Amerikanerin ausweisen kann.
Ich packe alles ein, dann fahre ich zur nächstgrößeren Bank in der Innenstadt und lasse mir genug Euro in Dollar umtauschen, dass ich zur Not eine Weile mit meinem Bargeld hinkommen kann, vor allem wenn ich darauf angewiesen sein sollte, mir ein Hotel nehmen zu müssen.
Als ich wieder auf dem Weg zu meinem Auto bin, komme ich an einem Dessousgeschäft vorbei, das ein wunderschönes, seidiges, graues Negligé mit schwarzen, kleinen Pünktchen im Schaufenster ausgestellt hat. Ich zögere einen kleinen Moment, dann gehe ich in den Laden und gebe eine schier unanständige Summe für diesen Hauch von nichts aus, zudem ich mir außerdem noch einen passenden Stringtanga und ein Paar halterlose Strümpfe gönne.
Wieder zu Hause angekommen, stecke ich das Geld, meinen Pass und mein neues Negligé mit in die Sporttasche und packe Matthews Haustürschlüssel sowie den Code für seine Alarmanlage mit in die Tasche. Dann überlege ich einen Moment und packe Geld, Pass und Schlüssel in eine kleine Handtasche, sodass ich alles schneller finden kann, und verstaue diese dann wiederum in der Sporttasche.
Bevor ich schlafen gehe, nehme ich ein heißes Bad. Anschließend epiliere ich mir die Beine und creme mich ein, bis sich meine Haut anfühlt, wie Samt und Seide.
Widererwarten schlafe ich in dieser Nacht tief und traumlos.
Am nächsten Morgen stehe ich früh auf, ziehe mir eine bequeme Hose, flache Ballerinas und ein schönes Spitzenshirt mit einer Strickjacke darüber an, sodass ich mich jeder Temperatur entsprechend an- oder ausziehen kann. Im letzten Moment packe ich noch ein paar Kuschelsocken mit in die Tasche, falls ich im Flugzeug kalte Füße bekommen sollte.
Ich ziehe mir eine leichte Jacke über, schnappe mir meine Taschen und warte in der morgendlichen Kälte auf Lukas.
Schweigend fährt er mich zum Flughafen. Zum Abschied drückt er mich fest an sich.
„Sei einfach mal glücklich, Schwesterchen!“
Ich kann meine Tränen nur mühsam unterdrücken und blinzele sie so gut wie möglich weg, als ich Lukas einen letzten Kuss auf die Wange gebe.
„Und du pass gut auf dich auf. Und auf mein Haus und auf Betty, okay?“
Er drückt mich noch einmal fest an sich.
„Ich komme schon zurecht, da kannst du dir ganz sicher sein. Und jetzt denk einfach mal nur an dich selbst!“ Entschlossen und energisch schiebt er mich von sich und ich gehe schnell weg, ohne mich noch einmal umzudrehen, damit ich es mir nicht doch noch anders überlege.
Mein Herz ist so schwer und so leicht zu gleich, dass ich kaum weiß, wie ich damit umgehen soll …
Der zweite Teil des Romans „Die Verlockung des Glücks“ erscheint voraussichtlich im Herbst 2013!
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Weitere Romane von Hannah Kaiser:
„Die Verführung des Mondes“
Eigentlich will sich Luna nur einen ruhigen, kinderlosen Abend zu Hause machen, als sie überraschend in das Leben des ebenso reichen wie attraktiven Anwalts Phillip Dawn stolpert.
Zwischen den beiden knistert es gewaltig, aber Luna ist sich nicht sicher, ob es zwischen ihnen tatsächlich eine Zukunft geben wird.
Und während sie sich noch Gedanken über die Zukunft macht, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Textbeispiel :
Ich rühre Zucker in meinen Kaffee, erleichtert, eine Beschäftigung zu haben, die dafür sorgt, dass ich mir keine Gedanken mehr darüber machen muss, wo ich meine Hände lassen soll.
Zwischendrin schaue ich kurz auf, um festzustellen, dass er mich immer noch mustert.
Ich tue so, als würde das Zuckereinrühren meine ganze Aufmerksamkeit beanspruchen. Kurz bevor ich eine gesättigte Lösung aus Kaffee und Zucker hergestellt habe, höre ich auf. Ich nippe am Kaffee und verziehe sofort angewidert das Gesicht.
Er grinst. „Zuviel Zucker?“, fragt er mich. Ich werde rot und nicke.
„Soll ich Ihnen einen Neuen bestellen?“, fragt er aufmerksam. Ich schüttele mit dem Kopf, mehr als verlegen. Es scheint heute nicht mein Tag zu sein. Und dieser umwerfende Typ sitzt da, lehnt sich zurück mit einem zufriedenen Lächeln, als könnte er meine Unsicherheit förmlich riechen.
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J. Heberlein
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Danksagung
Eine Danksagung zu schreiben ist viel schwerer, als ich mir das vorgestellt hätte.
Zu aller erst danke ich meinen vielen Leserinnen