Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
Grundlage nehmen wir den Text für die Entsendung eines Teils der Streitmacht.«
»Das haben wir in fünf Minuten erledigt«, entgegnete Desjani. »Captain Hiyen, sagen Sie Ihren Leuten, was wir vorhaben – nur für den Fall, dass sie keine fünf Minuten mehr Ruhe geben. Admiral, Sie müssen auch mit den Schiffen der Rift-Föderation reden.«
»Wer ist derzeit der hochrangigste Senior-Offizier der Rift-Föderation?«, fragte Geary und schaute suchend auf sein Display.
»Commander Kapelka auf der Passguard «, ließ Hiyen ihn wissen.
Er nahm sich einen Moment Zeit, um einen Blick in Kapelkas Akte zu werfen, ehe er die Passguard rief. Kapelkas Dienstakte sah ebenfalls recht brauchbar aus. Vermutlich wäre sie in ihrer Karriere nie über das Kommando über den Schweren Kreuzer Passguard hinausgekommen, doch mit Blick auf die wenigen Sternensysteme, die zur Rift-Föderation gehörten, war das durchaus ein ansehnlicher Dienstgrad.
Geary schickte einen Ruf der höchsten Priorität an die Passguard .
Keine Minute später tauchte das Bild von Commander Kapelka vor ihm auf. Sie saß ebenfalls an einem Konferenztisch und machte einen gehetzten Eindruck, was Geary die Frage durch den Kopf gehen ließ, wer wohl noch mit am Tisch saß und worüber gerade eben noch gestritten worden war.
»Verzeihen Sie, Admiral, wenn ich Sie von hier aus rufe, aber die Mitteilung hat besagt, ich soll mich sofort melden.« Ihre Stimme war der Stress anzuhören, dem Kapelka ausgesetzt war und der ganz eindeutig nichts damit zu tun hatte, dass der Admiral persönlich sie sprechen wollte.
»Das macht nichts«, versicherte Geary ihr und versuchte, ruhig und routiniert zu klingen. »Ich wollte Sie von meinen Befehlen für alle Schiffe der Rift-Föderation in Kenntnis setzen. Mit sofortiger Wirkung ernenne ich Sie hiermit zur Befehlshaberin einer Eingreiftruppe, die aus sämtlichen Schiffen der Rift-Föderation besteht. Diese Eingreiftruppe soll sich von der Flotte lösen und so bald wie möglich Kurs auf die Rift-Föderation nehmen, damit dort alle notwendigen Reparaturen und Wartungen an Ihren Schiffen vorgenommen und die Vorräte und der Personalbestand wieder aufgestockt werden. Ihre Schiffe werden bis auf Weiteres in der Föderation bleiben.«
Kapelka bekam sekundenlang den Mund nicht mehr zu, dann vergewisserte sie sich: »Sofort? Sie befehlen uns, sofort in Richtung Heimat aufzubrechen?«
»So bald wie möglich«, korrigierte Geary sie. »An Ihren Schiffen muss viel repariert werden. Stellen Sie sicher, dass Sie für die Heimreise genügend Proviant und Brennstoff an Bord haben, aber halten Sie sich nicht noch unnötig lange hier auf.«
»Den Lebenden Sternen sei Dank!« Commander Kapelka drehte sich am Tisch um, sah aber keinen von denen, die sich bei Geary befanden, sondern die Leute, die mit an ihrem Konferenztisch saßen. »Haben Sie gehört?«, fragte sie und fuhr dann fort: »Geben Sie das an alle Schiffe weiter, sofort! «
»Den formalen Befehl werden Sie in wenigen Minuten erhalten«, fuhr Geary fort, als sei das alles nur eine Routineaufgabe und als hätte er Kapelkas Reaktion nicht bemerkt. »Geben Sie mir Bescheid, wenn es irgendwelche Schwierigkeiten geben sollte.«
Nachdem er das Gespräch beendet hatte, wandte er sich wieder Captain Hiyen zu. »Sie erhalten ebenfalls in ein paar Minuten den förmlichen Befehl. Informieren Sie Ihre Crew und die der anderen Schiffe der Callas-Republik.«
Wie aus heiterem Himmel hatte jemand das Erschießungskommando abgezogen, die Begnadigung war in letzter Minute aufgetaucht. Captain Hiyen lächelte fasziniert, als er salutierte, dann verschwand sein Bild.
»Ich will Ihnen nicht die einzig verfügbare Lösung schlechtreden, aber sind Sie sich wirklich sicher, dass dieser Befehl nicht als Schwäche Ihrerseits ausgelegt werden wird?«, fragte Desjani ihn. »Ich meine, jeder in der Flotte weiß, wie sich die Leute auf den Schiffen der Callas-Republik und der Rift-Föderation fühlen. Man könnte auch auf den Gedanken kommen, dass Sie zu diesem Schritt gezwungen wurden.«
Er warf ihr einen gereizten Blick zu. »Was hätte ich denn sonst bitte machen sollen?«
»Ich weiß, jede andere Lösung wäre schlimmer gewesen, sehr viel schlimmer sogar. Aber woher wissen wir, dass diese eine Lösung keine weiteren Probleme nach sich ziehen wird?«
Warum war sie so …? Natürlich. Weil sie meine momentane Einstellung kennt. Ich bin so erleichtert darüber, die Krise abgewendet zu haben, dass ich
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