Die Kinder aus Bullerbü
Kinder aus
Bullerbü
Zeichnungen von Ilon Wikland
Verlag Friedrich Oetinger • Hamburg
Diese Ausgabe enthält folgende Einzelbände:
Wir Kinder aus Bullerbü
Mehr von uns Kindern aus Bullerbü
Immer lustig in Bullerbü
Mehr von den Kindern aus Bullerbü in den Kinderbüchern:
Lustiges Bullerbü
Weihnachten in Bullerbü
Kindertag in Bullerbü
DIESES EBOOK IST FREEWARE
UND UNTER KEINEN UMSTÄNDEN ZUM
VERKAUF BESTIMMT!
© Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 1988 Alle Rechte für die deutschsprachige Ausgabe vorbehalten Die schwedischen Originalausgaben erschienen
bei Raben & Sjögren Bokförlag, Stockholm, unter den Titeln
ALLA VI BARN I BULLERBYN
© Astrid Lindgren, Stockholm 1947
MERA OM OSS BARN I BULLERBYN
© Astrid Lindgren, Stockhohn 1949
BARA ROLIGT I BULLERBYN
© Astrid Lindgren, Stockhohn 1952
In deutscher Übersetzung als Gesamtausgabe erstmalig
erschienen 1970 im Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg
Deutsch von Eise von Hollander-Lossow und Karl Kurt Peters
Einband und Illustrationen von Hon Wikland
Satz: Utesch GmbH, Hamburg
Druck und Bindung:
Ueberreuter Buchbinderei & Buchproduktion Ges. m. b. H., Korneuburg Printed in Austria 1999*
ISBN 3-7891-2945-3
Wir Kinder aus Bullerbü
ch heiße Lisa. Ich bin ein Mädchen. Das hört man
I übrigens auch am Namen. Ich bin sieben Jahre alt und
werde bald acht. Manchmal sagt Mama: »Du bist ja mein
großes Mädchen, du kannst mir also heute beim Abwaschen
helfen.« Und manchmal sagen Lasse und Bosse: »Kleine
Mädchen dürfen nicht mit uns Indianer spielen. Du bist zu
klein.« Daher weiß ich nicht, ob ich eigentlich groß oder klein
bin. Wenn die einen finden, dass man groß ist, und andere, dass
man klein ist, so ist man vielleicht gerade richtig.
Lasse und Bosse sind meine Brüder. Lasse ist neun Jahre alt
und Bosse acht.
Lasse ist mächtig stark und kann viel schneller rennen als ich.
Aber ich kann genauso schnell rennen wie Bosse. Manchmal,
wenn Lasse und Bosse mich nicht dabeihaben wollen, hält
Lasse mich fest, während Bosse ein Stück läuft, damit er einen
Vorsprung bekommt. Dann lässt Lasse mich los und rennt
mir ganz einfach davon.
Ich habe keine Schwester. Das ist schade. Jungen sind so
anstrengend.
Wir wohnen auf einem Hof, der Mittelhof heißt. Er heißt so,
weil er zwischen zwei anderen Höfen liegt. Die anderen Höfe
heißen Nordhof und Südhof. Alle drei Höfe liegen in einer
Reihe. Sie sehen so aus:
In Wirklichkeit sind sie nicht genauso, wie ich sie hier
zeichne, aber das liegt daran, dass ich nicht so gut zeichnen
kann.
Auf dem Südhof wohnt ein Junge, der heißt Ole. Er hat gar
keine Geschwister. Aber er spielt mit Lasse und Bosse. Er ist
acht Jahre alt und kann auch schnell rennen.
Aber auf dem Nordhof wohnen Mädchen. Zwei Mädchen.
Ein Glück, dass sie nicht auch Jungen sind!
Sie heißen Britta und Inga. Britta ist neun Jahre alt und Inga
ist genauso alt wie ich. Ich mag sie beide gleich gern. Nein,
vielleicht mag ich Inga ein ganz klein bisschen lieber als
Britta.
Mehr Kinder gibt es nicht in Bullerbü. So heißt nämlich das
Dorf. Es ist ein sehr kleines Dorf. Da sind nur die drei
Höfe: der Nordhof, der Mittelhof und der Südhof. Und nur
sechs Kinder: Lasse und Bosse und ich und Ole und Britta
und Inga.
Brüder sind anstrengend
rüher wohnten Lasse, Bosse und ich zusammen in einem
FZimmer. Es war das rechte Giebelzimmer, das neben der
Rumpelkammer liegt. Jetzt wohne ich in dem linken Giebelzim-
mer, das früher Großmutter gehörte. Aber davon will ich
später erzählen.
Manchmal ist es sehr schön, im selben Zimmer zu schlafen wie
die Brüder. Aber nur manchmal. Es war schön, wenn wir
abends im Bett lagen und uns Spukgeschichten erzählten. Aber
es war auch unheimlich. Lasse weiß so schreckliche
Spukgeschichten, dass ich lange, lange hinterher den Kopf
unter das Deckbett stecken musste.
Bosse kann keine Spukgeschichten erzählen. Er kann nur von all
den Abenteuern reden, die er erleben will, wenn er groß ist.
Dann fährt er nach Amerika, wo die Indianer wohnen, und wird
Indianerhäuptling.
Eines Abends, als Lasse so eine gräuliche Spukgeschichte von
einem Gespenst erzählt hatte, das in einem Haus umging und
alle Möbel umstellte, hatte ich solche Angst, dass ich dachte, ich würde sterben. Es war schon beinah ganz dunkel im Zimmer
und mein Bett stand weit entfernt von Lasses und Bosses Bett.
Und plötzlich begann ein Stuhl hin und her zu
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