Die Verlorenen
Augen verfolgten die Bewegung des Armes und die Bahn des Hammerkopfes.
Als die Spitze des Holzpflocks durch Oliviers Rippen brach und das wild schlagende Herz durchbohrte, ein Regen aus Blut Rebauds und Francescos Hände benetzte und Oliviers Schrei von den Wänden des dunklen Gewölbes widerhallte und verebbte, trat der Vampirjäger vom Fesseltisch zurück, um die Pfählung zu vollenden. Aus dem Mantel zog er eine schwere Machete, holte aus und schlug dem Toten den Kopf ab.
Er atmete heftig, während Rebauds leises Lachen durch die Luft des Raumes trieb. Enttäuscht nahm er zur Kenntnis, daß auch Olivi-ers Leib nicht zu Staub zerfiel. Seit elf Jahren hatte er diesen Vorgang nicht mehr beobachten dürfen. Es war zu schade.
»Schafft ihn fort. Und macht sauber.« Er wandte sich an Francesco. »Wo, meintest du, hast du noch einen aufgespürt?«
Er hatte sich irgendwann vorgenommen, nicht zuviel über das, was er tat, nachzudenken. Es war wichtig, daß man seine Aufgabe nicht aus den Augen verlor .
© Klaus Giesert, Semmelländerweg 10, 13593 Berlin
ENDE
Nächste Folge
Totem des Bösen
von Adrian Doyle
Die Seuche hatte furchtbar gewütet. Von den Sippenoberhäuptern ausgehend infizierte sie die Vampire überall auf der Welt mit ihrem Keim. Rasender Durst kam über die Blutsauger - ein Durst, den sie nicht zu löschen vermochten. Die betrogene Zeit holte die Vampire ein, und sie verfielen bei lebendigem Leibe. Nur einer stellte sich gegen das Verderben: Makootemane, das Oberhaupt eines vampirischen Indianerstammes.
Die Seuche gab sich selbst eine Gestalt. Als Purpurdrache focht sie einen Kampf gegen den alten Schamanen - und mußte sich geschlagen zurückziehen.
Doch dies war erst der Beginn der Schlacht. Es gab andere Wege zum Sieg. Und so beschwor der Drache das Böse herauf, dem die Angehörigen des Stammes vor langer Zeit abgeschworen hatten ...
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