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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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er jetzt einer Ihrer engsten Verbündeten sein, ganz gleich was Sie auch machen. Das ist zwar sehr schade, weil ich den Mann einfach nicht ausstehen kann, aber die eigentliche Frage ist, was Sie machen werden.«
    »Ich hoffe, Sie haben recht. Das Flottenhauptquartier gibt sich auch sonderbar schweigsam. Wir haben bislang noch keine Tobsuchtsanfälle von dort mitbekommen. Es gab auch keine Forderungen, sofort irgendwelche Schiffe oder Personal abzugeben, um es anderweitig einzusetzen. Bislang sind nur routinemäßige Empfangsbestätigungen für die von uns verschickten Berichte eingegangen.«
    »Wollen Sie dazu auch meine Meinung wissen?«
    »Sie wissen, dass ich das will.«
    »Ja, ich weiß.« Desjani machte eine ausholende Geste in die grobe Richtung, in der sich in vielen Lichtjahren Entfernung das Flottenhauptquartier befand. »Ich glaube, die haben Angst vor Ihnen und überlegen, was sie als Nächstes tun sollen.«
    »Tanya …«
    »Das ist mein Ernst. Die dachten, die wären Sie los. Einzelne Gruppen im Flottenhauptquartier haben geglaubt, dass sie Ihnen einen Auftrag gaben, bei dem Sie einfach scheitern mussten. Die haben geglaubt, dass Sie bestenfalls auf allen vieren zurückgekrochen kommen, die Flotte in Stücke geschlagen, Ihr Ruf für alle Zeit hinüber. Stattdessen kommen Sie aber mit erhobenem Haupt zurück, haben mehr geleistet, als die Mission verlangt hat, die Flotte ist größtenteils intakt, und Sie haben einen Sieg für die Menschheit eingefahren!« Desjani nickte bestätigend. »Sie haben ihnen Angst eingejagt. Die stellen sich jetzt die Frage, ob es überhaupt möglich ist, Sie zu schlagen.«
    Das waren keine guten Neuigkeiten, aber zumindest ließ sich so das mysteriöse Schweigen des Flottenhauptquartiers erklären – und vielleicht auch die deutlich geschwundene Einigkeit im Großen Rat.
    »Ich will hoffen, Sie irren sich. Ich möchte nämlich nicht, dass die Leute sich immer unmöglichere Dinge ausdenken, nur damit sie beweisen können, dass ich nicht unbesiegbar bin.«
    Beim letzten Mal hatten sie die Orion , die Brilliant und die Invincible- vor-der-letzten- Invincible verloren, außerdem ein paar kleinere Kriegsschiffe. Er wollte nicht noch mehr Schiffe und ihre Besatzungen sterben sehen, nur weil verschiedene Leute unabhängig voneinander an einem Plan arbeiteten, wie sie ihn endlich loswerden konnten, anstatt sich zusammenzusetzen und an der Rettung der Allianz zu arbeiten.
    Zwei Tage vor der Abreise musste Geary noch mal ein wenig von seiner knapp bemessenen Zeit abknapsen, um der Bitte des Seniorflottenarztes um ein Treffen nachzukommen. Er begrüßte Dr. Nasr, als der Arzt das Shuttle verließ und an Bord der Dauntless kam. Trotz ihrer zahlreichen Gespräche war es tatsächlich das erste Mal, dass sie sich leibhaftig gegenüberstanden.
    Dr. Nasr wirkte müde und betrübt. Müde hatte Geary ihn oft gesehen, vor allem kurz nach einem Gefecht, wenn das medizinische Personal bis zur Erschöpfung gearbeitet hatte, um so viele Verletzte zu behandeln, wie es nur eben ging. Doch der traurige Ausdruck war ihm nicht vertraut.
    »Was führt Sie auf die Dauntless? «, fragte Geary.
    »Können wir unter vier Augen reden?«, entgegnete Dr. Nasr.
    »Mein Quartier?«
    »Es wäre mir eine Ehre, Admiral.«
    Schweigend gingen sie durch die Korridore des Schiffs. Nasr trug eine Thermoskaraffe bei sich. In Gearys Quartier angekommen, wartete er, bis die Luke versiegelt war, dann nahm er den Deckel von der Karaffe, holte zwei kleine weiße Porzellantassen heraus und stellte sie auf den Tisch. Dann schenkte er eine dunkle, dampfende Flüssigkeit ein, wobei er keinen Tropfen vergoss; jede seiner Bewegungen war absolut sorgfältig und präzise.
    Nasr bot eine Tasse Geary an. »Kaffee, Admiral. Eine spezielle Mischung. Werden Sie mit mir anstoßen?«
    »Natürlich«, erwiderte er und nahm die schmale Tasse behutsam an sich. Sie fühlte sich warm an, aber nicht so sehr, dass man sich hätte verbrennen können. »Worauf stoßen wir an?«
    »Auf unsere Anstrengungen, auf unser Scheitern, auf das ewige Streben der Menschen, immer das Richtige zu tun, auf den ewigen Streit darüber, was das Richtige ist, und auf den Tod der letzten beiden Bärkühe.«
    Geary wollte schon zum Trinken ansetzen, da stutzte er. »Sie sind tot.«
    »Ja. Bitte trinken Sie, Admiral.«
    Er nahm einen Schluck Kaffee und schmeckte etwas Starkes, Bitteres und zugleich Sanftes auf der Zunge, dessen Weg er durch die Speiseröhre bis in den

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