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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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lassen. Aber so haben wir schlichtweg nicht genug Feuerkraft gegen eine so große Streitmacht aufzubieten.« Er beugte sich vor und fügte sehr leise an: »Sie wissen, ich könnte die Dauntless ohnehin nicht mit einer solchen Eingreiftruppe losschicken. Sie ist das Flaggschiff dieser Flotte, und es befindet sich etwas äußerst Wichtiges an Bord.« Damit meinte er den Hypernet-Schlüssel, der dem Krieg womöglich die entscheidende Wende bringen würde, wenn er ins Allianz-Gebiet zurückgebracht werden konnte. Jedes seiner Schiffe war wichtig, doch einige waren etwas wichtiger als andere. Und dieser Schlüssel machte die Dauntless zum wichtigsten Schiff von allen.
    Desjani wusste das und konnte nichts dagegen einwenden. Also nickte sie zustimmend, auch wenn das an ihrer betrübten Miene nichts änderte.
    Nun blieb Geary nichts anderes zu tun, als dazusitzen und zuzusehen, wie die Syndik-Flotte vor ihnen den Sprungpunkt erreichte. Sie hatten ihren Schachzug so berechnet, dass den Allianz-Schiffen nicht mehr genug Zeit blieb, um noch darauf zu reagieren. Allerdings würde Geary ihnen beim Zusammentreffen noch das eine oder andere zum Thema gutes Timing beibringen.
    Bei 0,1 Licht legte die feindliche Flotte dreißigtausend Kilometer in der Sekunde zurück. Auf einer Planetenoberfläche wäre eine solche Geschwindigkeit undenkbar gewesen. Mit Blick auf die Größe eines durchschnittlichen Sternensystems wie Lakota, wo der äußerste Planet von seiner Sonne gut zehn Lichtstunden oder rund elf Milliarden Kilometer entfernt war, schienen die Schiffe förmlich durch die Schwärze des Alls zu kriechen. Manchmal musste Geary sich fragen, wie die Menschen es bloß bei ihren ersten Schritten ins All ertragen hatten, nicht einmal annähernd ein Zehntel Lichtgeschwindigkeit erreichen zu können, sodass es Wochen, Monate oder sogar Jahre gedauert hatte, um Planeten oder Monde zu erreichen, die nicht einmal außerhalb des eigenen Sonnensystems lagen. Andererseits musste es für die heutige Planetenbevölkerung auch schwer zu begreifen sein, dass man früher Wochen, Monate oder Jahre benötigt hatte, nur um einen Kontinent zu durchqueren.
    »Egal, wie schnell wir sind, es ist nie schnell genug«, murmelte Geary.
    Zu seiner Verwunderung schien Desjani seine Worte mit Verärgerung zur Kenntnis zu nehmen. »Sir, wenn die Flotte mehr leisten könnte …«
    »Tut mir leid, aber ich habe die Flotte gar nicht gemeint. Die funktioniert wie üblich ganz hervorragend. Nein, nein, ich musste nur gerade über die Menschheit im Allgemeinen nachdenken.«
    »Verstehe, Sir.« Nein, sie verstand offensichtlich nicht. Aber da die Ehre ihres Schiffs und die der Flotte nicht auf dem Spiel stand, und da es außerdem galt, den Feind zu beobachten, ließ sie die Sache auf sich beruhen.
    Geary ließ den Feind ebenfalls nicht aus den Augen, der sich dem Sprungpunkt nach Branwyn näherte, und hoffte, die Syndiks würden dort nicht das machen, was er von ihnen erwartete.
     
     
    Doch es kam genau so.
    »Die nehmen Kurs auf uns«, meldete Desjani. »Sie haben stark verzögert, als sie sich vor dem Sprungpunkt befanden, und nun beschleunigen sie und kommen uns entgegen.«
    Geary atmete frustriert aus und wünschte, irgendetwas würde endlich einmal richtig laufen. Einerseits verspürte er Erleichterung, weil schließlich eingetreten war, was die ganze Zeit über ihm geschwebt hatte, andererseits war er genau deswegen natürlich angespannt. »Ich benötige so schnell wie möglich eine Bestätigung: Haben sie im Vorbeiflug vor dem Sprungpunkt Minen abgesetzt?« Das war für ihn die einzige Erklärung für das Bremsmanöver, denn nur so war es möglich, die Minen möglichst dicht zu verteilen. Aber es konnte ebenso gut nur ein Bluff gewesen sein.
    »Ja, Sir«, meldete ein Wachhabender. »Unsere Sensoren versuchen derzeit noch die Dichte und die Ausmaße des Minenfelds zu berechnen, jedoch registrieren wir auch so bereits eine Fülle an visuellen Anomalien. Es sieht so aus, als hätten sie die Minen unmittelbar vor dem Sprungpunkt abgesetzt.«
    Desjani stutzte. »So dicht? Sehen Sie sich das an, Sir. Die Minen liegen so nah dran, dass der Sprungpunkt sie dazu bringt, relativ schnell wegzutreiben.«
    »Relativ schnell heißt was genau?«, fragte Geary, der einen Hoffnungsschimmer sah.
    »Ein paar Wochen«, erwiderte sie. »Die physikalischen Bedingungen spielen in der Nähe eines Sprungpunkts immer ein wenig verrückt, aber wir können eine Analyse durchführen, um

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