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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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deutlicher. Nicht alle Wracks bei Cavalos stammten von Schiffen der Syndikatwelten, auch die Allianz hatte dort Verluste erlitten. Der Schlachtkreuzer Opportune , das Scoutschiff Braveheart sowie neun Kreuzer und Zerstörer hatten die Schlacht nicht überlebt. Einige waren vom Gegner in Stücke geschossen worden, andere hatte man auf Gearys Befehl hin zerstört, da sie zu stark beschädigt worden waren, als dass sie noch bei der Flotte hätten bleiben können.
    Auch Geary selbst machte der anhaltende Druck zu schaffen. Seine Gedanken kreisten immer wieder um die Verluste, die seine Flotte bislang erlitten hatte, was wohl auch der Grund für die Rückblenden war.
    Nur mit Mühe konnte er sich auf das konzentrieren, was jetzt und hier geschah. »Nur ein Jäger und zwei Billig-Korvetten«, merkte Geary an.
    »Richtig«, erwiderte Captain Desjani, deren Bild neben dem Display auftauchte. Sie hielt sich natürlich auf der Brücke auf und wachte über ihr Schiff. »Zu schade, dass sie fast drei Lichtstunden entfernt sind. Die Crew der Dauntless hätte gern mit ein paar Höllenspeeren Zielschießen geübt.«
    »Als ob Ihre Crew Zielschießen üben müsste, Tanya«, konterte er, was Desjani zu einem stolzen Grinsen veranlasste. Wie sie selbst gesagt hatte, war der Sprungpunkt drei Lichtstunden von der momentanen Position der Flotte entfernt, was bedeutete, dass er ein drei Stunden altes Bild sah. »Niemand ist ihnen gefolgt, also dürften das Scoutschiffe sein.«
    »Das denke ich auch. Wir gehen davon aus, dass eine der Korvetten in der Nähe des Sprungpunkts bleiben wird, während die zweite und der Jäger Kurs auf die Sprungpunkte nach Kalixa und Heradao nehmen dürften.« Sie hielt kurz inne. »Das ist das erste Mal, dass ich eine Billig-Korvette in einem nicht von den Syndiks besetzten Sternensystem zu sehen bekomme. Mich wundert, dass sie damit den Flug durch den Sprungraum wagen, wo diese Dinger so völlig veraltet sind.«
    So veraltet, dass sie schon vor hundert Jahren im Einsatz gegen die Allianz gewesen waren, als die Syndiks sie wegen ihrer billigen Bauweise in Massen in den Kampf geschickt hatten. Damals, zu Beginn des Kriegs. Wieder sah Geary vor seinem geistigen Auge, wie diese Korvetten auf die Merlon zurasten und sie unter Beschuss nahmen.
    »Sir?«, fragte Desjani plötzlich.
    Er schüttelte den Kopf und erkannte erschrocken, dass er sich von seinen Gedanken hatte mitreißen lassen, anstatt auf Desjanis Bemerkung zu reagieren. »Oh, tut mir leid.«
    Niemand außer Geary konnte den sorgenvollen Ausdruck in ihren Augen sehen, und als sie weitersprach, hörte sie sich an, als verlaufe alles ganz nach Routine. »Die erste Korvette könnte auch in Kürze nach Cavalos zurückspringen und dort melden, dass wir noch hier sind.« Ihre Miene nahm wieder völlig sachliche Züge an. » Weil wir noch hier sind.«
    »Wir müssen alles bergen, was die Syndiks hier zurückgelassen haben, als vor Jahrzehnten ihr gesamtes Personal aus diesem System abgezogen wurde«, erwiderte Geary und gab sich Mühe, auf Desjanis Drängen nicht verärgert zu reagieren.
    »Wir haben alle zurückgelassenen Lebensmittel bereits geborgen.« Sie verzog das Gesicht. »Wobei ich anmerken möchte, dass ich den Begriff ›Lebensmittel‹ in diesem Zusammenhang sehr weit auslege. Die Flotte muss weiter mit eingeschränkten Rationen auskommen.« Desjani zuckte mit den Schultern. »Das ist das einzig Gute an dem Zeugs, das wir an Bord schaffen. Niemand will davon mehr als unbedingt nötig essen, darum stört sich die Crew auch nicht an Rationierungen. Wenn das Essen genießbar wäre, sähe es anders aus.«
    »Offenbar hat alles auch seine guten Seiten«, meinte Geary amüsiert, während er die Informationen überprüfte, welche Mengen Rohmineralien bislang auf die Hilfsschiffe der Flotte verladen worden waren. Erst dann fiel ihm auf, dass Desjani zunächst auf die Notwendigkeit gekommen war, diese Flotte wieder in Bewegung zu setzen, doch gleich darauf das Thema gewechselt hatte, um seine Verärgerung verpuffen zu lassen.
    Ich sollte nicht wütend auf sie sein. Ihre Sorge ist völlig legitim und wird von jedem befehlshabenden Offizier in dieser Flotte geteilt. Wann verlassen wir Dilawa? Und wohin geht es dann? Wir halten uns jetzt schon seit fast eineinhalb Tagen hier auf, und das dürfte mindestens ein Tag zu lang sein.
    Es gab keinen plausiblen Grund, noch mehr Zeit bei Dilawa zu verbringen. Es war ein Stern ohne bewohnbare Welten, und die von den

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