Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
andere Weise? Aber wieso? Weil das ihre Art ist? Oder ist ihnen vielleicht gar nicht bewusst, dass sie sich so verhalten, wenn sie mit uns reden? Oder machen sie es mit Absicht, damit wir nach irgendeinem Ziel zu streben beginnen, das sie uns nicht erreichen lassen?
    »Sie behalten ihre Formation weiter bei«, sagte Lieutenant Yuon verblüfft.
    Geary benötigte einen Moment, ehe ihm klar wurde, dass von den Bundes-Schiffen die Rede war. Es stimmte. Obwohl sie fast die Hälfte ihrer Schiffe verloren hatten, blieb der Rest in der ursprünglichen Formation, die nun nach einem schiefen Vogel mit nur noch einem Flügel aussah.
    »Die sind das genaue Gegenteil von uns, nicht wahr?«, sagte Desjani, der etwas dämmerte. »Wir haben ohne Rücksicht darauf gekämpft, wie unsere Formation aussah, wir haben die Schiffe einfach irgendwie angeordnet, bis Sie kamen und uns vor Augen führten, wie der Kampf in einer geordneten Formation die Effizienz steigern kann. Aber diese Typen da verhalten sich, als wäre es für sie völlig unvorstellbar, die Formation aufzulösen. Sie haben sie nicht mal angepasst, um die Verluste auszugleichen oder um eine wirkungsvollere Verteidigung zu erreichen. Es ist so, als müssten sich alle Einheiten an einer bestimmten Position in Relation zum Führungsschiff befinden, von der sie nicht abweichen dürfen, selbst wenn die Lebenden Sterne vor ihnen auftauchen und ihnen sagen würden, sie sollen verschwinden.«
    Die Dauntless hatte ihr Wendemanöver abgeschlossen, aber anstatt sich auf den unversehrten Flügel zu konzentrieren, nahm sie Kurs auf die ehemalige Mitte der Formation. Es war offensichtlich, dass Desjani diesmal das Flaggschiff außer Gefecht setzen wollte. Geary stellte diese Entscheidung nicht infrage.
    Die Bundes-Schiffe drehten nicht, um sich dem näher kommenden Allianz-Schlachtkreuzer entgegenzustellen, sondern beschleunigten weiter, so schnell sie konnten, um den Tänzern zu folgen. Während sie sich im Verhältnis zur Dauntless immer noch recht langsam bewegten, feuerten sie Waffen nach hinten und unten ab, wobei sie diesmal mehrere Treffer landen konnten, als die Dauntless näher und näher kam.
    Eine massive Salve Phantome jagte von Desjanis Schiff in Richtung Gegner und hielt auf den Megakreuzer zu, von dem die Mitteilungen des Ordensständers gesendet worden waren.
    Während die Dauntless zu einer weiteren ausholenden Kurve ansetzte, dirigierten die Steuerdüsen sie diesmal nach unten und nach Steuerbord. Auf seinem Display konnte Geary mitansehen, wie das Bundes-Flaggschiff explodierte. Nicht weit von dem Ort entfernt, an dem soeben das Flaggschiff zerstört worden war, schlugen weitere Phantome in das Heck eines Megakreuzers ein und rissen das Schiff herum, sodass es vom Rest der Formation weggeschleudert wurde.
    »Eine Runde noch, dann sollte das erledigt sein«, sagte Desjani.
    »Captain!«, rief Lieutenant Castries. »Rettungskapseln werden gestartet!«
    »Von welchem Schiff?«
    »Ähm … von allen.«
    Einmal mehr konnte Geary nichts anderes tun, als ungläubig auf sein Display zu sehen.
    Der beim zweiten Anlauf schwer beschädigte Megakreuzer spie Scharen von Rettungskapseln aus, Gleiches galt für den Megakreuzer, der diesmal kampfunfähig geschossen worden war. Aber auch der letzte überlebende und immer noch intakte Megakreuzer und die drei verbliebenen Korvetten wurden von ihren Besatzungen aufgegeben.
    »Die sind in Panik geraten«, sagte Geary.
    »Die sind … was?« Desjanis rätselnder Blick verriet ihm, dass sie keine Ahnung hatte, was er damit meinte.
    »Ihr Befehlshaber ist tot. Es kann gut sein, dass keiner von denen überhaupt weiß, wieso wir angreifen. Die meisten ihrer Schiffe sind zerstört oder unbrauchbar geschossen. Sie wissen, dass sie trotz ihrer immer noch vorhandenen zahlenmäßigen Überlegenheit in jeder anderen Hinsicht chancenlos sind. Sie sind in Panik geraten.«
    »Was?«, wiederholte sie. »Das ist … was? Sie haben Verluste hinnehmen müssen, und deshalb geben sie auf?« Sie klang noch verwunderter als Lieutenant Yuon kurz zuvor.
    Als Geary sich umsah, musste er feststellen, dass ein jeder auf der Brücke genauso verständnislos dreinblickte. »Diese Leute haben noch nie einen echten Kampf ausgetragen«, erklärte er bedächtig. »Sie haben nur zu Übungszwecken gekämpft, und das gegen ›Feinde‹, die vermutlich immer verlieren mussten, weil kein Befehlshaber gern verliert, der seine Schiffe an einer Übung teilnehmen lässt. Das hier

Weitere Kostenlose Bücher