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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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hat?«
    »Oh, bitte! Ich wollte es machen. Ich wollte mich aber nicht in meinen vorgesetzten Offizier verlieben. Dagegen habe ich angekämpft, passiert ist es trotzdem. Aber in allen anderen Punkten war es meine freie Entscheidung. Die Lebenden Sterne können uns zu Aufgaben führen, aber nur wir können entscheiden, ob wir sie übernehmen wollen. Von allen Menschen im gesamten Universum sollte Black Jack derjenige sein, der das verstehen sollte.«
    »Ja, das sollte er wohl.« Geary suchte vergeblich nach einer passenden Erwiderung, schließlich fragte er: »Geht es Ihnen gut?«
    »Ja, alles bestens.« Sie straffte die Schultern, drückte den Rücken durch und sah Geary an, als hätten sie soeben irgendeine Routineangelegenheit besprochen. »Meine Mitleidsphase ist vorbei. Und was ist mit Ihnen? Ich war nicht so sehr mit mir selbst beschäftigt, dass ich nicht gemerkt hätte, dass Ihnen etwas zu schaffen macht.«
    Wenn Tanya ihn beobachtete, war es regelmäßig sinnlos, die Wahrheit zu leugnen. »Es geht um den Großen Rat. Ich hatte noch nie den Eindruck, dass der Große Rat wie geschmiert läuft, aber es scheint seit unserer ersten Ankunft hier noch viel schlimmer geworden zu sein. Anstatt über ein Thema zu reden, attackieren sie sich ständig gegenseitig mit spitzen Bemerkungen.«
    »War das nicht schon immer so?«
    Es war klar, dass Desjani so reagieren würde. Ihre Meinung über die Politiker, die bei der Allianz das Sagen hatten, konnte vermutlich gar nicht noch schlechter werden. »Nicht so schlimm wie jetzt. So war es nicht mal bei meinem ersten Treffen mit dem Rat. Auch nicht beim zweiten Treffen, als ich den Auftrag erhielt, ins Gebiet der Enigmas vorzudringen. Da hatte ich das Gefühl, dass der Große Rat weitgehend einer Meinung war, was meine Befehle anging. Natürlich abgesehen davon, dass die verschiedenen Senatoren uns aus ganz unterschiedlichen Gründen auf diese Mission schicken wollten.«
    Sie nickte und lächelte ihn humorlos an. »Einschließlich der Hoffnung, dass wir losfliegen und nie zurückkehren würden.«
    »Ja, das auch«, bestätigte er. Wie viele von ihnen sich das gewünscht hatten, wusste er nicht, und er vermutete, dass nicht mal Rione die genaue Anzahl kannte. Es war definitiv keine Einstellung, die irgendjemand irgendwo schwarz auf weiß festgehalten wissen wollte. »Ich weiß nicht, wie wir die Allianz wieder zusammenschweißen, Tanya. Die Leute, die es wissen könnten, sitzen im Großen Rat, aber von ihnen scheint keiner daran interessiert zu sein.«
    »Schon gut, dass Sie nicht der Diktator über diesen wilden Haufen sind, nicht wahr?«, meinte Desjani. »Apropos: Ist Ihnen aufgefallen, wer durch Abwesenheit glänzt?«
    »Wer durch Abwesenheit glänzt?«, wiederholte er. »Tanya, ich habe keine Ahnung …«
    »Doch, haben Sie.« Sie machte eine ausholende Geste. »Captain Badaya, der diejenigen vertritt, die der Ansicht sind, dass Black Jack nur den Zauberstab schwingen muss, und schon sind alle Probleme der Allianz gelöst.«
    Geary wollte etwas erwidern, aber dann stutzte er. »Sie haben recht. Wieso ist er nicht hier?« Um zu verhindern, dass Badaya in Gearys Namen einen Staatsstreich versuchte, hatte Geary den Mann glauben lassen, er ziehe längst heimlich die Fäden in der Allianz. Aber wieso war Badaya nach der Heimkehr der Flotte nicht zu ihm gekommen, um ihn fragen, was Black Jack wegen der verdammten Politiker unternahm?
    »Wenn Sie meine ehrliche Meinung wissen wollen, und ich weiß, das wollen Sie«, begann sie, beugte sich vor und stützte sich mit den Ellbogen auf den Tisch, »dann würde ich sagen, dass Captain Badaya allmählich begriffen hat, dass das Kartenhaus der Allianz noch schneller in sich zusammenfallen würde, wenn Black Jack das Kommando übernimmt. Er hat nachgedacht, auch wenn das bei ihm zugegebenermaßen untypisch ist. Aber er hat eins und eins zusammengezählt. Vermutlich wird ihm derzeit klar, dass Sie den Großen Rat immer nur leicht anstupsen, um ihn in die richtige Richtung zu dirigieren, und ihn ansonsten nach Kräften zu stützen versuchen, anstatt ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen.« Seufzend sah sie hoch. »Und nachdem Sie uns durch das Gebiet der Enigmas und der Kiks geführt haben und dabei die Enigmas, die Kiks und auch noch einmal die Syndiks besiegt haben, und nachdem Sie auch Badaya nicht einfach den Wölfen zum Fraß vorgeworfen haben, obwohl er sich in der Schlacht bei Honor einige kapitale Fehler geleistet hatte, dürfte

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