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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Ziel von Angriffen gewesen. Reichtum hatte man hier nie anhäufen können, und dann war Simur auch besonders schwer vom Bau des Hypernet-Portals bei Sobek getroffen worden. Ehedem hatten die Schiffe Simur durchqueren müssen, um den Sprungpunkt nach Sobek zu erreichen, doch durch das Portal wurde es möglich, direkt nach Sobek zu springen. In den letzten Jahrzehnten hatte sich die ohnehin nicht rosige Lage in Simur kontinuierlich nach unten entwickelt.
    Die vom Geheimdienst beim letzten Angriff durch die Allianz vor acht Jahren gesammelten Daten hatten reihenweise stillgelegte Fabriken, verlassene oder zusehends schwächer besiedelte Städte und noch immer nicht behobene Schäden vom letzten, sechs Jahre davor durchgeführten Angriff ans Tageslicht gebracht.
    Simur verfügte nur über ein halbes Dutzend Planeten, die eine solche Bezeichnung tragen durften. Vier davon waren entweder glutheiß, weil sie in zu geringem Abstand um die Sonne zogen, oder sie waren zu weit entfernt von ihr und von Eiswüsten überzogen. Von den restlichen zwei Planeten war der eine gut eine Lichtstunde vom Stern entfernt, aber kaum groß genug, um als Gasriese eingeordnet zu werden, während der andere und letzte Himmelskörper in sieben Lichtminuten Entfernung seine Bahnen um den Stern zog. Für Menschen war er kaum erträglich, da seine Achse so geneigt war, dass es auf der nördlichen Halbkugel unangenehm heiß und auf der südlichen Halbkugel unerfreulich kalt war.
    »Wenigstens wird der Mangel an nennenswerten Zielen uns von Bombardements als Vergeltungsschlag abhalten, falls wir wieder attackiert werden«, merkte Desjani an, während sie darauf warteten, dass die Dauntless den Sprungraum verließ. »Es sei denn, die Syndiks haben Geld und Ressourcen nach Simur gelenkt, seit die Allianz das System zum letzten Mal besucht hatte. Ansonsten gibt es hier nichts, wofür man auch nur einen einzigen Stein vergeuden könnte. Warum hat man Simur nicht einfach aufgegeben?«
    »Vielleicht war es bequemer, das System einfach langsam verkümmern zu lassen. Sonst hätte man kostspielig die verbliebenen Bewohner evakuieren müssen«, überlegte Geary. »Hoffen wir, dass da keine weiteren Überraschungen auf uns warten. Möglicherweise haben die Syndiks ja alle ihre Anstrengungen auf Sobek konzentriert.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Nein.«
    »Eine Minute bis zum Verlassen des Sprungraums«, meldete Lieutenant Castries.
    »Alle Waffen feuerbereit, Schilde auf Maximum«, ergänzte Lieutenant Yuon.
    »Und wir«, murmelte Desjani vor sich hin, »kehren im Schritttempo in den Normalraum zurück.«
    »Wenn wir ein Empfangskomitee der Syndiks in Verwirrung stürzen wollen, dann auf diese Weise«, sagte Geary. »Hoffe ich jedenfalls.«
    Er sah auf sein Display und wartete auf den Moment, in dem die Dauntless und der Rest der Flotte den Sprungraum verließen, den Moment, in dem das konturlose, unendliche Grau durch das von Sternen übersäte Schwarz des Normalraums ersetzt wurde.
    Die seltsamen Lichter des Sprungraums kamen und gingen wie gewohnt in völlig unregelmäßigen und unberechenbaren Zeitabständen, doch gerade als Geary hinsah, konnte er gleich mehrere von ihnen beobachten, die ganz in der Nähe der Dauntless aufleuchteten.
    »Eine ganze Gruppe?«, fragte Desjani ungläubig. »Diese Lichter tauchen doch sonst nicht in Gruppen auf, oder?«
    »Zumindest habe ich davon noch nie gehört«, sagte er.
    »Diesmal sind sie häufiger aufgetaucht«, meldete sich Lieutenant Castries zögerlich zu Wort. »Viel häufiger als üblich. Das sagen jedenfalls die Älteren an Bord.«
    Gab es vielleicht einen Zusammenhang zwischen der Anwesenheit der Tänzer im Sprungraum und dem untypischen Verhalten der Lichter? Beinahe hätte er die Frage laut ausgesprochen, aber dann bemerkte er, dass sie in wenigen Sekunden in den Normalraum zurückkehren würden.
    Desjani sah das Gleiche wie er. »Jeder konzentriert sich auf seine Aufgaben!«
    Der Augenblick war gekommen, und Geary bemühte sich, das Gefühl der Desorientierung zu unterdrücken, das ihn jedes Mal ereilte, wenn er vom Normalraum in den Sprungraum überwechselte oder umgekehrt. In der letzten Zeit war das oft genug geschehen, sodass er sich schneller erholen konnte und diese Phase nur noch ein paar Sekunden dauerte.
    Noch bevor sich seine Augen auf die Umgebung konzentrieren konnten, hörte er den Alarm der Gefechtssysteme einsetzen.
    Doch als er sich zwang, den Blick auf sein Display zu werfen, drang noch

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