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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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darauf, in Ihrem detaillierten Bericht zu lesen, was Sie so alles getrieben haben. Mann, das ist ein verdammt großes Schlachtschiff. Auf die Ehre unserer Vorfahren. Timbale, Ende.«
    Die nächsten Tage waren von hektischer Betriebsamkeit geprägt. Die Flotte musste ins innere Sternensystem gebracht werden, etliche Schiffe schwenkten in Parkorbits ein, die für Allianz-Kriegsschiffe reserviert waren, andere nahmen Kurs auf orbitale Raumdocks, damit dringende Reparaturen durchgeführt werden konnten. Befreite Allianz-Gefangene mussten per Shuttle zur Station Ambaru gebracht werden, um ihre Personalien aufzunehmen. Berichte mussten erstellt und verschickt werden. Kurierschiffe rasten zum Hypernet-Portal bei Varandal, um nach Unity und zum Flottenhauptquartier zu reisen und dort von Black Jacks Rückkehr zu berichten. Andere, private Kurierschiffe, die von Nachrichtenorganisationen gemietet worden waren, verließen Varandal ebenfalls, um die Neuigkeit zu verbreiten, dass Black Jack lebte und zurückgekehrt war. Auch hielten sie keinesfalls mit den weiteren Nachrichten von der Flotte hinterm Berg: dass er Tausende von Allianz-Angehörigen aus den Fängen der Syndiks gerettet hatte, allesamt Männer und Frauen, die man seit Langem für tot gehalten hatte. Dass er neue Verbündete für die Menschheit gewonnen hatte. Dass er von den Syndiks hintergangen worden war und er die Enigmas erneut geschlagen hatte. Dazu kamen noch andere Meldungen über ihn, auf die Geary gern verzichtet hätte. Etwa die, dass Black Jack nun im Besitz des größten jemals gebauten Schlachtschiffs war – und dass er es benutzen wolle, um die Menschheit zu beschützen oder um die Allianz zu übernehmen oder um die Syndiks ein für alle Mal auszulöschen oder …
    »Eine Flotte?«, platzte Desjani heraus. »Es gibt Leute, die glauben, Sie würden eine Flotte aus Schiffen vom Typ Invincible bauen? Haben die irgendeine Ahnung, was dafür notwendig wäre?«
    »Nein«, antwortete er mürrisch. »Die haben überhaupt keine Ahnung. Deshalb glauben die ja auch, ich würde so was machen.« Sie befanden sich in seinem Quartier. Die Luke stand offen, und Geary fragte sich zum x-ten Mal seit der Ankunft in Varandal, wann er und Tanya wohl endlich die Gelegenheit bekommen würden, ein paar Stunden als Ehemann und Ehefrau zu verbringen und nicht als Admiral und Captain.
    Eine weitere Nachricht ging ein, und Geary hätte sie beinahe auf die Mailbox umgeleitet, doch dann sah er, von wem sie kam. »Sie leben noch«, berichtete Dr. Nasr mit schwachem Lächeln. »Wir haben die letzten beiden gefangen genommenen Bärkühe am Leben erhalten können, bis wir Allianz-Gebiet erreicht haben, damit sich jemand anders ihrer hier annehmen kann.«
    »Meinen Glückwunsch, Doctor«, erwiderte Geary. Er konnte die verhaltene Freude des Mannes gut verstehen. Hatten sie das Richtige getan? Und was würde nun mit den beiden Kiks passieren? Nasr war mehr als jeder andere um sie besorgt, schließlich waren sie seine Patienten. Und während der gesamte Rest der Flotte sie nur noch als Kiks bezeichnete, benutzte der Doctor weiterhin den höflicheren und respektvolleren Begriff »Bärkühe«, wenn er von den beiden redete.
    »Ich habe den Befehl erhalten, sie an das Shilling-Institut zu übergeben«, fuhr Nasr fort und verzog den Mund. »Da arbeiten gute Leute, gute Ärzte. Es ist der richtige Platz für Behandlungen der schwierigsten Art. Mir gefällt es nur nicht, die Bärkühe jemandem zu überlassen, der sie nicht kennt. Wir haben genug Erfahrung gesammelt, um ihnen die richtige Dosis verabreichen zu können, damit sie ruhiggestellt bleiben, auch wenn es in den letzten Tagen einige schwierige Momente gegeben hat.«
    »Aber die zuständigen Stellen werden doch sicher Ihre Erfahrungen berücksichtigen, oder nicht?«, fragte Geary. »Sie sagten doch, die Ärzte des Shilling-Instituts sind fähige Leute.«
    »Das sind sie auch. Aber sie stellen die Elite da. Wir sind bloß Flottenärzte, Admiral«, antwortete Dr. Nasr voller Ironie. »Aus der Sicht der Elite sind wir nur eine niedere Form von Chirurgen. Sie hören uns zu, manche werden unsere Ratschläge befolgen. Aber ich befürchte, dass andere darüber hinweggehen und ihre eigenen Fehler machen werden.« Jede Spur von Humor war verflogen. »Und dann müssen die letzten beiden Bärkühe vielleicht auch noch sterben. Nicht, weil die Leute, in deren Obhut sie kommen, etwas Böses beabsichtigen, sondern weil Menschen Fehler machen, und das

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