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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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im Rumpf hat.«
    »Sinkt?«
    »Sie wissen schon«, redete Smythe weiter. »Wenn ein Schiff oder ein Boot auf einem planetaren Ozean schwimmt und es hat ein Loch im Rumpf, dann strömt Wasser ins Innere, und wenn es zu viel Wasser ist, dann versinkt es im Wasser. Es gibt allerdings auch Boote, die sind extra so konstruiert, dass sie versinken. Unterseeboote nennt man die, glaube ich. Aber die tauchen auch wieder auf. Ein Schiff dagegen, das sich auf der Wasseroberfläche bewegen soll, ist ein Totalverlust, wenn es versinkt. So hat man Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer auf Ozeanen vernichtet. Man musste nur genug Löcher in den Rumpf schießen, dann sind sie gesunken. Ich schätze, ein paar hat man auch in die Luft gesprengt, aber meistens ging es darum, sie zu versenken.«
    Geary sah Smythe verdutzt an. »Warum konnten die Besatzungen ihre Schiffe nicht weiter bedienen? Wieso hat das so viel ausgemacht, dass sie unter Wasser waren?«
    »Sie hatten keine Schutzanzüge, Admiral. Sie konnten nicht atmen! Und die Maschinen arbeiteten nicht unter Wasser. Das waren Verbrennungsmotoren und … ähm … Dampfmaschinen und … na ja … und auch noch andere Antriebsmethoden, die Sauerstoff und Feuer benötigten … und anderes Zeugs.«
    »Zeugs?«, gab Geary amüsiert zurück. »Ist das ein technischer Fachbegriff?«
    Smythe grinste ihn an. »Zeugs, Kram, Krempel. Alles technische Fachbegriffe vom Feinsten. Aber mal ernsthaft: Wenn ein Schiff untergeht, das auf dem Wasser schwimmen soll, dann ist das in etwa mit einem Raumschiff zu vergleichen, das nur für den Einsatz im All bestimmt ist, das aber unkontrolliert in eine Atmosphäre eintaucht. Schiffe sind nicht so konstruiert, dass sie etwas derart Gravierendes überleben könnten.«
    »Okay, der Vergleich leuchtet ein. Hatten Sie schon Zeit, sich irgendwelche Daten von der Invincible anzusehen? Diese Unterhaltung hat mich gerade auf die Frage gebracht, ob die Kiks ihr Schiff nicht vielleicht für einen Verwendungszweck gebaut haben könnten, der uns nie in den Sinn käme.«
    »Möglich wäre das«, sagte Smythe und beschrieb eine hilflose Geste. »Dieses Schiff hat so viel zu bieten, das einem irgendwie vertraut vorkommt, obwohl es hier an Bord einem ganz anderen Zweck zu dienen scheint. Für einen Ingenieur ist das alles faszinierend und frustrierend zugleich. Es wäre natürlich hilfreich, wenn wir irgendeinen Teil der Komponenten an Bord einschalten können, um uns näher damit zu befassen.«
    »Nein.«
    »Irgendetwas Kleines? Etwas Harmloses?«
    »Woher wollen Sie wissen, was harmlos ist und was nicht?«, fragte Geary.
    »Ähm …« Smythe atmete schnaubend aus. »Jetzt haben Sie mich erwischt, Admiral. Aber wenn wir zumindest herausfinden könnten, wie ein einzelner Ausrüstungsgegenstand funktioniert, dann würde es uns vielleicht gelingen, diesem Aberglauben etwas entgegenzusetzen, der das Kik-Schiff umgibt.«
    »Aberglauben?«
    »Die Geister«, antwortete Smythe kleinlaut.
    »Captain, waren Sie an Bord der Invincible? «
    »Sie meinen … persönlich? Nein.« Smythe sah Geary forschend an. »Sie?«
    »Ja.« Geary spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken laufen wollte. Bevor er weiterreden konnte, musste er erst schlucken. »Ich weiß nicht, was diese Geister sind, aber die Empfindung ist real und sehr eindringlich. Gibt es irgendein Gerät, mit dem man das Gefühl erzeugen kann, dass sich körperlose Tote an einen drängen?«
    »Wenn sie körperlos sind, können sie sich nicht an einen drängen«, stellte Smythe mit der Präzision eines Ingenieurs richtig. Nachdenklich schürzte er die Lippen. »Das müsste ich mit einem medizinischen Fachmann besprechen. Vielleicht irgendwelche Unterschall-Schwingungen. Aber unsere Ausrüstung hat nichts in der Art feststellen können.«
    »Es könnte etwas völlig Neues und Fremdartiges sein«, gab Geary zu bedenken.
    »Ein Grund mehr, sich mit der Ausrüstung des Schiffs zu beschäftigen!«, argumentierte Smythe triumphierend.
    »Aber wenn die Energieversorgung auf dem gesamten Schiff abgeschaltet worden ist und die Verbindungen zu allen Energiespeichern unterbrochen sind, wie kann dann immer noch etwas in Betrieb sein, das jeden auf dem Schiff nervös macht?«
    Smythe lehnte sich nach hinten, legte eine Hand an den Mund und überlegte. »Vielleicht … nein. Oder … hmmm. Wenn es eine Art Schwingung ist, die so tief schwingt, dass wir sie nicht feststellen können, die aber von Menschen irgendwie wahrgenommen wird …

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