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Die Verlorenen

Die Verlorenen

Titel: Die Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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wenigstens einen Teil des Raumes sichtbar werden zu lassen.
    Ein stechender Schmerz jagte durch seinen Hinterkopf, und die Welt begann, sich um ihn zu drehen. Der Schlag, der ihn k.o. gesetzt hatte, war ganz offensichtlich nicht von schlechten Eltern gewesen.
    »Wo bin ich?«
    Seine Stimme verlor sich in der Dunkelheit der unsichtbaren Weite des Raumes, und er fühlte sich hilflos. Aber etwas geschah. Von den Wänden hallten Schritte wieder, die sich seinem unfreiwilligen Lager näherten, aber vom Kopfende her, so daß er nicht erkennen konnte, wer da kam. Er zerrte an seinen Fesseln, ohne etwas zu erreichen.
    »Was soll das? Wer ist da?«
    Seine Stimme klang unsicher, verängstigt. Zugegebenermaßen befand er sich auch nicht eben in einer beruhigenden Lage, doch er wünschte sich, daß er nicht die Gewalt über sich verlieren und in Panik ausbrechen würde.
    Er hörte leises Gelächter, das aus der Dunkelheit jenseits des Fußendes zu ihm herüberwehte, während sich weiterhin vom Kopfende her die Schritte näherten. Er versuchte, sich so weit wie möglich aufzurichten.
    »Was wollen Sie von mir?«
    Ein Schatten legte sich über ihn. Er schaute auf und blickte in das Gesicht eines fremden Mannes, der sich am Kopfende des Tisches aufgebaut hatte. Ein überhebliches Grinsen spielte um die Lippen des Fremden; wilde Augen funkelten ihn an.
    »Haben Sie wohl geruht, Monsieur Olivier?«
    So überheblich das Grinsen, so herablassend auch der Ton, in dem der Fremde ihn ansprach. Das Gelächter aus dem Dunkel vom anderen Ende des Gewölbes verebbte langsam.
    Olivier wich dem Blick des Mannes nicht aus. »Wer sind Sie?«
    Der Fremde stützte seine Arme zu beiden Seiten von Oliviers Kopf auf. Das Gesicht des Mannes beugte sich ihm entgegen, und ein Atem, in dem sich Alkohol und eine Menge Knoblauch vermischten, legte sich über ihn. Die Kleidung des Mannes stank nach Rauch und feuchter Erde.
    »Ich bin Ihr Ende, Olivier. Das Ende Ihrer langen, langen, verfluchten Existenz. Wie gefällt Ihnen das?«
    Wieder ertönte das leise Gelächter aus dem Dunkel. Olivier hatte das Gefühl, in Schwärze zu versinken; die Welt begann sich immer wilder um ihn zu drehen. Der Fremde über ihm nickte zur anderen Seite des Raumes hinüber.
    »Und das sind die helfenden Hände Ihres Endes, Monsieur Olivi-er. Rebaud, die ausführende Rechte, und Francesco, die hilfreiche Linke.«
    Aus dem Dunkel traten zwei Gestalten; Männer in langen Mänteln. Der rechte lachte weiter leise vor sich hin, während der linke ihn nur stumm anblickte.
    Die Luft um Olivier herum schien kälter geworden zu sein. Er schluckte hart. In den Händen des Stummen erkannte er einen schweren Hammer und einen zugespitzten Holzpflock. Eine Stimme in seinem Kopf begann, ihm klarzumachen, daß er sich in Gefahr befand.
    »Was, zum Teufel, wollen Sie von mir?« Panik breitete sich in ihm aus und weitete seine Augen. Der Fremde hatte inzwischen begonnen, um den Tisch herumzugehen.
    »Wir haben Sie gesucht, Olivier«, sagte er. »Lange gesucht und endlich gefunden.«
    Olivier bewegte sich träge unter seinen Fesseln, so hilflos wie ein auf den Rücken geworfener Käfer. Es hatte keinen Sinn; die Schnüre waren zu fest gebunden.
    »Bemühen Sie sich nicht, Francesco leistet keine halbe Arbeit. Außerdem kämen Sie auch gar nicht aus diesem Raum hinaus.«
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen«, ächzte Olivier.
    »Nein?« Der Fremde fuhr mit der Hand über die Oberfläche des Tisches. Unverhohlene Herablassung schwang in seiner rauhen Stimme mit »Wirklich nicht?« Er schaute amüsiert zu seinen nähertretenden Helfern. »Welche dieser Kreaturen hat eigentlich je begriffen, daß ihr Ende gekommen war, Rebaud?«
    Der Gefragte schüttelte lachend den Kopf. »Keine, soweit ich zurückdenken kann, Monsieur.«
    »Nein, keine.« Der Mann packte Oliviers Kopf und drehte ihn zu sich herum. »Weil ihr so schrecklich uneinsichtig und phantasielos seid.«
    Oliviers Kopf wurde herumgezwungen.
    »Was siehst du, Francesco? Was sieht dein geschultes Auge?« fragte der Fremde.
    Francescos Stimme klang unwirklich tief und hallte dumpf von den Wänden wieder. »Einen Nosferatu, Monsieur.«
    Für einen Moment legte sich Stille über den Ort, und die schwarzen Wirbel vor Oliviers Augen drehten sich nicht mehr ganz so schnell. Er schaute abwechselnd in die Gesichter seiner Entführer, von einem zum anderen. Und jetzt war er es, der in Gelächter ausbrach. Sein Leib erbebte unter seinen Fesseln und

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