste, verteilt Hunderte von Küssen auf meinem Hals, meinem Mund und meinen Schultern. Mit sinnlicher, quälender Langsamkeit und unglaublicher Ausdauer treibt er mich immer wieder über meine Grenzen, lässt mich wollüstig über die Klippe springen, bis es mir irgendwann gelingt, ihn mitzureißen. In diesem Moment klammern wir uns verzweifelt aneinander und ich lasse ihn auch nicht los, als ich irgendwann völlig erschöpft einschlafe.
Mit dem letzten bewussten Gedanken, den ich an diesem Tag fasse, erkenne ich, dass ich unendliche Angst davor habe, ab Morgen wieder alleine sein zu müssen.
+++
In seiner letzten Nacht in Deutschland kann Matthew nicht schlafen.
Er betrachtet Sophie, die in seinen Armen liegt und ab und an im Traum die Stirn runzelt. Er hat sie mittlerweile so viele Nächte lang angesehen, wenn sie schlafend neben ihm lag, dass er manchmal fast das Gefühl hat, zu wissen was sie träumt.
Mitunter hat sie im Schlaf gelächelt oder geseufzt und ab und an hat sie seinen Namen gemurmelt und sein Herz damit höher schlagen lassen. Wenn sie schläft, sind die Mauern die sie sonst um sich herum aufgebaut hat verschwunden und sie ist weich, verletzlich, wunderschön und einfach nur Sophie.
Heute ist sie anders, weniger entspannt als sonst. Ihr Schlaf ist unruhig, immer wieder wirft sie sich hin und her, redet unverständliche Sachen und klammert sich dann an ihn, wie eine Ertrinkende.
Er streicht ihr zärtlich übers Haar und drückt einen Kuss auf
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