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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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sagte er. Sie öffnete ihren Mund, um zu protestieren, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Selena ... diese Menschen sind schon eine ganze Weile hier, manche von ihnen schon seit Jahrzehnten ... eine Woche mehr oder weniger wird für sie keinen Unterschied machen. Aber wenn du so weitermachst, könnte dir dabei etwas zustoßen. Bitte. Wir kommen zurück und machen es Stück für Stück.“ Er drückte sie an den Schultern, wollte sie eigentlich in den Arm nehmen, aber war noch nicht ganz so weit, um das zu riskieren. „Außerdem, glaubst du nicht auch, dass wir Vonnie und Lou voreinander retten sollten?“
     
    ~*~
    Wie er und Lou es zuvor auch getan hatten, hinterließ Theo das Sicherheitssystem angeschlossen und so präpariert, dass es vor jedem anderem Besucher sicher war. Niemand würde durch die – zwei Meter dicken und oben mit Elektrozaun versehenen – riesigen Metallmauern hindurch dort hinein gelangen können, ohne den Code auszuschalten.
    „Und da ich ein Computer-Gott bin“, rief er Elliott bescheiden ins Gedächtnis, „wird niemand in der Lage sein, sich durch die Änderungen durchzuhacken, die ich vorgenommen habe.“
    Wyatt verdrehte die Augen und befahl Dantès zurück ins Fahrzeug zu springen, wo sie ihn während ihrer Arbeit innerhalb der Mauer gelassen hatten. Dann kletterte er auf den Fahrersitz und Theo kroch mit Selena nach hinten rein, die mit fast weißem Gesicht bei all dem geschwiegen hatte. Als sie in dem Humvee davonfuhren, konnte Theo sich des leise nagenden Schuldgefühls nicht erwehren. Aber er wusste, es war das Beste, was er tun konnte. Selena hatte schlicht nicht die Kraft sich ohne Pause durch die Hunderte von Körpern durchzuarbeiten.
    Er würde nicht zulassen, dass sie es auch nur versuchte. Er blickte zu ihr und legte ihr die Finger sanft um ihre eiskalte Hand. „Vonnie wird froh sein uns zu sehen“, sagte er und versuchte Selena aus ihrem Schweigen hervorzulocken.
    „Wenn sie und Lou sich mittlerweile nicht erschlagen haben.“ Ihre Lippen formten die Worte leise und er konnte sehen, wie sie versuchte sich etwas wachzurütteln.
    Anstatt also zu versuchen sie zum Reden zu bringen, glitt er weiter in die Mitte und legte den Arm um sie, zog sie zärtlich an sich. Sie folgte seiner Einladung ohne Weiteres und er ließ sie an seine Brust sinken und der köstliche, tröstliche Geruch ihrer Haare stieg ihm in die Nase. Einen Augenblick lang schloss er die Augen, atmete tief ein und aus, versuchte das plötzliche Feuer in seinen Adern zu beruhigen.
    Als er sie wieder öffnete, begegnete er im Rückspiegel kurz Wyatts Augen. Sie waren kühl und verrieten keinerlei Emotion, und dann glitten sie weg, als Wyatt seine Aufmerksamkeit wieder auf das Fahren konzentrierte.
    Sie fuhren eine Weile. Die Sonne war allmählich am Herabsinken und die Nacht brach herein – einzig und allein erleuchtet von den etwas angeschlagenen, abgedrehten Vorderlichtern. Auf einmal stieß Wyatt einen Fluch aus und riss das Lenkrad herum. Der Truck ruckte und machte einen Hüpfer hinein in etwas, was sich wie ein höllenmäßiger Krater anfühlte, und dann nichts. Dantès winselte und schnupperte.
    „Fuck“, sagte Wyatt, der schon ausgestiegen war, bevor jemand anderes sich auch nur vom Schock erholt hatte. „Scheiße, Scheiße, Scheiße“, ertönte seine Stimme von draußen. „Reifen ist hin.“
    Theo löste sich von Selena, die aufgewacht war und sich den Schlaf aus den Augen rieb, und er kletterte hinaus, um die Lage abzuchecken.
    „Ich werde den Reifen wechseln“, sagte Wyatt grimmig. „Wir könnten auch was essen. Ich könnte eins von den Sandwichs da gut vertragen. Ich denke wir haben noch mindestens zwanzig Meilen vor uns, vielleicht noch mehr.“
    „Ich helfe dir dabei, Earp“, sagte Elliott und warf Theo einen bedeutungsvollen Blick zu, der sagte, Tu, was du tun musst .
    „Musst du ... uhm ... ein bisschen in den Wald gehen?“, fragte Theo Selena, als ihm auffiel, dass sie sich umschaute, während sie aus einem Krug trank, den Vonnie ihnen eingepackt hatte.
    Sie lächelte da ein wenig – das erste Mal, seit er zurückgekehrt war. „Ja, bitte.“
    Dieses Lächeln, so schwach es auch war, trug nicht unerheblich dazu bei, dass er die Dinge in einem etwas optimistischerem Licht zu sehen begann.
    „Ich begleite dich.“ Er griff sich einen langen Stock und zündete das eine Ende davon an, als eine Art Licht für sie. „Ich kann einen Bach oder einen Fluss in der Richtung da

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