Die verratene Nacht
fragte Elliott, als er auf den Kanal runterstarrte.
Theo schaute Selena an, sein Gesicht erschöpft, die unausgesprochene Frage in seinen Augen.
Sie nickte, ihr Mund trocken. „Ich werde tun, was ich kann.“
----
NEUNZEHN
Remy öffnete langsam die Augen.
Eines davon war halb zugeschwollen, aber das andere funktionierte prima. Der Rest von ihr tat weh . Überall.
Unter ihr war der Boden kalt und feucht, und das einzige Licht kam von dem runtergebrannten Feuer dort drüben. Sie befand sich unter dem Fahrzeug, wohin Seattle ihren schmerzenden, schlaffen Körper gerollt hatte, nachdem er mit ihr durch war.
Remy schob die Erinnerung an seine Hände an ihr beiseite, die ihr die Kleider vom Leib rissen, ihre Beine auseinanderschoben, sich selbst reinschob. Das Wenige, was ihr vorher noch im Magen geblieben war, hatte sie ausgespien, was ihn anekelte, und alles, was sie jetzt noch übrig hatte, war ein hässliches, leeres Kratzen.
Und der feste Entschluss, von ihm so schnell wie möglich fortzukommen.
Sie hatte nicht viel Bewegungsspielraum, denn eine Hand war mit einer Handschelle an etwas Metallischem festgemacht. Die Ganga kamen nicht an sie ran, solange sie unter dem Truck blieb, also hielt sie sich da in der Mitte, außerhalb ihrer Reichweite. Sie waren nicht clever genug, so nahm sie an, um zu versuchen den Truck von der Stelle zu schieben.
Sie hoffte nur, dass Seattle beabsichtigte, die Handschellen zu lösen, bevor er morgen früh losfuhr. Noch einmal verprügelt oder vergewaltigt zu werden, könnte sie überleben, aber nicht unter diesen riesigen Rädern mit fortgeschleift zu werden.
Die Dinge waren zu Anfang nicht so schlimm gelaufen, nachdem er Ian getötet hatte und sie vor einer Woche in seinem Truck mitgenommen hatte. Das war auch, wie sie Dantès verloren hatte, denn einem Truck konnte er nicht folgen und er war nicht aufzufinden, als sie abfuhren. Remy versuchte sich nicht allzu viele Sorgen zu machen, dann Dantès fand sie immer . Egal was.
Und zuerst war Seattle das gewesen, was bei ihm wahrscheinlich unter charmant und freundlich lief. Remy hatte ihre Flucht von Anfang an geplant, hatte darauf geachtet, ihre Pistole in ihrem kleinen Reisebeutel versteckt zu halten, oder hinten in ihrer Jeans. Sie hätte früher verschwinden sollen, aber sie waren mit anderen Kopfgeldjägern zusammen und sie wollte keinen Verdacht erregen. Und dann brauchte sie auch noch Zeit für die Planung.
Aber nachdem sie drei Nächte seinen körperlichen Annäherungsversuchen widerstanden hatte, hatte Seattle offensichtlich die Schnauze voll. Er war zu ihr rüber geschlüpft, während sie da schlief, in dem gleichen Raum wie die anderen Kopfgeldjäger, und sie war aufgewacht mit seiner Hand über ihrem Mund und seinem Bein, das sich zwischen ihre schob. Sein langes, geringeltes Haar streifte ihr Gesicht.
„Zu Marck hast du nicht nein gesagt und zu mir sagst du’s auch nicht“, knurrte er ihr ins Gesicht, als ihre Augen sich erschrocken öffneten.
Aber Remy schlief nie ohne ihre Pistole und als sie in einem vorgetäuschten Räkeln nach hinten unter ihren Kopf reichte, um die zu packen zu kriegen, erlebte Seattle die unangenehme Überraschung von einem Pistolenlauf, der sich fest an seine Schläfe drückte.
„Lass mich los“, fauchte sie, als er erstarrte, und sie schob seine Hand weg. „Und fass mich nie wieder an.“
Seattle rollte runter, aber nicht ohne sie zuvor mit einem Blick voll angewidertem Hass anzustarren, den sie sogar in dem trüben, nächtlichen Licht klar erkannte. Da wusste sie, dass sie sich einen Feind gemacht hatte. Also war sie dann noch entschlossener, was die Flucht anbetraf.
Aber am nächsten Tag, als sie in den Trucks weiterfuhren, machte Seattle einen Umweg, während die anderen zurück nach Yellow Mountain fuhren. Und er nahm sie mit sich, benutzte Handschellen, um sie im Truck zu halten und dann auch später mit ihm zusammen.
Das war das erste Mal, dass er sie vergewaltigt hatte.
Am nächsten Tag versuchte sie zu entfliehen, indem sie ihm mit einem Stein gegen den Schädel schlug, als er gerade in der Nähe eines Flusses pinkeln ging – ihr Handgelenk immer noch an seins gefesselt.
Er hielt ihr das Gesicht so lange unter das Wasser, dass die Dunkelheit kam und sie mitnahm. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, schlug er sie ins Gesicht und zerrte ihr dann wieder grob die Hosen runter.
Heute Nacht war es am allerschlimmsten gewesen, weswegen sie auch unter den Truck verbannt
Weitere Kostenlose Bücher