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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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ihm klar, dass er zwischen zwei Fronten geraten war. »Admiral, haben Sie irgendwelche weiteren Vereinbarungen mit den Behörden hier bei Midway getroffen?«
    Wieder nickte er. »Ich habe mich bereit erklärt, ihnen dabei zu helfen, sich gegen die Enigmas zu verteidigen, was mit dem Friedensvertrag vereinbar ist.«
    »Das ist alles?«, hakte Rione nach. »Diese Kommodor schien auch mehr von uns zu erwarten als nur das, was der Friedensvertrag erforderlich macht.«
    »Ja«, sagte Desjani. »Den Eindruck erweckte sie.«
    Schlimmer konnte es nicht kommen, als dass Rione und Desjani einer Meinung waren, er müsse irgendetwas falsch gemacht haben.
    »Haben Sie etwas gesagt«, fragte Rione, »was diese Präsidentin Iceni so auslegen könnte, dass sie behaupten kann, Black Jack wird sie vor ihrer eigenen Regierung beschützen?«
    »Nein, so etwas habe ich nicht versprochen.« Beide musterten ihn noch eindringlicher. »Ich habe allerdings aus guten Gründen zugestimmt, nicht öffentlich zu erklären, dass ich sie nicht vor solchen Bedrohungen beschützen werde.«
    Desjani schaute ihn finster an. »Ich hätte Sie niemals allein mit dieser Frau reden lassen dürfen.«
    Rione dagegen wirkte gar nicht mehr so verärgert. »Eine vage Zusage ohne ein echtes Versprechen? Ich bin beeindruckt, Admiral. Das können wir bestimmt verwenden.«
    »Na, großartig«, warf Desjani ein. » Sie erzählt Ihnen, dass Sie das gut gemacht haben. Damit sollte Ihnen eigentlich klar sein, dass Sie sich völlig verkehrt verhalten haben, nicht wahr?«
    Geary hob eine Hand, um für Ruhe zu sorgen. »Später. Jetzt muss ich erst mal den beiden antworten. Wenn unsere Antwort bei ihnen eintrifft, werden sie bereits gesehen haben, dass wir den größten Teil der Enigma-Streitmacht ausgeschaltet haben. Aber dann werden sie auch wissen, dass die Enigmas ihren Planeten bombardieren.«
    »Die Oberfläche dieses Planeten besteht aus sehr viel Wasser und nur wenig Land«, erklärte Desjani, die wieder finster dreinschaute. »Selbst wenn die Projektile die Ziele an Land verfehlen und im Wasser landen, werden sie für einige hässliche Wellen sorgen, die all diese kleinen Inseln überspülen dürften. Ich würde ihnen raten, dass sie versuchen sollte, den größten Teil der Bewohner zu evakuieren und irgendwie in den Orbit zu bringen und den Rest dazu zu veranlassen, dass er sich in höher gelegene Gebiete zurückzieht. Aber so wie ich die Syndik-CEOs kenne, werden sie bloß zusehen, dass sie sich selbst in Sicherheit bringen, während sie die Bevölkerung ihrem eigenen Schicksal überlassen.«
    Am liebsten hätte er Desjani gefragt, wieso sie die Folgen eines so breit gestreuten planetaren Bombardements voraussagen konnte, doch im letzten Moment hielt er sich davon ab. Die Allianz hatte solche Taktiken übernommen und versucht, durch flächendeckende Bombenteppiche nicht nur die Moral des Gegners zu brechen, sondern auch zivile Ziele zu zerstören. Diese Strategie hatte schon in der Vergangenheit nicht funktioniert, und sie hatte auch der Allianz nicht den erhofften Erfolg eingebracht, und dennoch hatte man sie viel zu lange angewandt. Als diese Maßnahmen durchgeführt wurden, war Desjani eine Flottenoffizierin gewesen. Zwar gehörte das zu den Dingen, über die sie nicht redete, doch er wusste, es hatte sich abgespielt. Es war sicher das Beste, wenn er sich jetzt nicht dazu äußerte. Stattdessen konzentrierte er sich auf den letzten Teil von Desjanis Einschätzung.
    »Iceni ist auch nicht davongelaufen, als die Enigmas das letzte Mal angegriffen hatten, wissen Sie noch? Sie blieb auf dem Planeten, obwohl es noch vor unserem Eintreffen so ausgesehen hatte, als würden die Enigmas das gesamte Sternensystem einfach überrennen. Das ist ihre Art. Aber was halten Sie von diesem Drakon?«
    Desjani reagierte mit einer gereizten Geste. »Er wirkte echt auf mich. Will sagen, er kam mir nicht wie ein CEO vor.«
    »Den Eindruck hatte ich auch. Er wirkt wie jemand, der nicht so einfach seinen Posten aufgeben wird.«
    »Wie ist er dann ein CEO geworden?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Geary. »Sie haben recht, dass wir das nicht vergessen dürfen. Aber für den Augenblick werde ich das Beste von ihnen denken, weil das momentan nicht schaden kann. Wir können sowieso nur hier sitzen und zusehen, wie sie sich verhalten werden.«
    Rione nickte mit ernster Miene. »Wird der Planet nach dem Bombardement noch bewohnbar sein?«
    »Das hängt davon ab, wo die Projektile einschlagen

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