Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
auf der Brücke. Nichts Bedenkliches, nur ein paar Sicherheitsvorkehrungen.«
    Geary rieb sich das Kinn und ließ seinen Blick beiläufig von einer Station zur nächsten wandern. Wie erwartet tat jeder so, als sei ihm nichts Ungewöhnliches aufgefallen, was den Admiral und den Captain anging. Die Fähigkeit, so zu tun, als nehme man keine Notiz vom Verhalten eines vorgesetzten Offiziers, gehörte mit zu den wichtigsten Eigenschaften, um in der Flotte zu überleben – und vermutlich galt das für jeden Zweig des Militärs während der gesamten Menschheitsgeschichte.
    »Also gut. Selbst wenn wir nicht beschleunigen, bleiben uns noch ein paar Stunden, um eine neue Position einzunehmen.« Er hatte gelernt, solche Dinge auf die richtige Weise auszudrücken. Die Flotte, die von einem Jahrhundert Krieg Narben davongetragen hatte und auf die Ehre fixiert war, trat nie den Rückzug an, und sie floh auch nicht vor einem Verfolger. Nein, sie nahm eine neue Position ein. »Wir sind in verschiedenen Punkten im Vorteil.«
    »Richtig. Wir sind schneller.« Desjani deutete auf ihr Verhältnis. »Wir haben mehr Masse als diese Megakreuzer, aber auch einen größeren Hauptantrieb, sodass sich ein besseres Verhältnis zwischen Schubkraft und Masse ergibt. Angenommen ihre Trägheitsdämpfer sind nicht leistungsfähiger als unsere, dann können wir besser wenden und besser beschleunigen.«
    Er blickte nachdenklich auf sein Display. »Sonst noch was?«
    »Sie sind schwächer gepanzert als wir.« Sie betrachtete ebenfalls ihr Display. »Was die Bewaffnung angeht, passt das allerdings überhaupt nicht. Die müssen über mehr Waffen verfügen, als wir erkennen können. Das kann ich nicht als einen Vorteil bezeichnen. Vielleicht besitzen sie ja keinen Nullfeld-Generator, aber um den einzusetzen, müssten wir sehr dicht an sie herankommen. Aber sie könnten auch eine ganz andere Waffe haben, die genauso todbringend ist.«
    »Auch kein Vorteil«, merkte Geary an. »Was noch?«
    »Wir haben Sie.«
    Unwillkürlich musste er lächeln. »Und Sie. Die verdammt beste Schiffsführerin der Flotte.«
    Im Gegenzug begann sie zu grinsen. »Und meine Crew«, ergänzte sie. »Jeder von uns kennt seine Aufgaben sehr genau.«
    Geary hielt inne, weil er nachdenken wollte, da wurde er vom Komm-Wachhabenden unterbrochen. »Captain, wir empfangen eine Nachricht von den Behörden des Sol-Sternensystems.«
    »Stellen Sie sie zum Admiral und zu mir durch«, befahl sie.
    Geary schaute aufmerksam auf das vor ihm auftauchende Komm-Fenster. Irgendwie hatte er erwartet, dass die Menschen von der Alten Erde anders aussahen. Älter. Weiser. Klüger. Aber die zwei Frauen und der Mann, die in dem Fenster Gestalt annahmen, sahen nicht anders aus als all die anderen Menschen, mit denen er je gesprochen hatte. Vielleicht war da eine Spur von Ermüdung rund um ihre Augen zu erkennen, Ausdruck eines Alters, das über die Jahre hinausging, die ihre Gesichter verrieten. Ihre Kleidung hatte nichts von dem übertriebenen Schmuck der Besatzungen der Kriegsschiffe; sie waren von schlichtem Schnitt, die Farben vermittelten des Gefühl, verschossen, aber immer noch intensiv zu sein.
    »Wir grüßen das Schiff Dauntless der Allianz«, sagte eine der Frauen. »Wir sind über alle Maßen begeistert zu hören, dass Sie Kontakt mit einer nichtmenschlichen Spezies aufnehmen konnten, und freuen uns über die Aussicht auf ein mögliches Zusammentreffen mit den Botschaftern der Spezies, die Sie mitgebracht haben. Bedauerlicherweise – und das werden Sie inzwischen sicher festgestellt haben – ist das Sol-Sternensystem von einer Streitmacht des Bundes der Ersten Sterne besetzt worden, die von sich behauptet, zu unserem Schutz da zu sein. Wir haben gegen ihr Verhalten protestiert, und seit zwanzig Jahren versuchen wir, eine Einigung über die notwendigen Prozeduren zu erzielen, um eine Koalition mit anderen Mächten in der näheren Umgebung eingehen zu können, damit die Bundes-Kriegsschiffe des Systems verwiesen werden können. Diese Anstrengungen haben sich jedoch als sehr komplex erwiesen, da Sol einen Sonderstatus einnimmt und die Sorge besteht, dass man aggressive Akte des Bundes gegen andere provozieren könnte. Es hat in dieser Region des Weltalls seit Jahrzehnten keine größeren Konflikte gegeben, und in den letzten zweihundert Jahren ist es zu keinem richtigen Krieg mehr gekommen.«
    »Sie versuchen seit zwanzig Jahren , sich allein darauf zu einigen, ob sie überhaupt irgendetwas

Weitere Kostenlose Bücher