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PR TB 125 Prophet Der Sterne

PR TB 125 Prophet Der Sterne

Titel: PR TB 125 Prophet Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Als Reonard Xassio Yaglou über dem Kamm der langgestreckten
roten Düne auftauchte, mußten ihn die Sklavenhändler
für einen mächtigen Eindringling aus einer anderen Welt
halten. Er war von einer atemberaubenden Eleganz und strahlte, selbst
aus dieser Entfernung, eine durchdringende Kraft und Stärke aus,
die jedermann in ihren Bann schlug.
    Er berührte mit den goldenen Sporen die Kontaktstellen an den
Weichen des Ashkan. Das Tier glitt den Hang der Düne abwärts,
bewegte seine Beine in rasender Schnelligkeit und näherte sich
der langen, dunklen Schlange der Karawane.
    »Und ausgerechnet ich soll auf den Tag aller Tage
vorbereiten!« stöhnte er auf.
    Reonard war ein siebenunddreißig jähriger Mann mit
graugrünen Augen und langem, weißblondem Haar. Der
Kosmologe und Astronom, Leiter der astronomischen Abteilung des
Schiffes PROTEUS MAGNUS, besaß einen phantastisch-perfekten
Verstand. Er hielt sich, nicht zu Unrecht, für einen Mann, der
alles erreichen konnte, wenn er nur wollte.
    Für seine Aufgabe auf Anubis, dem ersten Planeten des vor
einem Jahr entdeckten Systems aus Sonnen und Planeten, war er
hervorragend gerüstet. Er ritt in schärfstem Tempo, was
einer Geschwindigkeit von mehr als hundertzwanzig Stundenkilometern
entsprach, durch das Serir, die Wüste, die aus Kies und Sand
gemischt
    war. Hinter dem weißen Ashkan wallte eine langgezogene, rote
Staubund Sandwolke auf und legte sich nur langsam wieder. Der
Anführer der Karawane hob die Hand mit der langen Peitsche und
hielt den Zug an. Seine Augen weiteten sich, als er genau sah, wer da
aus der Halbkugel der aufgehenden Sonne auf ihn zugaloppierte. Wie
war es möglich, daß ein Ashkan derart schnell rennen
konnte?
    Sonnenstrahlen brachen sich und funkelten auf der Kleidung des
Ankömmlings. Er war von fern anzusehen wie ein Fürst, aber
als er näher herankam, sahen sie alle, daß er mehr als ein
König sein mußte.
    Reonard hob die Hand, als er den ersten Reiter der Karawane
erreichte.
    »Wer bist du?« rief der halb verschleierte
Sklavenreiter.
    »Ich bin Reonard!«
    »Was suchst du hier?«
    Die Stimme des Sklavenreiters war dunkel und rauh.
    »Ihr geht nach Nain Torkman?«
    »So ist es, Fremder.«
    »Ich werde mich euch anschließen. Wieviel Tage?«
    »Zehn, zwölf bis Gasghay!«
    Sie blickten sich an. Hinter dem dunkelblauen Schleier vor dem
Gesicht des Sklavenreiters loderten goldfarbene Augen und musterten
jeden Avas der Gestalt vor ihm.
    »Ob wir dich mit uns ziehen lassen?« fragte der
Blaugekleidete.
    »Eine Handvoll Münzen und meine Geschichte werden dich
überzeugen. Dir gehört die Karawane?«
    »Neun Zehntel davon.«
    »Dann - laßt uns reiten.«
    Der Sklavenreiter zog für einen kurzen Augenblick den
Schleier über Nase und Mund herunter. Ein schmales Gesicht mit
dem eingebrannten Zeichen des Hochgeborenen kam zum Vorschein.
    »Wenn du ein Mann der Rotbärtigen bist, dann werde ich
dies merken. Und niemand kann dich dann vor der Gnade Khers
schützen.«
    Reonard lächelte und beschwichtigte:
    »Nur ein Narr fleht um Khers Gnade.«
    Kher, die Göttin des Schnellen Todes, war gnädig und
unbarmherzig zugleich. Ihre Gnade bestand darin, jemanden zu sich zu
nehmen; zweifellos hatte sie ihren Namen deswegen, weil kaum ein
normaler Tod »schnell« war. Eine Göttin der
Gewalttätigkeit, des Mordes, des schnellen Dahinscheidens.
    »So ist es. Du kannst neben mir reiten und deine Geschichte
erzählen. Von den Münzen reden wir später.«
    Der Sklavenreiter schwang die Peitsche. Ein krachender Laut
durchschnitt die relative Ruhe zwischen den Hängen der
rotleuchtenden Dünen. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung.
    Zwanzig Bewacher und rund achtzig Sklaven saßen in den
Sätteln der schnellen, ausdauernden Tiere, und sie ritten weiter
nach Osten. Der Morgen war kühl und lichterfüllt. Eine
trügerische Sicherheit und ein euphorisches Gefühl
kommender Siege erfüllten Reonard Xassio. Er würde es
schaffen, und zwar nicht auf die Art, die Brancan vorgeschlagen
hatte, sondern auf seine Art. »Ihr verladet die Sklaven in
Bachtiare?«
    »So ist es. Sie sind für Nain Torkman.«
    »Ich dachte es.«
    Binnen kurzer Zeit hatten die hundert Reittiere das alte Tempo
wieder erreicht. Zehn oder ein Dutzend Tage weit lag die Stadt
Gasghay, einen halben Tag davon entfernt der Hafen Bachtiare. Von
dort aus würde ein Schnellsegler rund sechs Tage brauchen, um
den Hafen von Nain Torkman zu erreichen. Genau dorthin mußte
Reonard. Nur an dieser Stelle

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