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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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Computerstimme der Black Rose versuchte sich über den Lärm verständlich zu machen: „Achtung! Geschütz zwei ausgefallen! Schwingungsdämpferbruch bei Dämpfer drei und vier.“ Gabby schaltete schnell die schweren Geschütze ab, langsam ebbte das Gerüttel ab. Auch die Alarmsirene wurde ausgeschaltet. Der Bildschirm, der vorher einen 120 km großen Asteroiden gezeigt hatte, gab nur noch das Bild einer aufgeheizten Plasmawolke wieder.
    Die  Statusanzeigen kehrten wieder in den grünen Bereich zurück, nur die Anzeigen von Geschütz zwei blieben rot. Als wieder Ruhe eingekehrt war, sagte Gabby trocken: „Ups! Da habe ich wohl etwas kaputt gemacht!“ Die Gesichter ihrer Besatzung entspannten sich, teilweise lachten sie sogar. Sie befahl Otto Özdemir: „Schmeiß das Radar an. Ich möchte nicht, das uns irgend ein Brocken des Asteroiden erwischt!“ Otto nickte und sagte nach kurzer Analyse der Radardaten: „Bis jetzt ist nichts in unsere Richtung unterwegs, viel scheint ja von dem Asteroiden auch nicht übrig geblieben zu sein. Aber ich passe weiter auf!“
    Gabby wandte sich an Swetlana: „Und sie stoppen die Wartungs- und Reparaturroboter an den schweren Geschützen. Ich will mir die Schäden selber ansehen.“ Swetlana bestätigte mit einem zackigen „Aye, aye, Sir! Ich würde auch gerne die Maschinencrew an die Schäden schicken.“ Gabby überlegte kurz und sagte dann: „In Ordnung, aber einer von euch bleibt auf Station und überwacht die Roboter.“ Cardoni als Vertreter der Werft wollte natürlich auch mit. Gabby sagte nachdenklich: „In den schweren Anzügen passen wir nicht durch den Wartungsschacht. Dämpfer drei und vier liegen doch im Heckbereich etwa auf Höhe des Notfalllebenserhaltungssystems. Ich schlage vor, wir treffen uns in leichten Raumanzügen am Einstieg auf dem Raketenwerferdeck. In einer halben Stunde. Und ...“ sie wandte sich an Stefan Maier. „... wenn keine weiteren Schäden festgestellt werden, nehmen sie Kurs auf Techno. Solange wir im Schacht sind, bitte nicht mehr als ein Zehntel Gravo. Ich habe einmal den Schacht bei einem Gravo durchklettert und möchte dieses Vergnügen nicht unbedingt wiederholen.“ Stefan, der den Schacht auch schon inspiziert hatte, grinste verständnisvoll.
    Nach einer halben Stunde hingen Gabby, Swetlana, Rafael und Jörg, der Maschinentechniker der dritten Wache, im zentralen Wartungsschacht und betrachteten die Schäden am dritten Schwingungsdämpfer. Swetlana murmelte: „Den hat es ja voll zerfetzt. So wie es aussieht, ist erst die Ölzuführung gerissen und ohne Öl sind dann die Dämpferkolben voll auf den Endanschlag geknallt. Wir haben noch Glück gehabt, das der Dämpfer die ersten Stöße noch absorbiert hat und erst dann den Geist aufgegeben hat.“ Cardoni erwiderte: „Die Dämpfer sind auf hundertfünfzig Prozent der auftretenden Kräfte ausgelegt. Das hätte so nicht geschehen sollen. Swetlana überlegte. „Sind denn die Schwingungen der anderen Geschütze berücksichtigt worden? Wenn die Laserkammern der anderen Geschütze gegenläufig schwingen, glaube ich nicht, das hundertfünfzig Prozent ausreichen.“
    Jörg, der in der Zwischenzeit zum unbeschädigten Dämpfer zwei geklettert war und ihn sich genau angesehen hatte, rief durch den Schacht: „Und außerdem hat da jemand bei der Konstruktion Pfusch gebaut!“ Cardoni fragte empört: „Wieso?“ Jörg kletterte wieder zu den Anderen und erwiderte mit Nachdruck: „Ich hatte während des Studiums einen Professor, der seinerzeit die Stoßdämpfer für Shuttles konstruiert hatte. Der hat uns immer mit Stoßdämpfern, Schwingungsdämpfern und aller Art von Hydraulik gequält. Davon ist eine ganze Menge hängen geblieben. Dieser Typ Schwingungsdämpfer ist für diesen Einsatzzweck nicht geeignet!“ wiederholte er mit Nachdruck und fuhr fort. „Er mag ja die Schwingungsenergie von ein paar Schüssen absorbieren, aber ohne Kühlung des Öls ändert sich nach jedem Schuss die Abstimmung und irgendwann knallen die Dämpferkolben gegen den Anschlag. Und das war es dann mit der Dämpfung! Ich hoffe nur, das keine Beschädigung der Laserkammer oder der angeflanschten Geräte eingetreten ist.“
    Gabby sagte nachdenklich: „Also zu schwach und falsch konstruiert! Wenn ich mir hier umsehe, haben wir aber nicht viel Platz, um etwas Besseres unterzubringen. Können sie eine Analyse anfertigen, wie viel Schuss wir pro Geschütz haben, bevor etwas ausfällt?“ Jörg dachte nach. „Ja,

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