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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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erzählt.«
    »Ich gebe Ihnen gern die Erlaubnis, die offiziellen Aufzeichnungen darüber aufzurufen, wenn Sie das wollen. Ich werde nicht darüber reden. Aber Sie verdienen es zu wissen …«
    »Sie sprachen von einem Traum«, hakte er nach.
    Ihr Blick war starr auf das Deck gerichtet, um ihm nicht in die Augen zu sehen. »Ich … stand unter Stress. Mein Schiff war zerstört, fast meine gesamte Crew war im Kampf Mann gegen Mann ausgelöscht worden. Ich war in schlechter Verfassung. Man gab mir Medikamente, damit ich schlafen konnte. Ich träumte. Ich träumte davon, dass ich Sie schlafen sah.«
    »Was?«
    Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen, als warte sie nur darauf, dass er ihre Worte infrage stellte. »Ich sah Sie schlafen. Ich wusste, Sie sind das. Black Jack.«
    »Mich? Sie haben mich gesehen?«
    »Nicht im eigentlichen Sinn«, räumte sie ein, redete aber mit fester Stimme weiter. »Ihr Gesicht konnte ich nicht ausmachen, es war im Schatten verborgen. Aber ich wusste, wer Sie waren. Sie lagen in der Dunkelheit da. Ich verstand das alles nicht. Black Jack sollte sich bei den Lebenden Sternen befinden, oder bei den Lichtern im Sprungraum, irgendwo an einem Ort, an dem das Licht gleißend hell strahlt. Aber um Sie herum war alles dunkel. Und kalt. Daran erinnere ich mich genau.«
    Dunkel und kalt. Zu der Zeit hatte er im Kälteschlaf gelegen, tiefgekühlt an Bord einer beschädigten düsteren Rettungskapsel, die einsam durchs All trieb. Geary starrte sie an. »Sind Sie sich ganz sicher, dass Ihre Erinnerung nicht durch Erkenntnisse beeinflusst wird, die Sie gewonnen haben, nachdem Ihr Schiff mich an Bord geholt hatte?«
    »Nein, ich habe nie ein Detail dieses Traums vergessen. Ich sah Sie in diesem Traum und ich brüllte Sie an.«
    »Bei meinem Anblick haben Sie mich angebrüllt? Das glaube ich Ihnen aufs Wort.«
    »Sehr witzig.« Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, ihr Gesichtsausdruck zeigte, dass sie ein altes Trauma noch einmal durchlebte. »Ich forderte Sie auf, sofort aufzuwachen und uns zu helfen. Aber dann war plötzlich Master Chief Milam da und gab mir zu verstehen, dass es noch zu früh sei. Daraufhin verblassten Sie beide langsam, bis Sie ganz verschwunden waren. Als ich später aufwachte, war das der einzige Traum, an den ich mich noch ganz genau erinnern konnte.« Wieder sah sie ihn an. »Und als wir Sie Jahre später fanden und Sie auf mein Schiff geholt wurden, da wusste ich es sofort. Ich musste nicht erst ein DNS-Testergebnis oder irgendwelche anderen Untersuchungen abwarten, ich wusste einfach, Sie waren der Mann aus meinem Traum. Sie waren endlich zurückgekehrt, um uns zu retten.«
    Wieder erwachte dieses Unbehagen, in keiner Weise dem Mythos gerecht zu werden, der sich um den Helden herum entwickelt hatte, der er angeblich war. Ihr Glaube an diesen Helden war unverändert stark, aber irgendwie schaffte Desjani es, im Geiste diesen Helden von dem Mann zu trennen, der er in Wirklichkeit war. Sie betete Black Jack an, und sie liebte John Geary. Doch sie würde nie den Mann anbeten, und dafür konnte er nur zutiefst dankbar sein. »Tanya, inzwischen wissen Sie, wer ich wirklich bin.«
    »Ich kannte Sie damals, und ich kenne Sie heute. Erinnern Sie sich an unsere erste Begegnung?«
    »Ja, sehr deutlich.« Er war aus einem sehr tiefen und sehr langen Kälteschlaf erwacht, und eine Frau in der Uniform eines Captains stand über ihn gebeugt. An dieser Uniform trug sie unerklärlicherweise das Flottenkreuz. Als er bei Grendel gekämpft hatte, war dieses Abzeichen schon seit einer Generation nicht mehr verliehen worden. Dieser Anblick war für ihn der erste Hinweis darauf gewesen, dass er viel länger als vorgesehen im Kälteschlaf verbracht hatte. »Sie sahen mich an, als ob …«
    »… als ob ich Sie kenne. Ich habe niemandem von diesem Traum erzählt. Ich wusste nicht, ob er vielleicht nur aus Fieber und Stress heraus entstanden war. Oder ob mir meine Vorfahren vielleicht eine Vision geschickt hatten, um mir zu sagen, dass ich eines Tages diesem Mann aus meinem Traum begegnen würde. Würde ich ihm dabei helfen, diesen langen und blutigen Krieg zu beenden? Und dann waren Sie auf einmal da, und ich wusste, ich hatte eine Rolle zu erfüllen.«
    Kein Wunder, dass Tanya ihm jegliche Unterstützung angeboten hatte, dass sie ihm sogar ihre Ehre angeboten hatte, sollte er sie von ihr fordern. »Sie haben das alles gemacht, weil Sie dachten, das ist ein Auftrag, den Ihnen jemand erteilt

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