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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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öffneten sich automatisch, als sie davor stand. Sie machte sich eine kurze Gedankennotiz, dieses Verhalten mit den Werftinspektoren zu besprechen und trat in die Kommandozentrale. In der Mitte des Raumes war das zentrale Steuerpult in der üblichen Dreiecksform, so dass sich alle Mitglieder einer Wache gegenüber sitzen konnten. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah Gabby ein Steuerpult, das bei jeder der drei Seiten Platz für zwei Personen vorsah. Rafael Cardoni, der in einem zusätzlich angebrachten Beobachtersessel gleich neben der Schleuse saß, sagte ruhig: „Wir dachten, im Gefecht wird dadurch die Schichtübergabe vereinfacht. Und außerdem hatten wir den Platz!“
    Gabby nickte. „Das habe ich in meiner Kabine gemerkt. Für einen Raumfahrer ist so viel Platz ja Luxus pur!“ Sie sah sich weiter in der Zentrale um. Alle Kanten waren abgerundet und gepolstert, an den Wänden wimmelte es von Bildschirmen. Alles war in einem matten, nicht reflektierenden Schwarz gehalten, um Reflexionen auf den Bildschirmen auszuschließen. Sie ließ sich in dem Kommandantensessel nieder und fuhr die Computer ihrer Arbeitsstation hoch. Wie in ihrer Kabine zeigte das Computernetzwerk ihr in freundlichem Grün, das es alles für in Ordnung befand, der einzige in rot markierte Eintrag war die offene Außenschleuse.
    Hinter sich hörte sie die Schleusentür auffahren. Sie drehte sich um und sah Stefan Maier hereinkommen. „Hallo, Leutnant.“ begrüßte er sie förmlich. „Ich wollte mich nur mal in der Zentrale umsehen! Besondere Anweisungen für die zweite Wache?“ „Für den Start hätte ich gerne die Zweite mit auf Manöverstation.“ Stefan sah sich um und fragte: „Hier oder in Sibirien?“ Sibirien war an Bord von Schiffen der Spitzname für den Hilfskontrollraum, der an Bord der Black Rose von der Ausstattung identisch mit der Zentrale war.
    „Fangen wir gleich richtig an!“ antwortete Gabby. „Ihr besetzt den Hilfssteuerraum und passt auf, dass wir hier die richtigen Knöpfe drücken.“ „Aye, aye, Sir!“ sagte Stefan und verschwand.
    Kurz danach kamen Swetlana Bergfried, die in der ersten Wache für die Bordtechnik zuständig war und Otto Özdemir, der Ortungs- und Sensorenspezialist herein und setzten sich an die anderen beiden Seiten des dreieckigen Steuerpultes. Sie fuhren ihre Konsolen hoch und überprüften die angezeigten Ergebnisse. Gabby hatte sich auf ihrer Konsole ein Bild des Hilfskontrollraumes gelegt und sah, das auch die zweite Wache ihre Stationen eingenommen hatte. Kurz nachdem Swetlana und Otto ihre Bereitschaftsmeldungen abgegeben hatten, meldete auch der Hilfskontrollraum volle Funktionsbereitschaft.
    Gabby hatte gerade den Befehl gegeben, die Außenschleuse zu schließen und Startbereitschaft herzustellen, als sich hinter ihr die Schleuse öffnete und  Theodor Carabali hereinkam. Er nickte allen grüßend zu und setzte sich auf den zweiten direkt neben der Schleuse montierten Beobachtersessel. Gabby ließ sich von den Computersystemen eine Verbindung zur Startkontrolle herstellen und übermittelte ihren Flugplan. Der Schleusentunnel löste sich von der Black Rose und Gabby befahl: „Maschine Achtung! Wenn der Hangar leer gepumpt wird und die Schleuse sich öffnet, unbedingt Position halten. Nicht das wir durch den Luftzug gegen irgendeine Wand knallen.“ Swetlana bestätigte den Befehl mit einem zackigen „Aye, aye, Sir!“ 
    Als im Hangar die Pumpen anliefen, war im Inneren der Black Rose dank der Schallisolierung nichts zu hören. Nur die Messgeräte verrieten den sinkenden Außendruck. Schließlich war der Druck soweit abgesunken, dass sich die großen Schleusentore in der Dachkuppel öffnen konnten. Die am Bug befestigten Außenkameras zeigten Zeus mit seinen Streifen, daneben konnte man das kleine, weißblaue Pünktchen von Laguna sehen. Die Beschleunigung an Bord der Black Rose erhöhte sich auf ein Gravo, als ihre Triebwerke sie vorsichtig gegen die 0,7 fache Schwerkraft von Techno aus dem Hangar beschleunigten.
    Sobald sie die Umgebung von Techno verlassen hatte, ließ Gabby einen Kurs senkrecht zur Ekliptik einschlagen, um Platz zum freien Manövrieren zu erhalten. Als sie den Bereich der Zeusmonde verlassen hatten, befahl sie über Intercom: „Die erste Wache übernimmt diese Schicht! Alle anderen Wachen: Wegtreten!“ Stefan Maier bestätigte: „Aye, aye, Sir! Zweite Wache beginnt mit dem Testen der Bordküche!“ Gabby lachte laut auf, als sie das hörte.
    Dann wurde sie

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