Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
Sprungpunkt entfernt waren. »Die Coupe , die Bandolier und die Spearhand . Was haben die so weit draußen zu suchen?«
»Sie sind auf dem Rückweg zum Stern«, stellte Geary irritiert fest. »Und keine Spur von den sechs Syndik-Frachtern.«
»Aber auch keine Trümmer von ihnen«, machte Desjani ihm klar.
»Na, dann fliegen wir auch mal weiter. Wir senden die standardmäßigen Ankunftsberichte und sonst nichts, und dann warten wir ab, bis Timbale sich meldet.«
»Und wenn Timbale nicht mehr hier ist?«
»Dann hören wir eben von seinem Nachfolger.«
Das Ganze nahm natürlich einige Stunden in Anspruch. Die Coupe und die Bandolier gaben sich wortkarg, als Geary sie rief, und erklärten nur, sie hätten auf Befehl von Admiral Timbale einige spezielle Manöver ausgeführt. Allerdings liefen genügend Unterhaltungen zwischen den Schiffen und Stationen, um zumindest ein teilweises Bild der Geschehnisse zu erhalten, das von Lieutenant Iger zusammengesetzt wurde.
»Die Syndik-Fra-, ich wollte sagen: Die Midway-Frachter sind im System gewesen, Admiral. Sie sind hier eingetroffen und haben um die Freilassung der Gefangenen der Syndik-Reserveflotte gebeten. Es herrschte ziemlich große Aufregung. Kommandotruppen und Marines auf der Ambaru-Station, Kriegsschiffe, die in aller Eile hin und her geschickt wurden, sehr viel Nachrichtenaustausch, alles von höchster Priorität und streng geheim.«
»Aber die Frachter haben das System unversehrt verlassen? Zusammen mit Captain Bradamont?«
»Sir, Captain Bradamont wird mit keinem Wort erwähnt, aber es sieht so aus, dass die Frachter vor ein paar Tagen wieder abgereist sind.«
Als dann Admiral Timbales Nachricht eintraf, bestätigte er das. »Captain Bradamont war mit dabei, aber davon weiß nur ich etwas. Wenn gewisse Kreise herausgefunden hätten, dass sie sich auf einem der Frachter befand, hätte das Ärger ohne Ende gegeben. Es war schon so übel genug. Sie sprach davon, dass Sie Probleme mit dem Hypernet-Portal bei Midway hatten, aber nachdem Sie das System verlassen haben, waren die Schwierigkeiten schon bald wieder behoben. Laut Bradamont waren die Syndiks … oh, verzeihen Sie … waren die Bürger des freien und unabhängigen Midway-Sternensystems selbst völlig verblüfft. Aber sie waren auch davon überzeugt, dass die Syndikatwelten einen Weg gefunden haben müssen, einzelne Hypernet-Portale zu sperren. Auf diese Weise ist es ihnen möglich gewesen, Ihnen die Heimreise so schwer wie möglich zu machen.«
Timbale, der sich immer noch in einer Entfernung von drei Lichtstunden auf der Station Ambaru aufhielt, atmete gedehnt aus. »Es ist hier sehr … interessant zugegangen. Ich nehme an, Ihnen sind die getarnten Shuttles und die Kommandotruppen rings um Ambaru längst aufgefallen. Ich habe mich die letzten Tage über ständig von einem kompletten Zug Marines begleiten lassen, die mir auf Schritt und Tritt gefolgt sind, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass mindestens ein Senioroffizier davon überzeugt ist, einen Grund zu wissen, weshalb ich unter Arrest gestellt werden sollte. Aber jetzt sind Sie ja da, so wie Captain Bradamont es angekündigt hat. Sie ist mit den Frachtern wieder heil von hier weggekommen, auch wenn es eine Weile auf Messers Schneide stand. Sie hat mir auch in groben Zügen davon berichtet, was Ihnen alles widerfahren ist. Das erbeutete Superschlachtschiff hat sie ebenfalls erwähnt, auch wenn ich mir bis vor ein paar Minuten nicht vorstellen konnte, wie riesig das Ding sein sollte. Und die sechs Tänzer-Schiffe. Ich wusste alles, was auf uns zukommt. Aber sonst war hier niemand auf irgendetwas vorbereitet, weshalb Sie einen verdammt dramatischen Auftritt hingelegt haben. Aber das gehört bei Ihnen ja schon dazu.« Bei den letzten Worten lächelte Timbale, um zu unterstreichen, dass das als Kompliment gemeint war. »Ich habe hier immer noch das Sagen, jedenfalls für den Augenblick. Ich bin froh, dass Sie wieder da sind, um mir den Rücken zu stärken. Ich glaube, jetzt wird endlich sehr schnell Ruhe einkehren, und das Flottenhauptquartier wird es sich noch einmal überlegen, mir wegen Verrats, Fehleinschätzung einer Situation oder einfach nur aus Prinzip meinen Posten zu entziehen. Na, was sage ich? Die Kommandotruppen sehen ganz so aus, als würden sie jetzt endlich den Heimweg antreten. Ich schätze, alles ist wieder in bester Ordnung, und wir sind alle wieder Freunde.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ich freue mich schon sehr
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