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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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gut ist wie der Rest der Ausstattung, bekommen wir jetzt ein fünf Sterne Menü.“ Gabby schnaubte: „Ich befürchte, das wir auch nur die üblichen Bordrationen haben. Und ich glaube kaum, das ich von Admiral van Bibber die Genehmigung für einen Bordkoch erhalten werde.“ Als sie in die ebenfalls hellgrün gestrichene Messe kamen mit ihren am Boden verschraubten Tischen und den Stühlen, die sich mit Magneten in den Stuhlbeinen am Boden verankerten, sahen sie sich neugierig um. Eine Seite der Messe nahm ein Bildschirm ein, auf dem zurzeit die Aussicht einer Außenkamera gezeigt wurde.
    Auch im Küchenbereich gab es nichts Außergewöhnliches, nur die üblichen Versorgungsautomaten für Nahrung und Getränke. Immerhin hatten die Konstrukteure eine kleine Arbeitsplatte und zwei Mikrowellenöfen, beide mit Grillfunktion, vorgesehen sowie einen großen Kühlschrank. Gabby grinste: „Da ich sowieso nicht kochen kann, endlich mal eine Küche, die mich nicht überfordert.“ Swetlana und Otto lachten auf und Swetlana meinte: „Ich werde nach der Heimkehr mal im Datennetz stöbern, ob man mit der Ausrüstung etwas zaubern kann.“ Beide stimmten ihr begeistert zu, bevor sie sich an den Automaten ihr Essen und die Getränke holten. Wie erwartet, war es das auf Raumflügen übliche gesunde, vitamin- und ballaststoffreiche Essen. Otto schlug vor: „Wenigstens ein Gewürzregal sollten wir uns einrichten.“
    Nach dem Essen gingen Swetlana und Otto in ihre Kabinen, während Gabby einen Rundgang durch ihr Schiff unternahm. Sie fing an mit dem Maschinenraum mit seinen mächtigen Kühlaggregaten für die Supraleiter der Maxwelltriebwerke, den armdicken Stromleitungen, die von den mannshoch aufragenden Quantenfluktuationsgeneratoren zu den verschiedenen Hilfssystemen führten und den supraleitenden Energiespeicherringen. Die meisten der Geräte kannte sie von ihrer Zeit als Kommandantin der Kittywake, obwohl diese nicht Maschinen mit dieser Leistungsfähigkeit gehabt hatte.
    Danach kletterte sie in den zentralen Wartungstunnel, der sich über die gesamte Längsachse des Schiffes zog. Um den Wartungstunnel befanden sich die dicken Rohre der drei großen, starr eingebauten Plasmalaserkanonen und die für deren Betrieb notwendigen Hilfsaggregate. Nachdem sie auf diese Weise die ganzen 55 Meter des Wartungstunnels hinaufgeklettert war, war sie hinreichend müde, um sich in ihrer Kabine auf das Bett fallen zu lassen, wo sie auch sofort einschlief.
    Nach sieben Stunden Schlaf wachte sie putzmunter auf, gönnte sich eine kurze Dusche und zog die während ihres Schlafes von den Reinigungsrobotern gesäuberte Uniform an. Nach einem kurzen Frühstück in der Kombüse ging sie zurück in ihre Kabine und setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie ging den Tagesplan durch und plötzlich leuchteten ihre Augen auf. „Fies ...“ dachte sie sich, „... aber man muss ja mal anfangen!“ Sie gab einen kurzen Befehl über ihr GCI ein und die Alarmsirenen der Black Rose heulten mit ihren misstönendem, Tote erweckenden Lärm auf. Beschleunigungsalarm! Alle Mann auf Manöverstation!“ ertönte die Computerstimme der Black Rose aus den Lautsprechern. Gabby machte sich seelenruhig auf den Weg in die Kommandozentrale, sie wusste, das sie von ihrer Kabine aus den kürzesten Weg hatte. Sie setzte sich an einen freien Platz an der zentralen Kommandokonsole und aktivierte die Konsole. Die Mitglieder der wachhabenden Schicht sahen sie erstaunt an, bevor sie sich wieder um die Anzeigen ihrer Konsolen kümmerten. Nach einem Moment fragte der Wachhabende: „Leutnant, warum der Alarm? Die Systeme zeigen keine außergewöhnlichen Daten an. Und der Alarm wurde in ihrer Kabine aktiviert!“ Dann schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und grinste. Swetlana und Otto kamen herein gestürmt und ließen sich auf die freien Plätze fallen. Auf ihrer Konsole sah Gabby, das auch der Hilfskontrollraum besetzt wurde und Bereitschaft meldete.
    Dann öffnete sich wieder die Schleusentür der Zentrale und Cardoni und Carabali kamen herein gestürmt und warfen sich auf Sessel und schnallten sich fest. Cardoni brüllte: „Was ist los, verdammt noch mal?“ Gabby grinste, als sie das Intercom auf Rundruf schaltete und den Alarm abstellte. „Das war eine Übung! Fünf Minuten und dreißig Sekunden für die Besatzung, das muss aber im Ernstfall schneller gehen! Unsere Gäste haben leider über acht Minuten gebraucht und hätten im Ernstfall ein paar gebrochene

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