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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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einem Tonfall, der deutlich mehr Zuversicht versprühte, als er in Wahrheit empfand. Mit einem Auge achtete er auf die Anzeige, die angab, unter welcher Belastung die Schiffshülle stand. Der Wert näherte sich der roten Gefahrenzone, da Desjanis Manöver das Schiff bis an die Grenzen dessen trieben, was die Trägheitsdämpfer kompensieren konnten.
    Plötzlich kam Unruhe auf, und Geary sah aus dem Augenwinkel, dass die Senatoren auf die Brücke zurückgekehrt waren.
    »Was ist denn hier los?«, wollte Senatorin Suva aufgebracht wissen.
    »Wir verteidigen die Tänzer entsprechend den Befehlen, die mir die Regierung erteilt hat«, erwiderte Geary, während Desjani es vorzog, die Politiker gar nicht erst zur Kenntnis zu nehmen.
    »Dann dienten die von diesem Schiff abgefeuerten Waffen der Verteidigung?«, fragte Senator Sakai in seinem üblichen milden Tonfall.
    »Das ist korrekt.«
    »Wir befinden uns in einer Gefechtssituation«, warf Rione ein. »Unsere Anwesenheit auf der Brücke stört.«
    Costa und Suva drehten sich zu ihr um, doch bevor sie energisch widersprechen konnten, sagte Sakai: »Die Delegatin Rione hat recht.«
    »Hat sie nicht«, hielt Suva dagegen. »Dieser Held hat einen weiteren Krieg begonnen, während sie uns da unten festgehalten hat.«
    Rione sah Suva kühl und entschlossen in die Augen. »Wer hat den ersten Schuss abgefeuert, Admiral?«
    »Das haben sie gemacht«, antwortete er. »Eine Raketensalve wurde auf uns abgefeuert, als wir in Reichweite kamen. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns gegen eine Streitmacht zur Wehr zu setzen, über die uns die Behörden des Sol-Sternensystem gesagt haben, dass sie ungebeten hier aufgetaucht ist und nach wie vor als unerwünscht gilt.«
    Lieutenant Yuon räusperte sich zögerlich, um so die Diskussion zu unterbrechen. »Bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit werden wir innerhalb von zweiundvierzig Minuten in Reichweite der Formation des Bundes gelangen.«
    »Wir jagen sie?«, fragte Suva fassungslos. »Wenn sie uns töten wollen, warum machen wir dann nicht einfach einen großen Bogen um sie?«
    Geary aktivierte das Display für die Beobachterplätze. Die um einen Flügel beraubte Formation des Gegners war auf einer langen, flachen Flugbahn unterwegs, die viel weiter im Inneren des Sternensystems auf die der Tänzer traf. »Sie verfolgen immer noch die Tänzer und befinden sich auf Abfangkurs zu ihnen. Sie haben bereits erkennen lassen, dass sie die Tänzer mit der gleichen Härte attackieren werden, mit der sie auch gegen uns vorgegangen sind. Was würden Sie an unserer Stelle tun, Senatorin?«
    Suva hielt sich eine Hand vor ihre Augen, schließlich nickte sie. »Ich bin nicht dumm, Admiral. Unsere Diskussionen mit dem Bundes-Befehlshaber waren noch unergiebiger als die mit meinen Kollegen vom Großen Rat. Zu viele Leute, die zu sehr auf ihrer Meinung beharren. Und einige von ihnen wollen überhaupt nicht aufhören zu debattieren. Tun Sie, was erforderlich ist, um uns alle zu retten. Wir werden anschließend versuchen, die Bescherung so gut wie möglich aufzuräumen.« Sie klang niedergeschlagen und erschöpft.
    Costa warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. »Jetzt sehen Sie ja, warum unsere vorangegangenen Entscheidungen notwendig waren, damit die Sicherheit der Allianz gewähr–«
    »Wollen Sie jetzt über diese Entscheidungen reden?«, ging Sakai dazwischen. Er sprach zwar ausnehmend ruhig, dennoch gelang es ihm, Costa ins Wort zu fallen.
    Die Senatorin zuckte zusammen und sah sich um, als hätte sie einen Moment lang tatsächlich vergessen, wo sie sich befand. »Ich … Nein.« Ihr Blick wanderte zu Rione. »Einige Individuen mögen zwar ein Stimmrecht erhalten haben, aber das berechtigt sie noch lange nicht dazu, alles zu erfahren, was der Große Rat für die Allianz getan hat.«
    »In der Hinsicht schätze ich mich sogar glücklich«, gab Rione nur scheinbar amüsiert zurück, da ihr Tonfall etwas äußerst Bissiges durchblicken ließ. »Oder meinten Sie alles, was der Große Rat der Allianz an getan hat? Es könnte sein, dass ich mehr weiß, als Sie glauben, Senatorin. Es könnte sogar sein, dass viele Leute mehr wissen, als Sie glauben.«
    Costa, die ganz gezielt Gearys Blick auswich, stürmte von der Brücke, gefolgt von Suva, die Rione diesmal keinen feindseligen, sondern einen fragenden Blick zuwarf. Dann verließ auch Rione die Brücke, ebenso Sakai, der sich wie üblich keine Gefühlsregung anmerken ließ.
    Die versammelten Lieutenants und

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