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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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Jeder, der etwas über die Hintergründe weiß, sollte sich vor Augen halten, dass sein Leben in der Hand von Leuten liegt, die morden, nur um nicht entlarvt zu werden. Wer jetzt vortritt, wird von uns vor diesen Leuten beschützt werden.«
    Es schloss sich ein noch längeres Schweigen an.
    Duellos verzog das Gesicht, als hätte er etwas Verdorbenes runtergeschluckt. »Meiner Ansicht nach müssen die Drahtzieher in völliger Anonymität vorgehen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass nicht irgendjemand, der früher ihre Sache unterstützt hat, spätestens jetzt Namen nennen würde.«
    »Würde jemand auf eine Fährte stoßen, die zu diesen Drahtziehern führt«, warf Captain Tulev ein, »dann wäre es mit der richtigen Entschlossenheit früher oder später auch möglich, diese Leute zu identifizieren, selbst wenn sie ihre Spuren noch so gut verwischen.«
    »Vielleicht musste Commander Gaes ja deswegen zusammen mit der Lorica sterben«, gab Captain Cresida zu bedenken. »Sie hatte sich zwischendurch Falco angeschlossen, also hatte sie eine Weile mit den Leuten engen Kontakt, die gegen Captain Geary als Befehlshaber dieser Flotte eingestellt sind. Seit der Rückkehr zur Flotte war sie allerdings loyal. Möglicherweise hat sie diese Kontakte bemüht, um die Hintermänner ausfindig zu machen.« Geary hatte mit Cresida nicht über diese Dinge gesprochen, aber sie war intelligent genug, um die Zusammenhänge selbst zu erkennen, nachdem die Lorica zerstört worden war.
    Der befehlshabende Offizier der Daring schüttelte den Kopf. »Das sind alles nur Spekulationen. Wir brauchen Fakten. Wir brauchen handfeste Beweise!«
    »Wirklich?«, gab Cresida zurück. »Im Verhörraum würde die Wahrheit auch ans Licht kommen. Ich melde mich hiermit freiwillig, um mich über mein Wissen zu diesen Würmer befragen zu lassen, und ich lege allen befehlshabenden Offizieren ans Herz, meinem Beispiel zu folgen.«
    Captain Armus von der Colossus legte die Stirn in Falten. »Das ist ein sehr großer Schritt, den Sie da von uns erwarten. Indirekt stellen Sie damit alle Offiziere dieser Flotte unter Generalverdacht. Wenn wir uns einverstanden erklären, uns verhören zu lassen, dann legen wir die Frage sehr großzügig aus, welche Handlungen gegen andere Offiziere zulässig sind, auch gegen Offiziere, die nicht mal im Entferntesten eines Verbrechens verdächtigt werden.«
    Zahlreiche Offiziere nickten zustimmend, und sogar Geary lehnte Cresidas Vorschlag reflexartig ab. Wenn sie einen Präzedenzfall schufen, durch den es möglich wurde, jeden beliebigen Offizier zu verhören, auch wenn der gar keines Verbrechens verdächtigt wurde, dann schossen sie damit wahrscheinlich weit übers Ziel hinaus.
    Aber würde er womöglich genauso denken, wäre ihm nichts von der Nachricht bekannt, die von der Lorica eingegangen war? Oder würde er von Wut und Frust getrieben Cresida zustimmen und damit ein entscheidendes Element dieser Flotte unterhöhlen? Es hatte ihn entsetzt zu sehen, wie sich die Prinzipien der Allianz im Laufe von hundert Jahren Krieg verändert hatten, doch in Augenblicken wie diesen konnte Geary nachvollziehen, wie leicht es war, Kompromisse einzugehen und wichtige Prinzipien zu beschneiden oder ganz auszuhebeln – aber natürlich »nur dieses eine Mal, weil es unbedingt nötig ist«.
    »Co-Präsidentin Rione hat sich auch freiwillig einem Verhör unterzogen, als sie unter Verdacht stand«, gab ein Captain der Callas-Republik zu bedenken.
    »Von einem Politiker kann man wohl kaum erwarten, dass seine Vorstellung von Ehre mit der eines Flottenoffiziers vergleichbar ist«, platzte Armus heraus, dann lief er rot an, als er gewahr wurde, dass Rione an der Konferenz teilnahm.
    »Angesichts der Tatsache, dass sie eine Allianz-Senatorin ist«, betonte Duellos, »war das durchaus ein vergleichbarer Akt.«
    »Außerdem«, ließ Captain Desjani in einem trügerisch neutralen Tonfall verlauten, »sind hier doch viele der Ansicht, dass Politiker fürchten müssten, bei einem solchen Verhör jeden Fehltritt zu enthüllen, den sie sich in ihrer Karriere erlaubt haben. Von daher war Co-Präsidentin Riones Einverständnis von viel größerer Bedeutung, als wenn ein Offizier der Flotte einem Verhör zustimmt.«
    »Vielen Dank, Captain Desjani«, gab Rione äußerst frostig zurück.
    Geary hatte zugelassen, dass die Diskussion so ausuferte, weil er Zeit schinden musste. Jetzt bemerkte er, wie Colonel Carabali den Kopf drehte, um auf etwas zu schauen, das

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